Frust bei Korrektur

03.11.2002 20:45
avatar  m. ( gelöscht )
#1
m.
m. ( gelöscht )

Liebe LeserInnen! Ich korriegiere gerade eine Klausur und bin einfach nur frustiert. Vielen Schülerinnen fehlen elementare sprachliche Kompetenzen und auch die Anwendung von Wissen gelingt nur in einigen Fällen. Ich möchte deshalb mal alle Kolleginnen und Kollegen fragen, ob sie ähnliche Erfahrungen machen und wie sie damit umgehen. Habt ihr auch den Eindruck, dass das Niveau der SchülerInnen sinkt? Ich jedenfalls sehe schwarz, wenn ich mir diese Generation von SchülerInnen im späteren Berufsleben vorstelle....Grüsse...m.


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12.12.2002 18:58
avatar  s ( gelöscht )
#2
s
s ( gelöscht )

Sprache ist bei dem Berufsbild sicher ein wichtiges Thema. Aber manchmal habe ich den Eindruck, dass (fast) nur noch darauf herumgetrampelt wird. Frei nach dem Motto "lieber eine Erzieherin die keine Rechtschreibfehler macht, als eine die zwar fehler macht, aber mit Kindern umgehen kann". Vielleicht sollte in der Ausbildung auf mehr als die Rechtschreibung der Auzubildenden geachtet werden!
Noch eine Anmerkung: ich bin nicht der Meinung, dass Schüler mit Realschulabschuss o. ä. eine viel schlechtere Rechtschreibung haben, als die mit Abitur!


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02.12.2002 14:46
avatar  Conny ( gelöscht )
#3
Co
Conny ( gelöscht )

Diesen Punkt haben wir bereits schon geklärt-
und es ist auch sicherlich nicht so, dass Schüler mit guter Rechtschreibung aber null pädagogischem VErständnis bevorzugt werden.
Nur zwiebeln sich mir mittlerweile die Fußnägel hoch, wenn ichgeplante Handlungen in die Hand bekomme, in denen nicht einmal der normale Satzbau ein Thema ist! Und genau diese Schüler sind dann in der Hausaufgabenbetreuung im Hort- das kann es ja wohl nicht sein, oder?!


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09.01.2003 17:51
avatar  s ( gelöscht )
#4
s
s ( gelöscht )

Dieses Problem ist mir durchaus klar. Ich möchte damit nur sagen, dass Realschüler immer seltener überhaupt eine Chance gegeben wir. Gerade wenn ich wieder höre, dass die Ausbildung auf Fachhochschulniveau hochgeschraubt werden soll!


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09.12.2002 02:21
avatar  Micha ( gelöscht )
#5
Mi
Micha ( gelöscht )

Ich denke mal man muss das ganze etwas anders sehen.
Jeder Lehrer sollte sich mal überlegen, wie er die Schüler verheizt.
Wenn man z.B ein Praktikum absolviert und darin 38,5 Wochenstunden arbeiten muss und darüber hinaus dann 6 Berichte anfertigen, dann frag ich mich, wie man das in hochwertiger Qualität aufstellen soll.
Da sitze ich jede nacht bis nach zwei Uhr, schlafe drei bis vier Stunden und soll am nächsten Tag, ohne jede Freizeit gehabt zu haben, wieder hochwertige Arbeit in einer Behinderteneinrichtung leisten.
Wie soll das gehen?
Eine Lehrerin sagt mir "Am Wochenende bin ich für sie nicht erreichbar, da hab ich frei." Das möchte ich von mir mal behaupten können, dass ich das Wochenende frei habe. Es ist unverschämt, was Lehrer für sich herausnehmen und andererseits den Schülern abverlangen.
Jeder hat nach 38,5 Stunden ein recht auf seinen Feierabend und seine Freizeit. Für Auszubildende zum Erzieher und dergleichen scheint das nicht zu gelten.
Statt dessen wird mir gesagt: "Sie haben nur Ansproch auf 30 Tage Urlaub im Jahr." Das ich als Arbeitnehmer aber das Recht habe, einen Teil meines Urlaubs zumindest in gewisser Weise "frei" zu wählen, dass gilt auch wieder nicht.
Ich muss die gesamten 30 Tage im Sommer nehmen, weil die Lehrer dann keine Lust haben sich irgendein Projekt auszudenken. Wenn ich im Herbst, wo es billig ist, aber mal wegfahren möchte, dann geht das nicht, weil ich mich mit anderen Schülern treffen muss, um Projekte zu erarbeiten. Auf den Fahrkosten usw. hierfür bleibt man auch sitzen.
WER DIE LEUTE SO VERHEIZT UND SO AUSNUTZT, WIE ES AUF DEN SCHULEN FÜR SOZIALE BERUFE DER FALL IST, DER BRAUCHT SICH NICHT WUNDERN, DASS DIE LEISTUNGEN AN DER UNTERSTEN GRENZE LIEGEN!!!


