Hallo Zusammen! Bin neu hier und habe ganz viele Fragen an euch. Ich habe 2004 mein Abi gemacht (NRW).Dann habe ich 3 Semester auf Lehramt Grundschule studiert und jetzt festgestellt, dass dieser ganze theoretische wissenschaftliche Kram nicht so mein Ding ist. Ich will aber unbedingt mit Kindern arbeiten, habe auch schon ne ganze Menge Erfahrung (Praktika, Englischkurse im Kindergarten usw.) Ich würde gerne eine Ausbildung zur Erziehrin machen. Aber was ist der Unterschied zwischen Erzieherin und Kinderpflegerin? Um Erzieherin zu werden, müsste ich dann erstmal Kinderpflegerin lernen? Bei mir in der Nähe gibt es eine katholische Berufschule. Habe gelesen konfessionelle Berufsschulen seien besser angesehen. Was meint ihr dazu? gibts hier vielleicht noch andere Leute die nach dem Abi erst was anderes gemacht haben? über eure hilfe und erfahrungsberichte würde ich mich sehr freuen.
an deiner Stelle würde ich dir raten den Beruf der Erzieherin zu wählen, denn in diesem Beruf hast du weit mehr Chancen als im Beruf der Kinderpflegerin. Wie schon gesagt deine Qualifizierung ist bei Erzieherin höher und du kannst Gruppenleiterin oder ähnliches ausüben. Als KP bist du "nur" Zweitkraft und kannst dich nicht höher arbeiten. Mitunter ist der Lohn bei Erzieherinnen auch höher als bei KP.
Im bezug auf Weiterbildungen, denke ich kannst du dir für dich einen Schwerpunkt setzen...sei es Kunst, Bewegung, autogenes Training. Eine Weiterbildung muss dir nicht unbedingt mehr Geld bringen, jedoch bis du in einem Fachbereich qualifizierter und kannst in dein Team neue Kompetenzen einbringen, von dem bestimmt ie ganze Einrichtung profetieren kann.
Also wenn du (in der Regel nach der Hauptschule) Kinderpflegerin werden willst, musst du 2 Jahre auf die Berufsfachschule für Kinderpflege gehen. Dabei bist du in beiden Jahren 4 Tage die Woche in der Schule und einen Tag im Kindergarten.
Die Erzieherausbildung (in der Regel nach der Realschule) schaut so aus:
1. Jahr SPS: Praktikum im Kindergarten - darunter ca. 3 Tage im Monat Schule an der Fachakademie für SOzialpädagogik. 2. Jahr SPS: Praktikum in einer anderen sozialpädagogischen Einrichtung (z.B. für Behinderte) und ca. 5 Tage im Monat Schule an der Faks. Nach diesen zwei Jahren schreibst du die Kinderpflegeprüfung. 3. und 4. Jahr: Vollzeitunterricht an der Fachakademie mit Praktikas. Nach dem 4 Jahr schreibst du die theoretische Prüfung zur Erzieherin. 5. Jahr Berufspraktikum in einer Einrichtung deiner Wahl mit ca. 3 Tagen im Monat Unterricht an der Faks. Dann hast du die mündliche Prüfung und bist Erzieherin!
Also in deinem Fall würde ich auf jeden Fall die Erzieher und nicht die Kinderpflegeausbildung machen. Du könntest wegen deinem Abitur in das zweite Jahr vom SPS einsteigen. SO ist das in Bayern. SOnst noch Fragen?
der große unterschied zwischen kinderpflegerin und erzieherin ist folgender: kinderpflegerinnen arbeiten mit 0-6 jährigen erzieherinnen mit der gesamten alterspalette ob private schulen besser sind als staatliche kann ich nicht sagen. am besten informieren, im unterricht hospitieren... wenn du das abi hast, bist für kinderpflege wahrscheinlich überqualifiziert
übrigens: fürs Abi kann (in BY) 1 Jahr der 5jährigen Ausbildung angerechnet d.h. verkürzt werden; ob von den 3 Semestern noch was angerechnet werden kann, müsste an der jeweiligen Fachschule erfragt werden (hängt auch davon ab, ob da schon begleitete/betätigte Praktikas o.ä. dabei waren).
