Verständnisfrage, KJHG

22.08.2005 03:54
avatar  Axel ( gelöscht )
#1
Ax
Axel ( gelöscht )

Hallo,

habe eine (vielleicht einfache) Verständnisfrage, _bitte_ losgelöst von moralischen Aspekten betrachten.

Die Jobsituation für Erzieher/innen (meine Freundin macht gerade die Ausbildung) scheint in vielen Bereichen nicht sonderlich rosig, trotzdem (interessanter Widerspruch) suchen viele Eltern, manchmal verzweifelt, nach qualitativ hochwertigen Plätzen für ihre Kinder.

Lt. http://www.ziegenhorn.com/cgi-bin/zcgi?k...=deu&koll=1410P (wer auch immer das ist, per Google gefunden) gibts mind. 293 private Kitas in Deutschland.

Habe gerade das KJHG überblättert (SGB VIII)... und nach meinem Laienverständnis nichts gefunden, was gegen die Eröffnung privater KiTas bei entsprechender Mitarbeiterqualifizierung spricht.

Warum gibts nicht deutlich mehr private Kitas/Kigas, die -wenn auch erheblich teurer (gibts da Grenzen?)- den Ansprüchen wohlhabender Eltern (bzgl. Moral siehe oben) entsprechen, profitabel arbeiten und die Arbeitsplätze langfristig sichern?

Warum keine privaten Investitionen in einem Bereich, in dem vermutlich in Zukunft weiter staatliche Stellen gestrichen werden?

Oder übersehe ich etwas?

Besten Dank!


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22.08.2005 13:10
avatar  claudia ( gelöscht )
#2
cl
claudia ( gelöscht )

Was dagegen spricht?? Es gibt immer weniger Kinder!!! Außerdem ist es ja nicht wirklich leicht privat etwas auf die Beine zu stellen..


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22.08.2005 17:33
avatar  Axel ( gelöscht )
#3
Ax
Axel ( gelöscht )

Ich habe einmal in einer privaten Kita hospitiert, die von einem großen Konzern und dessen Mitarbeitern privat finanziert wurde. Die Ausstattung war unvorstellbar gut. Die Kita hatte so gut wie keine Schließzeiten, hatte von 7-19 Uhr durchgehend geöffnet, bot Verpflegung auf höchstem Niveau. Auf eine Erzieherin kamen höchstens 5 Kinder, oft sogar weniger. Die Bezahlung der Mitarbeiter war untertariflich. Die Bildungsarbeit war anspruchsvoll und wurde äußerst detailiert dokumentiert.

Dagegen sprechen politische Gründe. Private Kindertagesstätten für diejenigen, die es sich leisten können, tragen zur gesellschaftlichen Disintegration bei. Wenn wohlhabende Leute bessere Kitas wollen, dann sollten sie sich politisch dafür engagieren, dass der Staat Kitas besser ausstattet. Wenn die allgemeinen Standards steigen, profitieren auch die Kinder reicher Eltern. Leider geschieht nach meiner Erfahrung das genaue Gegenteil. Wer sich private Kitas leisten kann, hat auch großes Interesse an Steuersenkungen und an Kürzungen bei öffentlichen Dienstleistungen.


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