Leitfaden zum erfolgreichen Einstieg in das Berufspraktikum für ErzieherInn

12.01.2001 11:47
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#1
Kl
Klasse OI Fachschule für ( gelöscht )

LEITFADEN ZUM
ERFOLGREICHEN EINSTIEG IN DAS BERUFSPRAKTIKUM FÜR ERZIEHERINNEN

Projekt der Klasse O I, Fachschule für Sozialwesen,
Jg. 1999/2001, kreuznacher diakonie


0. VORBEMERKUNG
Ausgangspunkt für dieses Projekt war die fachliche Auseinandersetzung im Pädagogikunterricht mit dem Problem des Einstiegs in Gruppen. Uns war schnell klar,
dass uns genau diese Situation nach Abschluss des schulischen Teiles unserer Ausbildung gleich zweifach betreffen würde. Zum einen werden wir in einer Gruppe
von Kindern, Jugendlichen oder behinderten Menschen unseren Platz finden und uns durchsetzen müssen, und zum anderen stehen wir dann vor der Aufgabe, uns in
ein neues Team integrieren zu müssen. Die in dieser Situation oft auftretenden typischen Probleme von Jahrespraktikanten haben wir versucht, anhand unserer
eigenen Erfahrungen, mit Erkundungen und Befragungen vor Ort und mit Hilfe einschlägiger Literatur zu beschreiben und gleichzeitig konkrete Tipps zur Bewältigung
aufzuzeigen.
Während der Diskussion um das bevorstehende Jahrespraktikum wurden aber zunehmend auch ganz praktische Fragestellungen für uns wichtig. Es zeigte sich, dass
viele Mitschüler z. T. über 20 Bewerbungen und mehr geschrieben hatten, um überhaupt eine Stelle zu bekommen. Hierdurch gewannen folgende Probleme an
Bedeutung: Wie muss eine erfolgreiche Bewerbung überhaupt aussehen, wie gehe ich bei der Gestaltung vor, was kann ich im Vorfeld einer Bewerbung für mich
abklären, wie bereite ich mich auf ein Vorstellungsgespräch vor, etc. Weil bei diesen konkreten Dingen zum Teil Unsicherheit herrschte, entschlossen wir uns, auch
diese Fragen möglichst genau zu beantworten und gewissermaßen als Checkliste für Eure Bewerbungen zusammenzustellen.

1. DAS JAHRESPRAKTIKUM ALS SCHNITTSTELLE ZWISCHEN SCHULISCHER AUSBILDUNG UND BERUFLICHER PRAXIS
Das Berufspraktikum dient der fachgerechten Einarbeitung in die Berufspraxis. Es ist wesentlicher Bestandteil der Ausbildung zum/zur staatlich anerkannten
Erzieher/-in. In der Fachschulverordnung Sozialwesen sind die Bedingungen für das Berufspraktikum festgelegt. Zum Berufspraktikum dürfen nur jene
Berufspraktikanten zugelassen werden, die die Prüfung zum Abschluss der schulischen Ausbildung bestanden haben. Das Berufspraktikum ist zeitlich an den Verlauf
des Schuljahres gebunden; es beginnt in der Regel am 1. August und endet am 31. Juli des darauf folgenden Jahres.
Als Ausbildungsstelle für das Berufspraktikum sind alle sozialpädagogischen Einrichtungen für Kinder und/oder Jugendliche, auch solche mit sonderpädagogischer
Ausrichtung, geeignet, die die Bedingungen der Fachschulverordnung Sozialwesen erfüllen. Die Ausbildungsstelle muss eine staatlich anerkannte Erzieherin bzw.
einen staatlich anerkannten Erzieher oder eine entsprechend ausgebildete Fachkraft mit mindestens zweijähriger Berufserfahrung mit der Ausbildungsanleitung
beauftragen. Die Berufspraktikanten müssen einmal monatlich an einer Arbeitsgemeinschaft der Fachschule teilnehmen. Die Arbeitsgemeinschaft kann auch in Form
von Blockunterricht durchgeführt werden. Der Schüler wird in der Praxisstelle von einer Lehrkraft der Fachschule besucht.

