Darstellendes Spiel

02.03.2006 21:09
avatar  Stephan ( gelöscht )
#1
St
Stephan ( gelöscht )

Ich bräuchte mal eine gute Zusammenfassung zum Darstellenden Spiel. Wir haben das nicht als Fach sondern gerade nur als Lernsituation. Bräuchte nur die theoretischen Hintergründe und evtl. einen Geschichtlichen Hintergrund. Einfach an die email schicken, ich danke schon im vorraus.


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25.03.2006 20:55
avatar  harobed ( gelöscht )
#2
ha
harobed ( gelöscht )

2. Darstellendes Spiel

Spielarten:

- Rollenspiel
- Schattenspiel
- Fingerspiel
- Pantomime
- Stegreifspiel
- Handpuppenspiel

Bedeutung:

- dienen der Darstellung von Tätigkeiten und Handlungen, Gefühlen und Beziehungen verbaler und pantomimischer Art
- bieten Möglichkeiten der Problembewältigung in sozialen Bereichen
- dient der Anregung der Fantasie und Ausdrucksschulung
- Eindrücke aus der Umwelt werden schöpferisch nachgestaltet und umgestaltet, Wertungen werden vorgenommen

→ Rollenspiel

Bedeutung:

- Kind schlüpft in Rollen (Bsp.: Arzt, Mutti...)
- Spielfreude wird entwickelt
- Kinder bauen Hemmungen ab
- Kinder befinden sich in einer als-ob-Situation
- setzen sich mit ihrer Umwelt auseinander
- lernen soziales Verhalten
- die Kinder sammeln Erfahrungen
- Sprache wird entwickelt
- ab 3 Jahre beginn des Rollenspiels
- Phantasie wird entwickelt

Stufen des Rollenspiel:


Beispiel
- Kind rührt mit Löffel im Kochtopf
- Spiel mit der Puppe
- Kinder spielen Autobus nebeneinander mit einem Thema Arzt und Puppenecke
Bezeichnung Nachahmungs-spiel einfaches Rollenspiel kollektives Rollenspiel soziales Rollenspiel
Fähigkeiten - Beobachten
- Nachahmung von Bewegung der Bezugsperson
- Übernahme einfacher Rollen
- Selbstgespräch
- Handlungen
werden
bewusst,
Symbolhaft
gesehen
(ab 3 Jahre) - mehrere Kinder
Spielen nebeneinander
z.B. Autobus
- benutzen Requisiten
- identifiziert sich mit
Rollen
- Gefühlstage und Rolle
der Erwachsenen
spielen sie nach
(4 – 5 Jahre) - Kinder spielen miteinander
- verschaffen sich
entsprechende
Spielsituation
- gemeinsames Planen, sich
in die Rolle einzufühlen,
andere zu akzeptieren, sich
an gemeinsame Spielregeln
zu halten (ab 5 Jahre)


methodische Hinweise zum Rollenspiel

- besonders brauchen sie den Erwachsenen als Spielpartner
- die KPF stellt sich darauf, ist tolerant und vermittelt lustvolle Spielerfahrungen, fordert Kinder auf nachzuahmen
- Spielräume und genügend Material sind bereitzustellen
- genügend Zeit einplanen
- Requisiten mit den Kindern herstellen
- bei der Rollenfindung behilflich sein
- KPF soll sprachlich Vorbild sein
- KPF übernimmt eine Nebenrolle und spielt mit
- sie macht Vorschläge was man z.B. heute spielen kann, gibt Hinweise, stellt Fragen in der Spielsprache
- Kenntnisse oder Begriffe werden im Rollenspiel geklärt oder vermittelt


→ Fingerspiel

Bedeutung:

- gemeinsames Sprechen ist für die geistige und seelische Entwicklung von Anfang an nötig
- Finger-, Krabbel- und Kniereiterspiele geben dem Kind das Gefühl von Geborgenheit
- das Kind spricht Fingerspiele nach, lernt sie auswendig, wodurch das Gedächtnis und Sprache trainiert wird
- der Reiz dieser Spiele liegt in der ständigen Wiederholung

methodische Hinweise für Fingerspiele:

- KPF sollte Text, Melodie und Bewegung beherrschen, um auf gegebene Situationen eingehen zu können
- In die Erzählweise kann Spannung eingebracht werden, durch:
- langsames, schnelles, lautes oder leises Sprechen
- Mimik und Gestik und deutliche Fingerbewegung
- bei älteren Kindern, ab dem 2. Lebensjahr, Methode des Vor- und Nachmachens
- keinen Zwang ausüben
- Materialien überlegen die ich mit einbringe z.B. Fingerpuppen selbst anfertigen, damit es Spaß macht und anschaulich wird

