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Anerkennungsjahr Pflicht???
>Wenn man gleich fest angestellt werden könnte, müsste man das Anerkennungsjahr noch machen oder ist es Pflicht einmal in der Woche zur Schule zu gehen?
>Die Abschlussarbeit würde ich schreiben, aber es ginge nicht, einmal die Woche auf Arbeit zu fehlen.
Also das anerkennungsjahr ist pflicht...egal ob es jetzt BP oder anderes heißt, den dort erhälst du deien staatliche anerkennung....
Wenn du es nicht sofort nach der Schule machst dann hast du bis zu 5 Jahren Zeit es nachzu machen. Falls du es nicht schaffst in diesen 5 jahren erlischt alles und du musst nochmal die schule machen...
Selbstverständlich musst du kein Anerkennungsjahr machen.
Allerdings gibt es ohne Anerkennungsjahr auch keine staatliche Anerkennung. D.h. du hast keine abgeschlossene Ausbildung, was heutzutage ziemlich riskant ist.
An meiner Fachschule in NRW wurde verlangt, dass die Anerkennungspraktikanten als ZUSÄTZLICHE Gruppenkräfte beschäftigt wurden. Während des Anerkennungsjahres regulär z.B. als Ergänzungskraft beschäftigt werden, das hätte meine Fachschule nicht mitgemacht.
Der berufsbegleitende Unterricht an der Fachschule ist Teil des Anerkennungsjahres. Wer sein Anerkennungsjahr abschließen will, muss ihn besuchen.
Wieso lässt du die feste Stelle nicht einfach als Berufspraktikum laufen?
Wir haben z.B. nicht einmal die Woche Schule, sondern immer mal wieder 3 Tage.
Zur Ursprungsfrage: Es ist Pflicht, wenn du deine Ausbildung abschliessen willst. Immerhin wirst du auch 4 mal besucht und must Ausarbeitungen schreiben etc.
>Lustige Frage. Dann würde ja niemand mehr das Berufspraktikum machen!?
>Natürlich musst du dein BP vollständig erfüllen, dazu gehört auch die Schulzeit. Es sei denn, du verzichtest auf deinen staatlich anerkannten Erzieher!
Also wir haben keinen Unterricht neben dem AJ. Mir war das bis grad auch total fremd. Was soll den ein Schultag bringen? In welchen Bundesländern ist das denn so?
>Also wir haben keinen Unterricht neben dem AJ. Mir war das bis grad auch total fremd. Was soll den ein Schultag bringen? In welchen Bundesländern ist das denn so?
So war es bei mir vor zwei Jahren in NRW: Der Schulunterricht war berufsbegleitend. Alle paar Wochen musste man für ein oder zwei Tage in die Schule. Ich weiß nicht mehr genau, welchen zeitlichen Umfang der Unterricht insgesamt hatte, aber es könnten so um die 150 Stunden gewesen sein.
Ein Schultag drehte sich um die Praxisaufgaben im Anerkennungsjahr. Es wurde besprochen, was wir machen mussten, wie die Bewertungskriterien sein würden und so weiter.
Außerdem hatten wir ein Vorbereitungsseminar für das Kolloquium. Dazu fuhren wir in ein Tagungshaus in ländlicher Gegend. Zwei Tage lang haben wir dort in unseren Kolloquiumsgruppen unsere Themen erarbeitet, Präsentationen vorbereitet und dergleichen. Was inhaltlich gemacht wurde und wie man sich die Zeit einteilte, oblag den Praktikanten selbst. Es war aber eine Fachlehrerin im Haus, die man in ihrem Büro aufsuchen konnte, um sich beraten zu lassen. Dann haben wir zwei Tage lang das Kolloquium simuliert. Jede Gruppe konnte sich selbst aus Mitschülern einen Prüfungsausschuss zusammenstellen, vor dem sie dann geprüft wurde. Die anderen Mitschüler waren als Publikum dabei. Nach der Prüfung gab die gesamte Gruppe ihre Eindrücke wieder. Dabei wurden die Schwächen der einzelnen Schüler ziemlich gnadenlos aufgedeckt. An diesen zwei Tagen war eine Fachlehrerin anwesend, aber die kümmerte sich lediglich um Organisation und hielt sich inhaltlich raus. Dieses Seminar war ziemlich nützlich.
Weiterhin gab es verpflichtende Unterrichtsblöcke von ein bis zwei Tagen zu bestimmten Themen:
- Entwicklungsbeobachtung
- Qualitätsmanagement
- Öffentlichkeitsarbeit
- Teamarbeit
An einem Tag wurden wir in die kollegiale Fallberatung eingewiesen. Die haben wir dann in Kleingruppen über das Anerkennungsjahr selbstorganisiert geübt.
Weiterhin mussten die Praktikanten 5 Unterrichtstage mit Veranstaltungen nach eigenen Interessen belegen. Das Angebot war recht vielfältig. Es gab zum Beispiel Themen wie:
- Klettern als erlebnispädagogisches Medium (in einer Kletterhalle)
- Philosophieren mit Kindern
- Klassische Musik für Kinder
- Exkursion in einen Waldkindergarten
- Sexueller Missbrauch
An manchen Schultagen wurden Experten eingeladen. Einmal war zum Beispiel ein Diplom-Psychologe zu Gast, der in einer Erziehungsberatungsstelle arbeitete. Ein anderes Mal kam eine Qualitätsmanagement-Beauftrage, die aus ihrer Praxis berichtete.
Die Schultage hatten den Charakter einer Fortbildung. Da wurde nichts mehr abgeprüft. Heute muss ich für jede Fortbildung teuer bezahlen, und denke mir oft, dass der begleitende Unterricht gar nicht schlecht war.
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