Der Berufspraktikant reicht sechs Wochen vor Beginn der Abschlussprüfung der Fachschule eine Jahresarbeit ein, die von der Fachschule zu bewerten ist.
Gleichzeitig legt die Ausbildungsstätte der Fachschule einen Bericht über die fachlichen Leistungen des Berufs-praktikanten vor. Beide Noten müssen mindestens
ausreichend sein, um zur Prüfung zugelassen zu werden. (FSV-Sozialwesen).

Das Berufspraktikum ist Schnittstelle zwischen der theoretischen Ausbildung und der Berufspraxis als Erzieher/in. Das bedeutet grundsätzlich, dass das
theoretisch erworbene Wissen fachgerecht in die Praxis umgesetzt wird, z.B. das Planen von pädagogischen Projekten oder die Umsetzung des situationsorientierten
Ansatzes in die Praxis.

In dieser Phase der Ausbildung wird die Praxis unmittelbar in ihrer Vielfalt erlebt. Es kommt nur darauf an, auf unterschiedlichen Ebenen fachlich sinnvolle
pädagogische Erfahrungen als solche zu erkennen, zu benennen, zu erklären und zu bewerten, um dann auch zu spüren, was daraus gemacht werden kann. Dies
bedeutet z.B. das Eingehen von beruflichen Beziehungen zu den Kollegen, Kindern und Angehörigen der Zielgruppe oder etwa Eigenverantwortung innerhalb eines
Teams zu übernehmen. Die angehenden ErzieherInnen sind nun selbst in der Praxis und bekommen verschiedene Aufgaben, z.B. einzelne Personen oder die ganze
Gruppe zu beobachten, eine Situationsanalyse zu erstellen und eine Jahresarbeit zu verfassen, d.h. das pädagogische Handeln schriftlich zu fixieren. Ziel der
Ausbildung in der Praxisstelle ist es, zunehmend professionelles Verhalten zu entwickeln, d.h. die Praktikantin soll sich in der jeweiligen pädagogischen Praxis
erproben können, lernen das eigene pädagogische Handeln zu hinterfragen und mit den Begrenzungen und Problemen im beruflichen Alltag angemessen umgehen zu
können.

Quellenangaben:

1. Fachschulverordnung-Sozialwesen
2. Durchführungsverordnung des Berufspraktikums, gemeinsames Arbeitsplatt der Ministerien für Bildung und Kultur und für Wissenschaft und Weiterbildung, RLP 8/1991
3. TPS extra 21, Luther Verlag
4. Anleitung im Praktikum, Brunhilde Schütt, Herder Verlag, 6. Auflage, 2000


2. WIE FINDE ICH EINEN GEEIGNETEN PRAKTIKUMS-PLATZ?
2.1. Entscheidung für den Arbeitsbereich treffen: Heim/Hort/Vorschularbeit/Offene Kinder- und Jugendarbeit, u.ä.
Wo liegen deine Interessen und Fähigkeiten? Welche praktischen Erfahrungen hast du schon gemacht, auf denen du aufbauen kannst? Willst du deine Erfahrungen in
bekannten Arbeits-bereichen vertiefen oder willst du dich an etwas Neues heranwagen?

2.2. Tipps für die Suche nach einer Praktikumstelle
Wenn du dich für einen Arbeitsbereich entschieden hast, geht es um die Auswahl einer bestimmten Einrichtung. Hier ist es wichtig, sich möglichst verschiedene
Institutionen anzuschauen und konkret nach Einsatzbereich, Arbeitsweise, Konzeption und Anleitung zu erkundigen, bevor man sich entscheidet. Erkundige dich
schriftlich oder telefonisch nach einer Praktikumsmöglichkeit und suche die in Frage kommenden Praxiseinrichtungen persönlich auf. Der persönliche Besuch hat
einerseits den Vorteil, dass Ihr Euch einen persönlichen Eindruck von der Einrichtung verschaffen könnt, und andererseits führen persönliche Kontakte eher zu Erfolg
als der doch recht „anonyme“Anruf. Konkrete Anschriften erfahrt ihr z.B. bei Mitschülern, am „Schwarzen Brett“ unserer Schule und von den Lehrkräften für das
Fach „Didaktisch Methodische Übungen.“ Auch ein Blick ins Internet kann hilfreich sein, speziell dann, wenn es um Besonderheiten geht, wie z.B. ein
Auslandspraktikum, u.ä.

