Ist ein Berufswechsel möglich?

21.03.2022 15:03 (zuletzt bearbeitet: 21.03.2022 15:07)
#1
Ex

Hallo ihr Lieben,

ich bin neu hier im Forum und hoffe, dass ihr mir helfen könnt :)

Kurz zu mir: ich heiße Melanie, komme aus NRW (nähe Bielefeld), bin 36 Jahre alt und hab bereits ein Hauptschulabschluss und zwei Ausbildungen hinter mir. Die erste Ausbildung hatte ich als Friseurin gemacht und konnte bzw. wollte die Ausbildung aufgrund von Neurodermitis und sehr schlechter Bezahlung nicht weiter ausüben. Die andere Ausbildung als Bäckereifachverkäuferin habe ich ebenfalls abgeschlossen und arbeite jetzt seit ca. 7 Jahren in diesem Beruf.

Als Bäckereifachverkäuferin arbeite ich auf Teilzeit (140 Stunden im Monat) jedoch muss immer Überstunden machen und komme locker auf Vollzeit. Dieser Beruf belastet mich sehr, da ich kaum noch Freizeit habe und 6 Tage die Woche in zwei verschiedenen Schichten arbeiten muss (Frühschicht bedeutet, dass ich um 5 Uhr morgens aufstehe und bin erst ca. 15 Uhr zu Hause und Spätschicht bedeutet, dass ich um 12 Uhr von zu Hause rausfahren muss und erst gegen 21:00 Uhr zu Hause bin). Es kommt oft vor, dass ich nach Spätschicht direkt den Tag darauf eine Frühschicht habe und so zieht sich das Ganze durch die Woche, bis ich irgendwann 1 Tag frei habe und mich etwas ausruhen kann. Die Bezahlung ist auch sehr schlecht, denn man verdient da als ausgelernte Kraft um die 1200 Euro Netto bei einem 11 Euro Stundenlohn, daher selbst eine ungelernte Kraft die wir haben verdient genauso wie ich. Außerdem werden die Spritkosten nicht bezahlt und das sind 30 Km jeden Tag (Hin und Rückweg). Mir ist es bewusst, dass der Arbeitgeber nicht dazu verpflichtet ist, die Spritkosten zu bezahlen nur bei so einem geringen Gehalt und den heutigen Spritkosten ist das sehr belastend. Achja, man wird nahezu immer aus dem Urlaub geholt oder kann auf seine freie Tage verzichten, weil immer irgendeine Arbeitskollegin krank ist und man für sie einspringen muss -anscheinend wird da auch an Personal gespart. In diesen 7 Jahren hab ich bereits um die 8 Filialen gewechselt, weil immer irgendwo Leute fehlen bzw. die Filialen unterbesetzt sind und ich dort aushelfen muss -bis auf 1 oder 2 Filialen waren die meisten nur in eine Richtung ca. 15 Km weit weg und auch da wurde nichts bezahlt.

Dementsprechend überlege ich schon seit längerem den Beruf in Richtung Erzieherin zu wechseln. Damals war es für mich leider nicht möglich, da ich "nur" Hauptschulabschluss hatte. Jetzt frage ich mich, ob es die Möglichkeiten gibt eine Erzieherin zu werden, weil ich bereits zwei Ausbildungen habe und es einfach mal probieren will. Ich habe in diesem Bereich leider noch keine Erfahrungen gesammelt, außer dass ich mit den Kindern meines Bruders gern spiele und sie mich sehr mögen.

Eins steht für mich fest, dass ich nicht studieren möchte und noch unentschlossen bin, ob eine weitere Ausbildung oder eine Umschulung die bessere Wahl für mich wäre. Eine dritte Ausbildung zu absolvieren, würde nur dann in Frage kommen, wenn es keine anderen Möglichkeiten gibt, denn ich hab bereits zwei Ausbildungen hinter mir und bin keine 20 Mehr ;). Jetzt stelle ich mir folgende fragen:

1. Welche Möglichkeiten habe ich und was würdet ihr mir raten? Umschulung? Ausbildung? Wie sieht es mit einer PIA (Praxisorientierter Ausbildung) aus?
2. Wo ist der Unterschied zwischen jemanden, der Ausbildung gemacht hat und jemanden der Erziehungswissenschaften wie z.B. Pädagogik der Kindheit studiert hat? Jemand der höher qualifiziert ist als ein Azubi sollte doch andere Berufsmöglichkeiten haben oder wie sieht es da aus?
3. Muss ich eine Umschulung selbst bezahlen? Weil ich hab ein festes Arbeitsverhältnis und möchte Wechseln, weil der Beruf mir in vielen Punkten nicht gefällt. Mir ist wichtig, dass ich ohne finanziellen Einbußen diesen beruflichen Wechsel schaffe
4. Was sind eure Erfahrungen als Erzieher in NRW? Seid ihr mit eurem Beruf zufrieden?
5. Es wäre nicht schlecht, wenn es die Möglichkeit gibt noch vor der Ausbildung oder vor der Umschulung ein paar Tage probe zu arbeiten, damit man weiß, was auf einen beruflich zukommt. Wie sieht so eine Möglichkeit aus?
6. Würdet ihr an meiner Stelle während eines festen Arbeitsverhältnisses euch nach einer Ausbildung umschauen oder muss man erstmal ein festes Arbeitsverhältnis kündigen und sich arbeitslos melden? Arbeitslos zu sein bedeutet ja wiederum wenig Gehalt und Abhängigkeit vom Jobcenter aber auch da hat man 3 Monate Kündigungsfrist und die Möglichkeit in den 3 Monaten etwas passendes zu finden.

Ich hoffe ihr versteht meine Situation und freue mich auf eure Antworten

Liebe Grüße

Richter


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