Nähe und Distanz

11.12.2005 10:52
avatar  Larissa ( gelöscht )
#1
La
Larissa ( gelöscht )

Hallo Ihr Lieben,
bin gerade auf diese Seite gestoßen.Das ist ja till, dass man sich hier austauschen kann.
Ich hab da auch eine Frage: Ich habe vor einigen Wochen mein Orientirerungspraktikum im Kindergarten gemacht. Am Anfang war es etwas schwierig für mich, ich saß alleine am Maltisch und die Erzieherin war nicht da (sie saß im Büro und laß Fachliteratur). Da saß ich ziemlich lange alleine, erst viel später kahmen ein paar Kinder zu mir. Die beiden Kinder waren total süss, sie sind ab dann immer sofort zu mir gerannt gekommen, wenn ich in die Gruppe gekommen bin. Ich hab dann immer ganz viel mit denen gespielt, gepuzzelt und so. Die anderen Kinder sind nie zu mir gekommen, deswegen hab ich dann auch nicht so viel mit denen gespielt.
Meine Praxisanleiterin und meine Lehrerin haben beide gesagt ich hätte ein Probelm mit Nähe und Distanz. Ich hab mich nicht getraut da nachzufragen, weil die sowieso schon so sauer gewirkt haben. Kann mir jemand von euch erklären was die meinen? Nur weil das eine Kind so oft bei mir auf dem Schoss saß? Aber das war doch auch oft so traurig, wenn es alleine in den Kindergarten mußte, dann hab ich mich halt besonders darum gekümmert. Nehmt ihr denn nie ein Kind auf den Schoss?
Larissa


 Antworten

 Beitrag melden
11.12.2005 16:04
avatar  Mel ( gelöscht )
#2
Me
Mel ( gelöscht )

Hallo Larissa.
Natürlich nehmen wir, ich nehme da meine Kollegen hier mal nicht aus, auch mal Kinder auf den Schoß. Die Frage ist nur, wann und wie oft und ist es immer das gleiche Kind und was denke ich mir dabei, während ich ein Kind auf dem Schoß habe? Ich zum Beispiel habe in meiner Gruppe ein Kind von 3 Jahren, das schlecht still sitzen kann und häufig abgelenkt ist. Dies nehme ich zeitweise zu mir, um ihm einen Ruhepol zu geben. Meistens, wenn ich weiß, das eine Aktivität noch ein wenig länger dauert. Natürlich nehme ich auch Kinder auf den Schoß, um sie zu trösten. Aber man muss sie wieder gehen lassen und dies möglichst schnell. Trost heißt nicht die Kinder bei sich zu halten, sondern sie aufzumuntern, dass sie sich wieder lösen können. Warte nicht darauf, dass Kinder auf dich zukommen, wenn du "einsam" am Maltisch sitzt. Nutze ihre natürliche Neugier. Tu etwas am Maltisch, was sie reizt oder setze dich auf dem Bauteppich einfach dazu und sei du neugierig und interessiert auf das, was die Kinder dort tun. Frage nach, lass dir erklären, was sie dort tun und wenn die Kinder dir signalisieren, das sie dir nicht erzählen wollen oder dir genug erzählt haben, wende dich anderen zu. Wenn du so in Kontakt trittst und ein Gespür dafür entwickelst, wann du erwünscht bist und wann nicht, dann dürfte es eigentlich kein Problem mehr sein. Wenn du mal unsicher bist, ob du erwünscht bist in einer Spielsituation, dann vertraue auf die Kinder und frag sie einfach. Sie werden dir gern Antwort geben.
Viel Erfolg.
Du kannst noch viel von den Kindern für dich lernen.
LG Mel


 Antworten

 Beitrag melden
11.12.2005 16:53
avatar  Nina ( gelöscht )
#3
Ni
Nina ( gelöscht )

Es ist auch wichtig, dass man Kindern beibringt, nicht sofort jedem Fremden auf den schoss zu hüpfen.
Sag dem Kind,d ass du es erst gerne noch besser kennenlernen möchtest.
Und später kannste das Kind gerne mal auf den Schoss nehmen oder auf den Arm, aber ziehe dich auch immer wieder zurück.
Das ist wichtig für die Kinder!


 Antworten

 Beitrag melden
11.12.2005 21:15
avatar  Larissa ( gelöscht )
#4
La
Larissa ( gelöscht )

ich bin aber doch gar nicht fremd für die Kinder, ich bin doch schon seit zwei Wochen da und schließlich waren die Kinder ja auch fremd für mich. Wir kannten uns ja gleichwenig.
Aber ihr habt mir immer noch nicht gesagt, was die mit Nähe und Distanz meinen.
Ich hab bald schon wieder einen Besuch und ich möchte doch dieses Mal alles richtig machen.
Bitte helft mir!
Larissa


 Antworten

 Beitrag melden
11.12.2005 22:17
avatar  Nina ( gelöscht )
#5
Ni
Nina ( gelöscht )

Mit Nähe und Distanz ist gemeint, dass du ein Waage schaffen musst zwischen Nähe und Distanz. Es muss ausgeglichen sein.
Wenn du die Kids schon 2 Wochen kennst, ok.

Es ist einfach so, dass du weder die Kids die ganze Zeit betüdeln und auf dem schoss, auf dem Arm haben sollst, noch die ganze Zeit total abweisend bist und sie gar nicht anfasst.

Da gehört Fingerspitzengefühl dazu.
Ich mach jetzt mal ein Beispiel: Du hast ein Kidn auf dem Schoß und unterhälst dich mit ihm.. 5 Minuten später beendest du das, sagst dem Kind es soll jetzt bitte mal wieder runter vom Schoß, weil du jetzt auch mal was mit einem anderen Kind spielen möchtest.

Die 5 Minuten sind jetzt keine Richtline, das hab ich jetzt einfach mal so geschrieben.
Du musst für dich festmachen, wieviel Nähe auch für die Kids ok is und wo auch mal Schluss sein soll!

Red am besten auch mal mit deiner Praxisanleiterin, wie sie es in der Einrichtung handhaben.


 Antworten

 Beitrag melden
11.12.2005 22:19
avatar  Nina ( gelöscht )
#6
Ni
Nina ( gelöscht )

´Hab nen Text gefunden dazu:

Das Thema "Nähe und Distanz" spielt eine wichtige Rolle in der Arbeit des Erziehers. Er muß in diesem Bereich das richtig Gefühl entwickeln, d.h. er muß sowohl Nähe als auch Distanz zulassen und geben können und dies in angemessenem Gleichgewicht halten. Auf der einen Seite sollte er dem Kind in angemessenen Situationen Wärme und Geborgenheit geben, ihm Nähe geben und auf der anderen Seite sich auch vom Kind, physisch wie psychisch, distanzieren können, ihm zeigen, daß es klare Grenzen gibt zwischen Kind und Erzieher.

Nähe zulassen bzw. geben heißt, das Kind auch mal in den Arm zu nehmen, wenn es dies braucht, ihm zu zeigen, das man es mag und es sich geborgen fühlen kann in der Nähe des Erziehers, und ihm Vertrauen und ehrliche Zuneigung zu schenken.

Distanz zeigen heißt, dem Kind klar die Grenzen zu zeigen. Für die Kinder muß es ersichtlich sein, daß der Erzieher eine Bezugsperson ist, dem es vertrauen kann, aber das dies nicht auf Freundschaft basiert oder auf der Ebene der Eltern- Kind- Basis, sondern das der Erzieher eine Autoritätsperson ist, die das Kind respektieren muß, sowie der Erzieher das Kind respektiert und achtet.


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!