3. WIE BEWERBE ICH MICH ER-FOLGREICH FÜR EIN PRAKTIKUM?
3.1. Bewerbung auf ein ausgeschriebenes Praktikum
Mit Glück findet man in der Zeitung oder am „Schwarzen Brett“ unserer Schule eine Ausschreibung, die den eigenen Vorstellungen und Ansprüchen entspricht oder
nahe kommt. Du solltest du dich schriftlich bewerben. Die Bewerbungsunterlagen müssen Folgendes enthalten:

Tabellarischer Lebenslauf:
Neben den standardisierten Inhalten des Lebenslaufes, wie Schulbildung, Abschlüsse, Praktika, etc. musst du dir genau überlegen, was du bisher schon gelernt und
geleistet hast und in welchen Zusammenhang sich diese Erfahrungen mit den, etwa in einer Anzeige geforderten, Merkmalen bringen lassen.

Zum „Abhaken“ hier eine Checkliste, damit du nichts vergisst:
Lebenslauf: Überschrift Lebenslauf, aktuelles Passfoto mit Namen und Anschrift auf der Rückseite, Vor- und Zuname, Anschrift, Geburtsdatum und Geburtsort,
besuchte Schulen mit Jahresangabe, Schulabschluss, Berufsabschluss, Praktika, Hobbys, Ort und Datum, Unterschrift mit Vor -und Zuname.
Verschiedene Textverarbeitungsprogramme wie etwa Word von Microsoft bieten hier auch brauchbare Formatvorlagen für die ordentliche Erstellung eines
Lebenslaufes an.

Anschreiben
Die entscheidende Frage, „Warum möchte ich gerade diese Praktikumstelle in dieser Einrichtung absolvieren?“, soll Richtschnur bei der Abfassung des Anschreibens
sein.
Für das Anschreiben und ein späteres Vorstellungsgespräch ist es daher sehr wichtig, sich genügend Hintergrundinformationen über den Praktikumsbetrieb zu
besorgen. Es ist wohl klar, dass du bei deiner Bewerbung auf ansprechende formale Aufmachung, Orthographie und klare Formulierungen achten musst. Bei der
Erstellung des Lebenslaufes und des Anschreibens solltest du folgende Fragestellungen berücksichtigen:

· Welche beruflich nutzbaren Erfahrungen kannst du einbringen?
· Welche Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungen bringst du für die angestrebte Stelle mit?
· Wie kannst du diese Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungen belegen?
· Kannst du auf Erfolge zurückblicken und hierauf in der Bewerbung hinweisen?



Zeugnisse
Folgende Zeugnisse solltest du deiner Bewerbung beifügen:
Abschlusszeugnis der allgemeinbildenden Schule, Zeugnis des Vorpraktikums: aktuelles Zeugnis der Fachschule, falls vorhanden: Zeugnisse über die
Zwischenpraktika, ggf. Bescheinigung bei ehrenamtlicher Tätigkeit; ganz wichtig sind auch Fortbildungsunterlagen z.B. über Sprachkurse, PC-Kurse, usw.

