Wer hat was über die Entwicklung der Bildsprache vom Kleinkind bis zum Juge

08.03.2001 16:59
avatar  Martina ( gelöscht )
#1
Ma
Martina ( gelöscht )

Hilfe

Wer hat Infos zum Thema Entwicklung der Bildsprache? Ich bräuchte diese Infos für meine Facharbeit! Vorallem ab ca. dem 8. Lebensjahr bis 15 Jahre

Danke für eure Hilfe
Martina


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17.05.2001 20:08
avatar  S. ADAM ( gelöscht )
#2
S.
S. ADAM ( gelöscht )

Literaturhinweise:
Kläger, Max (1990): Phänomen Kinderzeichnung. Baltmannsweiler: Päd. Verlag Burgbücherei Schneider

Grüße
S.ADAM


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29.03.2001 19:04
avatar  Stephan Freund ( gelöscht )
#3
St
Stephan Freund ( gelöscht )

Vorbereitung der Kunst Klausur am 20.3.01

Entwicklung des Kindes zum Malen und Gestalten


Die ersten Kinderzeichnungen sehen nach reinem Gekritzel aus, da Kinder erst lernen müssen den Stift richtig zu führen. Am Anfang malen sie aus dem Schultergelenk und „ fahren „ übers Papier, bis sie aus ihrem Ellenbogengelenk und danach aus dem Handgelenk malen können. Dies ist ein schwieriger Prozess, der erst nach häufigem Üben und vielen Versuchen gelingt, bis die Feinmotorik hinreichend entwickelt ist. Es ist auch wichtig, das Kind immer wieder zu ermutigen und keine Deutungen vorzunehmen, da sich das Kind sonst vielleicht gekränkt fühlt. In den ersten Malversuchen verarbeiten die Kinder ihre Umwelt, das heißt, dass sie Erzählungen, Geschichten, Eindrücke, und Gefühle malen. Kinder malen nur das, was sie auch kennen.( Beginnend mit einzelnen Teilen oder Gegenständen wie Menschen , Häuser, Bäume.)


Die Reihenfolge der ersten Kritzelversuche lautet:
· Hiebkritzeln 1: 4
· Schwingkritzeln 1:10
· Zick-Zack Kritzeln 2-3 J
· Kreiskritzeln 2: 2
· Verschieden 2: 3
geformtes Kritzeln
· Erstes sinnunter- 2: 5
legtes Kritzeln

( Jahres- und Monatsangaben müssen nicht unbedingt zutreffen ca.-Angaben)

Beim Malen lebt das Kind das Gemalte aus, und gibt Laute von sich. Wenn der Betrachter auf dem Papier wirre Linen und Formen findet, verbirgt sich für das Kind eine ganze Bildergeschichte dahinter.

Hiebkritzeln

Das Kind ist bis ca. 2 Jahre noch nicht in der Lage, seine Arme und Beine bewusst zu steuern, das heißt, dass es sich noch sehr grobmotorisch bewegt und die Feinheiten erst noch entwickelt werden müssen. Es malt aus dem Schultergelenk heraus, und freut sich über seine hinterlassenden Spuren. Durch ständiges Wiederholen des Hiebkritzeln wird die Feinmotorik trainiert. Kinderbilder in dieser Phase haben oft Löcher in ihrem Papier, da der Stift oft mit Wucht aufs Papier geschlagen wird.


Schwingkritzeln
Beim Schwingkritzeln entstehen schon mehr Linen, und das Zerlöchern des Papiers lässt nach. ( aus dem Schultergelenk heraus )

Zick -Zack – Kritzeln
Das Kind lernt nun auch die Bewegung aus dem Ellenbogengelenk auszuführen, sein Bewegungen werden besser willentlich steuerbar. Es können nun auch feiner Formen entstehen. 2 bis 3 Jährigen befinden sich in der ersten Trotzphase. Sie entdecken ihren eigenen Willen, und machen ihn deutlich. (Schreien und toben auf den Boden werfen usw. ) Auch das Zick Zack Kritzeln ist ein Zeichen des eigenen Willens. Es entstehen die ersten „Briefe“, in denen das Zick Zack Kritzeln zeilenförmig angeordnet ist.

Kreiskritzeln
Ein weiterer Entwicklungsschritt ist das Malen aus dem Handgelenk. Es werden Kreise und ovale Formen gemalt, oft noch in langen Linien in einem Schwung.

Verschieden geformtes Kritzeln
Nun kann das Kind gezielt verschiedene Formen ( Kreise, Ovale und Kreuze) malen und diese mit Linien verbinden oder mit Punkten verzieren.

Erstes sinnunterlegtes Kritzeln
Nun ist nicht mehr der Malvorgang das Wesentliche, sondern das Bild (Produkt) gewinnt an Bedeutung. Das Bild kann verschiedenen Bedeutungen haben wie Vater, Mutter, Auto usw. das wird ganz nach der Gefühlslage des Kindes entschieden.


Das erste formgebende Zeichnen
Das Kind entwickelt nun festgelegte Symbole für Gegenstände aus seiner Umwelt. Es malt eine Sonne oder Kreise für Menschen, Häuser und Autos. Der Kreis hat oft die Bedeutung, dass in ihm etwas drin ist.


