wofür brauct ein kind den kindergarten überhaupt?

01.10.2005 22:38
avatar  uschi ( gelöscht )
#1
us
uschi ( gelöscht )

hi,

bin selber keine erzieherin, noch habe ich sonst eine pädagogische ausbildung. auf die seite bin ich durch eine freundin gekommen.
hab mal eine frage. will ja nicht eure aufgabe schlecht machen, aber ich frag mich, ob der kindergarten wirklich nötig ist. bekommt ein kind in seiner familie nicht alles, was es braucht? ich war in einem kindergarten und kann mich nur daran erinner, dass wir viel gebaselt und gesungen habe n. ob mir das für mein leben und/oder für meinen weiteren bildungsweg gebracht hat weiß ich nicht. kann ich mir aber nicht vorstellen.
warum denkt ihr braucht ein kind, es sei denn die eltern arbeiten, denn eine institution wie den kindergarten. sowas gab es früher auch nicht und die leute waren doch nicht schlechter, oder besser, oder?
vielleicht versteh ich das ganze auch nicht so richtig. würd mich über eure antworten freuen.


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02.10.2005 11:59
avatar  Nina ( gelöscht )
#2
Ni
Nina ( gelöscht )

Kindergarten ist eine wichtige Institution. Die Entwicklung wird professionell gefördert, mit spielerischem Charakter.
Defizite werden erkannt und behoben. Man orientiert sich an einem bildungsplan, in dem festgelegt ist, was die Kidner alles können sollten, wenn sie die KiTa verlassen.


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02.10.2005 03:05
avatar  Axel ( gelöscht )
#3
Ax
Axel ( gelöscht )

Ich frag mich zum Beispiel auch, wofür wir Universitäten brauchen. Meine Eltern haben nicht studiert. Sind das deswegen schlechtere Menschen? Und wozu braucht man eigentlich Schulen? In Bangladesh und in Afrika gehen viele Kinder nicht zur Schule. Sind die deswegen weniger wert? Auch das ganze Gerede über den angeblichen Mangel an Ausbildungsplätzen geht mir allmählich auf den Zeiger. Noch vor wenigen Jahrzehnten war es absolut üblich, dass Jugendliche nach der Schule sofort zu arbeiten anfingen, ohne irgendeine Ausbildung zu machen. Hat uns das daran gehindert, ein Wirtschaftswunder zu vollbringen? Ich jedenfalls finde dieses ganze Getue um Bildung höchst fragwürdig. In erster Linie geht es hier doch darum, dass sich einige Leute auf Steuerzahlerkosten ein schönes Leben machen wollen, statt mal richtig zu arbeiten.


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02.10.2005 11:14
avatar  Gila ( gelöscht )
#4
Gi
Gila ( gelöscht )

Hallo,
es kann doch nicht darum gehen, ob Menschen mit oder ohne Kiga (Uni usw.) bessere oder schlechtere Menschen wären, sondern darum, sie auf die Anforderungen des Lebens in ihrer Kultur/Gesellschaft vorzubereiten und sie bei der Entfaltung ihrer Persönlichkeit zu begleiten und zu fördern. Diese Anforderungen waren bei uns früher noch andere und sind auch in Afrika oder sonstwo auf der Welt andere (abgesehen davon, dass ich den Kindern/Jug. in Afrika ebenfalls bessere Erziehungs- und Bildungschancen wünschen und gönnen würde, da fehlt noch ganz viel an Participationsmöglichkeiten und ohne Bildung haben sie kaum eine Chance, aus der Armuts- und Schuldenfalle rauszukommen. Hier wird auch deutlich, dass es nicht nur um den Kiga oder ein bestimmtes Bildungssystem geht, sondern um das Recht auf Erziehung und Bildung überhaupt wie auch um Unterstützung der Familien, der Frauen, um das Bemühen um soziale Gerechtigkeit in allen Bereichen).
Dass ordentliche Erziehung auch zu Hause geschehen kann ist ja nur zu gut,
dennoch finde ich, dass eine soz.päd. Einrichtung die Erziehungsarbeit der Eltern ergänzen (nicht ersetzen!!!) soll und dazu noch andere Möglichkeiten hat z. B. durch die sozialen Erfahrungen einer größeren Gruppe, durch professionelles Umgehen mit Bedürfnissen, Interessen, Themen, Konflikten, durch Impulse welche die Kd. in den verschiedenen Bereichen herausfordern (Kreativität, Selbstständigkeit, problemlösendes Denken, Philosophieren mit Kindern usw.)
Ich möchte auf keinen Fall diese beiden unterschiedlichen Orte von Erziehung gegeneinander ausspielen, und es täte mir auch leid, wenn wir die institutionelle Betreuung nur für jene sinnvoll finden, deren Eltern beide "arbeiten müssen" bzw. weil sie alleinerziehend sind, darauf angewiesen sind. Weg von der Defizitorientierung (wer kommt irgendwie zu kurz und brauchts besonders) hin zur Ressourcenorientierung (was können wir dadurch an Entfaltungschancen bieten).
Wenn unser Bildungssystem den Anforderungen unserer Zeit nicht mehr gerecht wird, braucht es mutige Reformen, aber im Blick auf Zukunft hin, nicht im Sinne eines "Zurück in die Vergangenheit, weils da auch ging und genügt hat"
sorry, ist jetzt ein bißchen viel geworden ;-)
Gila


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