3.2. Initiativbewerbung
Heute findet man oft nur wenige konkrete Angebote für das Anerkennungsjahr. Deshalb musst du selbst rechtzeitig aktiv werden und Kontakt zu Institutionen
aufnehmen, die für dich mit deinen Interessen und Fähigkeiten interessant sind. Telefonisch solltest du klären, ob Praktikumplätze angeboten werden. Am besten lässt
man sich gleich mit der Person verbinden, die für den Bereich zuständig ist, in dem du dein Praktikum ableisten willst. Hier lassen sich gleich einige Fragen klären, wie
z.B. der Praktikumszeitraum oder Einsatzbereiche, auf die man sich dann in der schriftlichen Bewerbung beziehen kann. (Siehe auch unter 2.2.)

3.3. Tipps für ein Vorstellungsgespräch/ Vorbereitung
Die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch bietet dir die Chance, von dir und deinen Fähigkeiten zu überzeugen. Eine genaue Vorbereitung kann die Angst vor
einem solchen Gespräch nehmen oder doch zumindest mindern.

Deshalb einige Tipps:
· Formuliere Vorstellungen und Wünsche an das Praktikum
· Überlege dir Fragen zum Verlauf des Praktikums
· Informiere dich eingehend über die Einrichtung/Institution (Gründliche Recherche!)
· Breite dich auf Fragen vor
· Achte auf ein gepflegtes Äußeres

3.4. Einige Qualitätskriterien für eine gute Praxisstelle, auf die unbedingt zu achten sind:
® Namentlich bekannte, regelmäßig anwesende, feste Bezugsperson für die Durchführung der Praxisanleitung
® Welche Ausbildung hat mein/meine Anleiter/-in?
® Besteht ein konkreter Plan für den Ablauf des Praktikums?
® Übertragung eigener Aufgaben?
® Freistellung für die Arbeitsgemeinschaften in der Fachschule?
® Vorbereitungszeit in der Praxisstelle für die Jahresarbeit?

Quellenangaben
1. Bolles, R.N.: Durchstarten zum Traumjob, Das Bewerbungshandbuch, Campus Verlag, Frankfurt, 2000, 3. Auflage
2. Prospekte der Bundesanstalt für Arbeit, „Zeigen was man kann“ und „Richtig bewerben, aber wie?“
3. Außerdem haben wir diese Fragen beim Berufsinformationszentrum des Arbeitsamtes, BIZ, recherchiert. Hier solltest du bei weitergehenden Fragen ruhig hingehen. Man gibt dir dort gerne Auskunft.


4. WIE GESTALTE ICH DEN EINSSTIEG IN MEINE NEUE PRAXISSTELLE ERFOLGREICH? Hinweise für einen erfolgreichen Beginn in
Team und Gruppe

Jeder kennt sie bestimmt, die Angst vor einem neuen Lebensabschnitt. Die Unsicherheiten, die ganz normal sind zu Beginn eines Praktikums und ganz besonders zu
Beginn des Jahrespraktikums. Hier werden die Weichen für die Zukunft gestellt, deshalb beschäftigten wir uns mit den typischen Anfangsängsten und deren
Bewältigung.
Angst behindert das Aufnehmen von Informationen, das führt schnell zu Missverständnissen und ungeklärten Erwartungshaltungen sowohl auf Seiten der Anleitung als
auch seitens des Praktikanten selbst. Zum Beispiel besteht oft eine Angst vor der Ausführung ganz banaler Dinge, wie das Abräumen des Tisches ( Ist dies meine
Aufgabe, die der Kinder oder doch die Aufgabe der Hauswirtschafterin?).
Typisch ist auch die Angst von Praktikanten der Anleitung oder den Kollegen/Kolleginnen auf den „Wecker" zu gehen, das hemmt die Selbstverständlichkeit des
Nachfragens. Oft wird befürchtet durch wiederholtes Fragen nicht ernstgenommen zu werden. Dazu kommt der Wunsch in das Team integriert zu werden bzw.
seinen Platz im Team zu finden. Es gibt immer Menschen, mit denen man sich gut oder weniger gut versteht; gerade in einem Arbeitsverhältnis kann letzteres sehr
belastend sein.
Gerade als Praktikant steht man in einer Art Abhängigkeitsverhältnis zu seinen Kollegen. Einerseits will man eigene Ideen und Vorstellungen im Team einbringen,
andererseits ist man stets darauf bedacht, mindestens eine „vier“ zum Abschluss des Berufspraktikums in seiner Beurteilung zu erhalten, damit die Zulassung zur
Abschlussprüfung erfolgen kann.
Wenn das Aufgabenspektrum innerhalb des Praktikums ungeklärt ist, kommt schnell die Angst vor Überforderung auf. Damit geht einher, dass man sich oft selbst zu
hohe Ziele steckt und eine Erwartungshaltung an sich selbst stellt, die meist nur schwer zu erfüllen ist. Eine weitere Schwierigkeit in der Anfangssituation stellt das
eigene Durchsetzungsvermögen dar (Soll ich „direkt auf den Tisch hauen“ oder mich erst einmal zurücknehmen?). Auch besteht die Angst von der Gruppe nicht
akzeptiert zu werden, wenn man gleich laut wird oder sich nicht durchsetzt.
Dies ist generell eine große Angst, da es sich um die Menschen handelt, mit denen man eng zusammenarbeitet und von diesen nicht akzeptiert zu werden, bedeutet,
seine Arbeit nicht durchführen zu können, oder nur mit Schwierigkeiten. Ursachen für die Ängste können z.B. schlechte Vorerfahrungen sein, die sich wiederum auf
das Selbstbewusstsein auswirken. Hierzu zählen auch negative Auseinandersetzungen mit den Kindern oder dem Team sowie schlechte oder keine Anleitung in
anderen Praktika.