Das Kind malt Menschen
Die Zeichnung des menschlichen Körpers gibt Aufschluss über den Entwicklungsstand eines Kindes.

Kopffüßler
Hier besteht der Mensch aus einem Kreis mit Strichen als Arme und Beine, die vom Kopf abgehen. Körper und Kopf sind nicht von einander getrennt.

Gesichter
Je klarer das Kind die einzelnen Funktionen der Gesichtsorgane kennen gelernt hat, desto differenzierter wird er sie auch zeichnen. Es malt nun Punkte oder kleine Kreise in den großen Kreis für Augen, Nase und Mund. Haare werden als Striche oder Zacken angefügt, etwas später auch Ohren (als Kreise).

Hände und Füße
Die Enden der Striche für Arme und Beine erhalten einen kurzen Strich im rechten Winkel angefügt.

Differenzierung von Kopf und Körper
In der Übergangsphase vom Kopffüßler zum differenzierten Menschen malt das Kind z.B. den Bauchnabel zwischen die Beine, seine Jackenknöpfe an den Kopf, manchmal auch den Körper als eigenen Kreis zwischen die Beine, bis es in der Lage ist, Kopf und Körper getrennt darzustellen.

Das geschieht mit etwa vier Jahren. Der Körper wird in Form eines Ovals, manchmal auch eines Rechtecks, direkt an den Kopf gesetzt. Zunächst sind die Menschen noch geschlechtsneutral gemalt, d. h. männliche und weibliche Personen sehen gleich aus. Das Kind zeichnet noch nicht aus der Anschauung heraus, sondern benutzt geometrische Formen: ein strich senkrecht zu den Armen bildet die Hand , fünf Striche senkrecht dazu bilden die Finger.

Mit viereinhalb Jahren hat das Kind ein Ordnungsprinzip entwickelt, nach dem es Menschen malt, und zwar aus 6 Teilen: ein Kreis für den Kopf (mit Auge, Nase, Mund, Ohren und Haaren), ein Oval für den Körper , im rechten Winkel davon abgehend Arme und Beine (mit Händen und Füßen). Ein Strich oder ein Kästchen als Hals verbindet Kopf und Körper. Die Größenverhältnisse entsprechen nicht der Wirklichkeit, sondern sind dadurch bestimmt, was das Kind ausdrücken möchte oder was ihm wichtig ist. ( Viel gegessen - Dickerbauch)

Nun beginnt das Kind auch andere Gegenstände und Tiere zu zeichnen, da es sich mehr mit seiner Umwelt befasst hat. Es entwickelt aus den geometrischen Formen andere Figuren, wobei Tiere waagerechte Menschenformen annehmen, nur mehr Beine haben. Nach und nach lernt es dann auch Flügel und Schnäbel zu malen.


Mit fünf Jahren
Mit fünf Jahren möchte das Kind verstärkt selbst erlebte Situationen darstellen. Die Menschen werden geschlechtsspezifisch gezeichnet, ( Dreieck für die Frau und Kasten für den Mann). Die Arme und Beine werden nun als Rechtecke gemalt. Während es vorher nur Vollgesichter gab, zeichnet das Kind jetzt nun zusätzlich auch in der Seitenansicht( Das Vollgesicht bekommt eine Nase an der Seite, das Profilgesicht zwei Augen)

In diesem Alter entwickelt sich die Raumwahrnehmung . Das Kind nimmt Bewegung zu sich hin und von sich weg wahr, und versteht die Begriffe „oben“ und „unten“. Ein Strich am unteren Bild kennzeichnet den Boden und ein meistens blauer Strich oben kennzeichnet den Himmel, der meist freie Hintergrund ist die Luft. Auf dem Boden des Bildes werden alle Gegenstände nebeneinander gereiht, es darf nichts verdeckt werden.

Schulreife

Das schulreife Kind ist in der Lage, Muster, Punkte, Zick Zack, Wellenlinien zu malen und hat Freude daran Dinge zu verzieren. Es setzt sich verstärkt mit seiner Umwelt auseinander und möchte dieses auch darstellen. Es werden mehrere verschiedene Perspektiven in einer Zeichnung dargestellt. ( Draufsicht, Seitenansicht Frontansicht das nennt man SIMULTANPERSPEKTIVE)


Wichtige Dinge werden gezeichnet egal ob sie innen oder außen sind. (Ein Haus mit Fenster mit Tisch und Stühlen) Diese Art der Darstellung nennt man RÖNTGENBILD.

Da Kinder in diesem Alter noch nicht perspektivisch zeichnen können, klappen sie Gegenstände im rechten Winkel von der Standlinie ab, die jetzt nicht nur ausschließlich am unteren Bildrand sein muss. ( Autos, Menschen, etc, klappen nach innen, Häuser nach außen von der Straße)

Hintereinander liegende Gegenstände oder Personen werden übereinander dargestellt.



Grundschulalter

Das Grundschulkind kann alles bildlich darstellen, was es zeigen möchte. Das Kind bekommt ein differenzierteres Raumgefühl, kann Relationen besser darstellen und malt naturgetreuer, nicht mehr so stark in Symbolen. Die ersten Horizonte werden sichtbar.


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