das ist (jedenfalls in Bayern) nicht ganz so: Kinderpflegerinnen können auch in Familien oder bei älteren kids (Hort, Heim, Tagesheim) sowie bei beeinträchtigten Kindern (HPT) arbeiten; Hauptunterschied ist: die Kinderpflegerin kann - im Gegensatz zur Erzieherin - nie dauerhaft die Leitung einer Gruppe, geschweige denn einer Einrichtung übernehmen, auch nicht die Anleitung von PraktikantInnen. Außerdem gibt es in der Aufgabenverteilung und vor allem eben in der Verantwortlichkeit schwerpunktmäßige Unterschiede: Elterngespräche sind z. B. Sache der Erzieherin und in allen päd. und auch rechtlichen Angelegenheiten einzelner Kinder oder der Gruppe ist die Erzieherin die Hauptverantwortliche. Je nach Einrichtungsart kann die Kinderpflegerin neben der pädagogischen Mitarbeit auch mehr im pflegerisch/hauswirtschaftlichen Bereich zuständig sein. Dieser Unterschied spiegelt sich ja auch in der Ausbildungsdauer: Kinderpflegerin ist man in Bayern nach 2 Jahren, Erzieherin erst nach 5 (bzw. 2 Jahre Erstausbildung und 3 Jahre Erzieherausbildung). Gila
Das ist ja schon mal was. Nur weiß ich jetzt immer noch nicht ob ich die ausbildung zur kinderpflegerin nicht doch zuerst machen müsste. Was mich auch interessieren würde: welche fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten gibts in dem Bereich?
>Das ist ja schon mal was. Nur weiß ich jetzt immer noch nicht ob ich die ausbildung zur kinderpflegerin nicht doch zuerst machen müsste. Was mich auch interessieren würde: welche fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten gibts in dem Bereich?<
Erkundige dich am besten an einer Fachschule oder im Berufsinformationszentrum bzw. Arbeitsamt wie die Ausbildung in deinem Fall aussehen würde. Die Fachschulen müssten da am Besten Bescheid wissen. Die Ausbildungsstruktur ist auch noch von Bundesland zu Bundesland verschieden. In NDS z.B. kannst du nach dem Abi in das 2. Jahr der Berufsfachschule für Sozialassistenten -Schwerpunkt Sozialpädagogik- einsteigen, danach 2 Jahre Fachschule für Sozialpädagogik und fertig... Beides mit Prüfung. Kinderpfleger werden hier nur als Zweit- oder sogar Drittkraft in Sonderpädagogischen Einrichtungen eingesetzt. Kinderpfleger lernen hier nur die, die in den Bereich wollen aber nicht mal einen Realschulabschluss erlang haben. Im dem Bereich wärst du also definitiv unterfordert!! Wenn du dich später weiter qualifizieren willst, hilft es dir evtl. andere ggf. auch besser bezahlte Jobs zu finden. Aber im Moment zählt nur: Überhaupt was finden... Mit einer Qualifizierung auf einen bestimmten Bereich hast du bessere Chancen. Einige Schulen bieten von sich aus auch Weiterbildungen oder bestimmte Qualifizierungsmöglichkeiten an. Das musst du dann in Erfahrung bringen.
>Was mich auch interessieren würde: welche fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten gibts in dem Bereich?
Jede Menge. Allerdings führen die nicht unbedingt zu einem beruflichen Aufstieg. Du kannst statt Gruppenleitung Einrichtungsleitung werden, aber damit ist im Grunde schon der Gipfel erreicht. Pädagogisch kannst du dich weiterbilden bist zum Abwinken, um bei gleichem Gehalt und gleichen Arbeitsbedingungen immer bessere Arbeit zu machen. Überraschend viele Erzieherinnen machen das sogar.
