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Re: Anforderungen an eine Erzieherin
Förderung individuumsbezogener Kompetenzen und Ressourcen bei Kindern, also von personalen, motivationalen, kognitiven und physischen Fähigkeiten,
Förderung von Kompetenzen zum Handeln im sozialen Kontext, also von zwischenmenschlichen Fertigkeiten, von Werten und Orientierungskompetenz, von der Fähigkeit zur Verantwortungsübernahme und der Bereitschaft zur demokratischen Teilhabe,
Förderung der lernmethodischen Kompetenz, d.h. Kinder sollen lernen, wie man lernt,
Förderung von Resilienz (Widerstandsfähigkeit),
Begleitung des Übergangs von der Familie in die Kindertageseinrichtung und des Übergangs in die Schule,
interkulturelle Erziehung,
geschlechtsbewusste Erziehung,
Förderung von Kindern mit Entwicklungsrisiken und (drohender) Behinderung,
Förderung von Kindern mit Hochbegabung,
ethische und religiöse Bildung,
sprachliche Bildung,
mathematische Bildung,
naturwissenschaftliche und technische Bildung,
Umweltbildung und -erziehung,
Medienerziehung und elementare informationstechnische Bildung,
ästhetische, bildnerische und kulturelle Bildung,
musikalische Bildung,
Bewegungserziehung,
gesundheitliche Erziehung,
Beobachtung und Dokumentation der Lern- und Entwicklungsprozesse des Kindes,
Bildungs- und Erziehungspartnerschaft mit den Eltern,
Kooperation und Vernetzung mit anderen Stellen, Gemeinwesenorientierung,
Abwendung von Gefährdungen des Kindeswohls.
Diese Auflistung lässt sich noch ergänzen um Aufgaben, die noch nicht in den Bildungs- und Erziehungsplan in der jetzigen Fassung aufgenommen wurden:
Entwicklung der Einrichtungskonzeption,
Individualisierung des pädagogischen Angebots im Sinne einer inneren Differenzierung,
Gestaltung der Innen- und Außenräume,
Gestaltung des Tagesablaufs,
Kooperation mit Träger, Leitung und Kolleg/innen.
Hieraus ergibt sich ein komplexes, vielseitiges und vielschichtiges Aufgabenprofil für das Berufsbild "Erzieher/in".
Selbst wenn die detaillierte Darstellung der vorgenannten Aufgaben im Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan 250 DinA4-Seiten umfasst und auf den ersten Blick vielleicht den Eindruck vermittelt, daraus könne nur eine totale Überforderung von Erzieher/innen resultieren, muss Folgendes festgehalten werden: Im Grunde werden die weitaus meisten Aufgaben von Erzieher/innen mehr oder minder gut - wie in jedem Berufsfeld - seit Jahrzehnten erfüllt. Neu sind eigentlich nur einige Akzentsetzungen wie beispielsweise:
die stärkere Fokussierung auf kognitives Lernen, insbesondere in den Bereichen mathematische und naturwissenschaftliche Bildung,
die Intensivierung der sprachlichen Förderung, insbesondere bei ausländischen Kindern,
die Betonung der Notwendigkeit, die kindliche Entwicklung genau zu beobachten - auch unter Einsatz von Beobachtungsbögen - und zu dokumentieren,
die intensivere Kooperation mit den Eltern, die z.B. mindestens zwei lange Termingespräche pro Jahr umfassen soll,
die stärkeren Mitbestimmungsrechte und vermehrten Mitwirkungsmöglichkeiten für Eltern.
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