Im Folgenden geben wir einige Hinweise, wie man diesen Ängste vorbeugen und sie evtl. bewältigen kann (Strategien zur Angstbewältigung).
Nach Möglichkeit sollten beidseitige Erwartungen an das Praktikum schon am Hospitationstag oder im Bewerbungsgespräch abgeklärt werden. So kann
Missverständnissen vorgebeugt werden und eine größere Selbstsicherheit ist zu Beginn des Praktikums gegeben.
Um zusätzlichen Einblick in das Arbeitsfeld zu bekommen solltest du dich neben den Informationen der Anleitung auch noch mit entsprechender Fachliteratur
auseinandersetzen. Des Weiteren hilft es sich bewusst zu machen, dass nicht nur der/die Praktikant/in sich mit Ängsten und Unsicherheiten auseinandersetzen muss,
sondern auch Anleitung und andere Mitarbeiter im Team. Du solltest dich auf deine Stärken besinnen und diese auch einsetzen, jedoch auch offen für konstruktive
Kritik sein. Grundsätzlich ist es hilfreich für dich, Gelassenheit zu üben und selbstbewusst (aber nicht überhebliche) aufzutreten.
Wie wär’s mit einem netten Ausgleich neben der Arbeit? Entspannungstraining ist zu empfehlen. Halte dich an den Grundsatz: eine gute fachliche Vorbereitung ist
entscheidend und beruhigt zudem ungemein.

Quellenangaben
Irskens, B.: Einen Platz in der Gruppe finden – Beziehungsmuster zwischen Praktikantin, Praxisanleiterin und Kindergruppe, In: Hoppe, J.R./Zern, H: Praxisanleitung im Spannungsfeld von
sozialpädagogischer Praxis und Ausbildung, Materialien für die sozialpädagogische Praxis, Frankfurt, 1988
2. Knoll, J.: Methoden – Helfende Verfahrensweisen, ZFUW, Universität Kaiserslautern, 1995




5. ANFORDERUNGEN AN DEN PRAKTIKANTEN AUS DER SICHT VON PRAXISEINRICHTUNGEN
Damit ihr einen Eindruck davon bekommt, welche Wünsche Praxiseinrichtungen an Jahrespraktikanten stellen, haben wir vor Ort recherchiert. Wir erstellten einen
Frageborgen mit dem PC und legten ihn 10 Praxiseinrichtungen vor. Hierunter waren Kindergärten, Heime der Jugendhilfe (Heimerziehung) und Einrichtungen der
Behindertenhilfe. Hier einige Befunde unserer kleinen Untersuchung:

