Lehramtsstudium Sozialpädagogik

11.01.2002 20:25
avatar  Jens ( gelöscht )
#1
Je
Jens ( gelöscht )

Hallo,
von Corinna, Zarko und mir wurde/wird einigermaßen engagiert über die Lehrerausbildung im Bereich Sozialpädagogik diskutiert. Ich hätte da die Frage an die anderen Forumsteilnehmer, ob diese Diskussion hier überhaupt interessiert. Irgendwie steht aufgrund des Namens doch die Ausbildung an der Fachschule u.a. im Vordergrund.
Obwohl ja anscheinend auch viele Lehrer und Studis das Forum besuchen.

Viele Grüße
Jens


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11.01.2002 21:46
avatar  weinmann ( gelöscht )
#2
we
weinmann ( gelöscht )

Ich habe Eure Diskussion mit großem Interesse verfolgt. Es geht ja auch darum, welche Ausbildung brauchen die Ausbilder der ErzieherInnen. Mein Spezialthema ist die Entschulung der ErzieherInnenausbildung und in diesem Zusammenhang ist es schon von besonderem Interesse, auf welche Rolle hin die Ausbilder (LehrerInnen) ausgebildet werden.


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11.01.2002 22:40
avatar  Corinna ( gelöscht )
#3
Co
Corinna ( gelöscht )

cool.
Find ich klasse.
Also, dann fangen wir mal an, kreative Vorschläge zur Verbesserung einzubringen. Mich würde auch unheimlich die Meinung der SchülerInnen interessieren. Vor allem bei der Praxisbegleitung oder der Besprechung von Praxisproblemen haben Schüler (meiner Erfahrung nach) wenig Ansprechpartner, weil in den Fachschulen noch die alte "Garde" der praxislosen Lehrer sitzt. Ich persönlich halte die fachpraktische Ausbildung von 12 Monaten für geringfügig sinnvoll, um überhaupt mal einen Einblick in alle Bereiche des Erzieherberufes reinschauen zu können. Wenn ausbauen, dann die Frage-was dafür gestrichen wird?!
Und die Unterrichtspraxis an sich kommt dann auch noch dazu. Soll das Studium ausufern? Welche Teile können denn überhaupt beschnitten werden?
Also, dann mal los!
;-)


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17.01.2002 18:39
avatar  Anja ( gelöscht )
#4
An
Anja ( gelöscht )

Ich mache eine Ausbildung zu Erzieherin und eure Diskussion rennt bei mir offene Türen ein. Ich habe im Juni Prüfungen und komme gerade aus einem zweimonatigen Blockpraktikum. Die Lehrer sind weder "fähig" noch genügend informiert, um mit uns weitgehend und ergebnisbringend zu reflektieren. In sämtlichen Unterrichten läuft nur noch Freiarbeit. Ist das eine qualifizierte Ausbildung? Die Unterrichtsinhalte entfremden sich zudem immer weiter von der Praxis.
Wie kann ein Studium dazu beitragen, dass die Lehrer wissen, was Arbeiten in einem Heim oder einer Kindertagesstätte bedeutet und anfangen praxisorientierte Aufgaben für Praktika zu stellen? Und nicht nur ewig lange Berichte als Beschäftigungstherapie fordern??
Wie kann ein Lehrer, der vor mehr als 10 Jahren einmal Praktika in Einrichtungen gemacht hat und seitdem nur Praxisbesuche durchführt wissen, was heute arbeiten in sozialpädagogischen Einrichtungen bedeutet?


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17.01.2002 22:01
avatar  Jens ( gelöscht )
#5
Je
Jens ( gelöscht )

Hi Anja,
wie wäre es, wenn ihr euren Lehrern mal beibringt, was in den EInrichtungen abgeht. Hört sich zwar vielleicht abgedreht an, aber ihr seid in der Praxis. Wenn der Lehrer gut ist Bereich des Reflektierens ist eine gewisse "Praxisferne" evtl. sogar von Vorteil, weil dann von ihm viele "selbstverständliche" Dinge hinterfragt werden können. Dies soll jetzt aber kein Freibrief sein; Motto: einige Monate PRaktikum reichen dem Lehrer fürs Leben. Vielleicht wäre es gar nicht so schlecht, die Lehrer ab und an als Fortbidlung auch wieder zum Praktikum in den Kiga, den Hort oder das Heim zu schicken.
Eine Sache noch zur Freiarbeit. Wenn sie strukturiert angeleitet wird, entsprechend vom Lehrer begleitet und anschließend ebanfalls begleitet wird, ist eigentlich im 2. Jahr dagegen nichts einzuwenden. Normalerweise steckt da das selbstständige Arbeiten hinter, was ja auch beherrscht werden muss. Nach der Ausbildung heißt es dann selbst weiter lernen. Wenn Freiarbeit in Beschäftigungstherapie ausartet, ist sie allerding abzulehnen.
Es wäre aber sicher für die Lehrerausbildung auch sehr interessant, welche Vorstellungen "die andere Seite" hat; sprich die Schülerinnen. Oft sind gerade hier interessante Kritikpunkte zu finden. Vielleicht wäre das auch mal eine Möglichkeit für das Studium an der Uni oder das Referendariat.

Ciao
Jens


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18.01.2002 20:07
avatar  Anja ( gelöscht )
#6
An
Anja ( gelöscht )

Hi Jens,
ich stimme Dir in Deinen Aussagen vollends zu. Praxisferne ist in der Reflexion durchaus hilfreich, doch bezieht sie diese Praxisferne nicht nur auf das Reflektieren, sondern auch auf M/D-Bereiche. Damit meine ich die Erarbeitung von Methoden und von Handlungsansätzen in der täglichen Praxis. Leider haben da verschiedene Lehrer einfach den Anschluss an die Jugend, die in den Heimen lebt verloren.
Auch Freiarbeit sollte begleitet werden. Allerdings sehe ich momentan das Problem, dass viele Schüler so etwas noch nie wirklich gemacht haben, und ein Thema abgeben, nur weil es darüber kein schnell zu erarbeitendes Buch gibt, sondern sie sich etwas erarbeiten müssten. Meiner Meinung nach sollte ein Lehrer da ansetzen und klären was Recherchen sind. Was macht denn eine Erzieherin, in deren Gruppe in Thema auftaucht, was sie nicht in einem Buch direkt findet?
Die von Dir angesprochenen Praktikafortbildungen halte ich für absolut notwendig!!!!
Die Erwartung an einen Lehrer von Erzieherinnen sind denke ich Praxisbezug, Reflexions- und Kritikfähigkeit und eine Grundeinstellung zur Erwachsenenbildung. Was bringt mir eine studierte Lehrerin, die mich behandelt wie ein kleines Kind, nur weil ich Erzieherin lerne????
Solang ein Lehrer offen für die Schüler und deren Mitarbeit ist und sie ernst nimmt, kann das schlechteste Studium nichts ausmachen.


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