Wann macht man Fingerspiele:

- um Wartezeiten zu überbrücken (vor dem Schlafen, Nahrungszubereitung)
- in der Freispielphase, aber nur bei Langeweile
- bei pflegerischen Maßnahmen
- bei Spaziergängen

→ Handpuppenspiel

Bedeutung:

- Kinder lernen die Handpuppe zu führen und sie zum Leben zu erwecken
- Stimme und Sprache lernen die Kinder entsprechend einzusetzen
- lernen sich abzusprechen (Entwicklung des sozialen Verhaltens)
- verlieren Hemmungen (Kasper übernimmt die Rolle)
- Entwicklung von Ausdauer, Konzentration und Aufmerksamkeit

Wesen des Handpuppenspiels:

- Puppe stellt Dinge dar die nur von ihr dargestellt werden kann z.B. setzen vom Boden ab; verschwindet auf der Stelle
- Figuren sind in der Regel typisiert, sie geben dem äußeren Wesen eine eigene Prägung (Kasper, Seppel, Gretel, Großmutter)
- Die Zuschauer sind durch die Handpuppe einzubeziehen (Kasper fragt Zuschauer)

Wann kann man die Handpuppe spielen:

- in der Freispielphase
- im Tagesverlauf (vor dem Mittagessen)
- im Waschraum
- in der Garderobe
- bei Festen und Feiern

Spieltechniken:

- Spieler muss sich auf das vorgegebene Äußere einstellen z.B. Stimme: schrill, ängstlich, weinerlich, laut, leise
- damit die Puppe eindrucksvoll Leben kann, wird sie so über die ausgestreckte Hand gestriffen, das Handrücken und Unterarm eine gerade Linie ergeben
- Zeigefinger in den Puppenkopf
- Daumen und kleiner Finger in die Arme
- Harmonie von Sprache und Bewegung muss vorhanden sein

Grundsätze die KPF beachten muss:

- Zuschauer einbeziehen
- Stimme richtig einsetzen
- Führung der Handpuppe



traditionelle Handpuppen

Kasper klug, lustig, hilfsbereit, mutig, will immer das Gute
Seppel Freund von Kasper, einfältig, nicht klug, ängstlich
Großmutter gebrechlich, hilfsbedürftig, sorgt sich, gütig, hilfsbereit
Gretel Kaspers Frau, denkt praktisch, versucht Mann zu verstehen
Krokodil böse, gefräßig, dumm
Hexe listig, klug, verschlagen, Kasper ebenwürdig, böse
Räuber brutal, dumm, böse Absichten

→ Schattenspiel

- ist eine alte Form des Darstellenden Spiels
- es kommt aus China; über die orientalischen Länder nach Italien und von dort im 17. Jahrhundert nach Deutschland
- es besteht ein Unterschied zwischen Figuren und Menschenschattenspiel
- durch Scherenschnitte aus Pappe entstehen Figuren
- zur Führung an Holzstäbe kleben
- Menschenschattenspiele vom Mensch selbst gespielt
- die Darsteller spielen mit verlangsamten Bewegungen
- Türrahmen mit Bettlagen bespannen, dahinter Lichtquelle von 200 – 500 Watt und 2 – 3 Meter entfernt
- Spielfläche muss voll ausgeleuchtet sein

Regeln:

- Szenenfolge vorher schriftlich festhalten
- der Schatten des Spielers wird zur Spielfigur und übernimmt seine Rolle
- der Szenenwechsel findet durch ausschalten des Lichtes statt
- Kostüme müssen Formprägnant sein, da es auf die Umrisse ankommt, wie Stabschattenspiel
- alles kann verwendet werden was interessante Schatten wirft
- Inhalt muss überschaubar sein, entsprechend des Entwicklungsstandes der Kinder (Märchen, Geschichten aus dem Alltag)