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02.12.2002 14:44
avatar  Conny ( gelöscht )
#6
Co
Conny ( gelöscht )

Ich habe noch einen anderen Standpunkt: wer pädagogische fundierte Arbeit macht, der sollte eigentlich mit der Verschriftlichung von Berichten, geplanten Handlungen keine Probleme haben, weil sie die reine Verschriftlichung der GEdanken und Vorüberlegungen und so sind! Nur das ist der Punkt: Schüler maulen, was sie alles schreiben müssen, ohne zu reflektieren, was das denn da ist! Und wenn ich der deutschen Sprache mächtig und des deutsches Satzbaus ebenso bin, dann dürfte das eigentlich kein Problem sein!
So sehe ich das! Es werden in dieses Praxisarbeiten "nur" die Sachen verlangt, die die Schüler bereits im Kopf haben!
Aber für das Umschreiben brauchen Sie unnötig viel Zeit, weil sie in der Mitteltufe das Thema Aufsatz zu kruz behandelt haben, in dem nämlich genau das geübt werden soll!


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09.12.2002 15:24
avatar  m. ( gelöscht )
#7
m.
m. ( gelöscht )

Hallo Micha!

Ich glaube nicht, dass die Qualität der Klassenarbeit, die ich korrigieren musste etwas mit Zeitmangel zu tun hatte. So einfach ist es glaube ich leider nicht. Ich sehe bei einem Teil meiner SchülerInnen grundsätzliche Defizite im sprachlichen Bereich, aber auch Schwierigkeiten Transfer-Leistungen zu bringen.

Ich will noch kurz etwas zu dem sagen, was du geschrieben hast. Jeden Tag treffe ich in der Schule und in der Praxis auf SchülerInnen die überlastet sind. Die Stimmung ist deswegen oft schlecht. Mir macht die Arbeit wirklich sehr viel Freude, aber genau diese beiden Punkte sind es, die mich oft frustrieren....erstens die meiner Ansicht nach fehlenden Grundkompetenzen bei manchen SchülerInnen...und zweites die oftmals schlechte Stimmung wegen der Überlastung...wie gerne hätte ich junge Menschen um mich herum, die das notwendige Rüstzeug mitbringen und denen ihre Ausbildung Spass macht...aber das ist nur bei wenigen so richtig der Fall....

Ich würde gerne die Ausbildung verlängern, um so vielleicht etwas den Druck abzubauen....aber das würde natürlich sehr viel Geld kosten, das z.Z. keiner dafür ausgeben will...

Grüsse...
m.


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09.12.2002 13:26
avatar  JoJo ( gelöscht )
#8
Jo
JoJo ( gelöscht )

Hi,
ich versteh´ jetzt zwar nicht, was dein Beitrag direkt mit dem Thread gemeinsam hat, auch kann ich nicht direkt nachvollziehen, dass die z.T. schlechten sprachlichen Leistungen die Ursache in der übermäßigen Arbeit zu suchen haben, verstehe aber deinen Standpunkt voll und gang.
Möchte nur anmerken, dass dies, was du geschildert hast, bei uns an der Schule und bei mir speziell nicht machbar wären.
Nicht ganz deutlich ist mir, von welchem Praktikum du schreibst; hört sich aber nach Anerkennungsjahr an.
Da besteht natürlich ein Problem, da du sozusagen bei der jeweiligen Einrichtung angestellt bist. Naja, was soll ich sagen, ich kann deinen Frust nur allzu gut nachvollziehen.
JoJo


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06.12.2002 15:22
avatar  m. ( gelöscht )
#9
m.
m. ( gelöscht )

Danke für eure Antworten....naja...vielleicht ist heute ein mittlerer Bildungsabschluss leider nicht mehr das, was er früher einmal war...ich habe einfach ein ungutes Gefühl, wenn ich selbst schon in der Zeitung ständig lesen kann, wie wichtig doch eine verbesserte Sprachförderung im Kindergarten ist und ich selbst z.T. SchülerInnen ausbilde, die diese Situation wohl eher noch verschlechtern werden...

Grüsse m.

P.S.: peinlich....peinlich....da schimpfe ich über das schlechte Sprachniveau der SchülerInnen und hab dabei einen Fehler in meinen kurzen Beitrag eingebaut..."korrigieren"...*schäm*...;-))...


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02.12.2002 17:29
avatar  Conny ( gelöscht )
#10
Co
Conny ( gelöscht )

Kann mich da nur anschließen, meine Schülerinnen sind teilweise nicht in der Lage, Texte zu übernehmen, bzw. dort vorhandende Worte richtig abzuschreiben! Ich denke, es wird ZEit, einmal die Mittelstufe auf gravierende Defizite hinzuweisen. Denn meines Erachtens liegt dort der Knackpunkt...


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05.12.2002 18:14
avatar  JoJo ( gelöscht )
#11
Jo
JoJo ( gelöscht )

JAU!!!!


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