Wünsche aus Kindergärten an Jahrespraktikanten:
Angehende ErzieherInnen sollten fähig zur Selbstreflexion sein – sachbezogenes Denken und Handeln wird erwartet sowie die Fähigkeit zur Teamarbeit – Offenheit,
Kooperationsbereitschaft und Einfühlungsvermögen sollten gut ausgebildet sein – Vorerfahrungen im Kindergarten sind sehr erwünscht – wichtig scheint auch zu sein,
dass die Anfahrtsstrecke zwischen Praxisstelle und Wohnort des Praktikanten nicht zu lang ist (Flexibilität des Einsatzes). Besonders „allergisch“ reagieren die
Mitarbeiter dort auf Praktikanten, die nicht zuverlässig sind und nicht in der Lage sind, auf Kinder, Eltern und Mitarbeiter offen zuzugehen.

Wünsche an Jahrespraktikanten aus dem Bereich Heimerziehung:
Nach Auskunft der von uns befragten Mitarbeiter wünscht man sich im Heimbereich Jahrespraktikanten, die über eine stabile und belastbare Persönlichkeit verfügen,
in schwierigen Situationen ruhig bleiben können und die bereit sind, selbstkritisch eigenes Handeln zu reflektieren. Gerne werden offenbar männliche Mitarbeiter
ausgewählt und eingestellt. Frauen seien für bestimmte Problemgruppen im Heim zu sensibel. Es wird erwartet, dass der Praktikant Freude an seiner Arbeit
entwickelt und auch eigene Interessen einbringt. So z.B. sportliche oder handwerkliche Interessen oder Fähigkeiten und Fertigkeiten.

Wünsche aus Einrichtungen für behinderte Menschen an Jahrespraktikanten
In diesem Arbeitsbereich werden von Jahrespraktikanten besonders theoretische Kenntnisse über den zu betreuenden Personenkreis sowie pflegerische Fertigkeiten
gewünscht. Weiterhin werden Eigeninitiative und kreatives Problem-lösungsverhalten erwartet. Vorerfahrungen in diesem Arbeitsbereich sind erwünscht, aber nicht
zwingend erforderlich. Männliche und weibliche Mitarbeiter sind gleichermaßen erwünscht. Besonderen Wert wird offensichtlich auf die Bereitschaft des
Jahrespraktikanten gelegt, auch pflegerische Tätigkeiten auszuführen und auf die Bedürfnisse der behinderten Menschen einzugehen. Wer diese Bereitschaft und
Fähigkeit nicht mitbringt, wird als wenig brauchbar in der Arbeit eingeschätzt.




Projektplanung und -realisaton: Klasse Oberstufe I, Fachschulen, kreunacher diakonie, Bildungsgang für Erzieher, Ringstr. 65, 55543 Bad Kreuznach, Projektmoderation: H. Zern, Dipl.
Päd., Gleiche Anschrift.

Rückmeldungen zu unserem Projekt und eigene Erfahrungen: an das Forum oder auch gerne direkt an uns:
E-mail: zernha@kreuznacherdiakonie.de


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08.04.2001 20:16
avatar  Diana Jung ( gelöscht )
#2
Di
Diana Jung ( gelöscht )

Hallo Oberstufe!!!!
alle Achtung,nicht schlecht was ihr hier fabriziert habt...;-)
In diesem sinne viele grüße von eurer unterstufenschülerin Diana (SOP!!!!)


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12.01.2001 15:44
avatar  Walter ( gelöscht )
#3
Wa
Walter ( gelöscht )

>Da gibt es nix zu meckern das ist wirklich eien sehr gute Sache , die wirklich sehr brauchbar und gut ist. DANKE!!


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12.01.2001 14:54
avatar  Gabi ( gelöscht )
#4
Ga
Gabi ( gelöscht )

Das finde ich ganz toll !!! -großes Lob an die Klasse-


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