→ Stegreifspiel

Es lässt sich bis zum Mittelalter zurückverfolgen.
Im 16. Jahrhundert zogen Komödianten in Italien von Stadt zu Stadt und trugen zur Volksbelustigung bei.
Frei nach einem Rohentwurf wurde gespielt.
Das Stück selbst lebt von Improvisation und Situationskomik.
Wo kein Text gesprochen wurde, wurden Krimassen geschnitten oder der Körper verrenkt.
Das Stück selbst wurde vom Äußeren des Darstellers und nach Bewegungen, der Mimik und Gestik und Kostümen bestimmt.
Wird heute als dialogisches Rollenspiel bezeichnet, an dem zwei oder mehrere Spieler beteiligt sind.
Es kommt ohne Textbuch aus und wird von Spieleinfällen getragen.
Das selbst erarbeitete Stehgreifspiel ist eine besonders produktive Form des Darstellenden Spiels.
Freude über das Geschaffene festigt das Gruppenerlebnis.
Es fördert und fordert kooperatives, kreatives Verhalten.
Es verlangt spielwillige Teilnehmer

Funktion des Spielleiters:

Spielleiter können Erzieher, Vater, Mutter, ein Jugendlicher oder ein Kind sein.
Um den Anforderungen der unterschiedlichen Altersgruppen, Situationen und Einrichtungen gerecht zu werden, erfordert die sozialpädagogische Praxis besonders von Erzieher umfassende Fachkenntnisse und eine eigene Spielfähigkeit.
Er muss frei von Spielhemmungen sein, andere begeistern und Kontakte herstellen können.
Der Spielleiter muss wissen, dass Spiele neben ihrem Unterhaltungswert auch Medium des sozialen Lernens und der Persönlichkeitsbildung sind.
Auf das jeweilige Alter der Teilnehmer bezogen, muss der Erzieher Spielformen, Spielfunktionen und Materialien kennen, beurteilen und einsetzen.
In er Rolle des Beobachters kann er Spielhemmungen erkennen und überwinden helfen.
Die Beobachtung lässt Rückschlüsse über Ausdauer, Konzentration, Geduld und individuelle Fähigkeiten eines Kindes zu.
Zudem können soziale Verhaltensweisen, Kommunikation und unterschiedliche Rollen in der Gruppe beobachtet werden.
Der als Spielleiter agierende Erzieher soll Spielbedürfnisse erkennen, zum Spiel motivieren, Spielbedingungen schaffen und Denkanstöße geben.
Er plant flexibel, bietet Alternativen, entwickelt Variationen und achtet auf die Einhaltung der Spielregeln.
Zu seinen Aufgaben gehört es auch, die Thematik von Spielstunden festzulegen, den Spielrahmen abzugrenzen, den Zeitraum festzulegen und Aufgaben zu verteilen.
Stehgreifspiele stärken das Selbstbewusstsein.

Spielkonzepte:

- 1. Spielzeugfreie Kindergärten
- 2. Der „offene“ Kindergarten
- 3. Spiel im Waldkindergarten
- 4. Spiel im Waldorfkindergarten
- 5. Spiel im Montessorikindergarten

Bedeutung:

- es lebt von den Dialogen ohne Textbuch
- Sprache wird entwickelt
- Ausdruck
- Spieler identifizieren sich mit der Rolle
- Ideen und Kreativität wird entwickelt
- Kinder müssen lernen Absprachen zu treffen
- Spielwilligkeit muss vorhanden sein
- Requisiten und Bekleidung sind wichtig, um sich besser zu identifizieren

Methoden:

- Vorlesen
- Erzählen
- selbst erzählen lassen
- Vorschlag machen das Märchen zu spielen
- Eltern informieren
- mit Kindern beraten und Vorschläge zum Spiel machen
- Rollen verteilen und Text absprechen
- Geschichte so darstellen lassen wie es die Kinder kennen
- nicht verändern
- verkleiden lassen
- einzelne Szenen spielen
- Rollen tauschen, damit jeder dran kommt und sich üben kann

Aufgaben der Kinderpflegerin:

- Materialien sichten und sammeln
- Kulisse herstellen
- Raum aussuchen und wenn nötig die Musik
- Kostüme anprobieren
- Masken herstellen
- Einladungskarten gestalten und wegschicken
- Konzept erstellen
- Dialog formulieren

Ziel:

- Kreativität der Kinder wird angeregt
- Kinder sollen Rücksicht nehmen und Hilfsbereit werden
- Lernen mit Kritik umzugehen
- Kind soll ein anderes Kind erst aussprechen lassen, bevor es selbst spricht
- Hemmungen verlieren
- Ideen einbringen


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25.03.2006 22:39
avatar  Stephan ( gelöscht )
#3
St
Stephan ( gelöscht )

Ich danke vielmals.
Wenn du mal was brauchen kannst einfach bescheid sagen.
GRuß Stephan


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