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Elternbriefe übersetzen?
Hallo,
gibt es eine Regelung die etwas darüber besagt, ob Elternbriefe, Gesundheitsinformationen etc. die in Kiga/Kitas herausgegeben werden für Eltern ausländischer Kinder in die jeweilige Sprache übersetzt werden müssen?
Meines Erachtens sollte dies selbstverständlich sein, da ansonsten ja eine Diskriminierung vorliegen würde.
Allerdings ist es im aktuellen Fall (in der Einrichtung meiner Freundin, einer Tagesstätte für Kinder u. Jugendliche mit geistigen Behinderungen) so, dass eine Mehrheit des Teams gegen eine solche Übersetzung jeglicher Elterninformationen ist ("Argumente" sind oftgehörte Stammtischparolen wie "Die sollen halt Deutsch lernen!" oder "Na ja, die finden schon jemanden, der's ihnen übersetzt.").
Mittlerweile verlangt der Leiter der Einrichtung eine schriftliche Stellungnahme meiner Freundin darüber, welche Briefe bisher schon von ihr übersetzt wurden und welche noch übersetzt werden sollen (hat sie jedoch noch nicht gemacht/machen lassen, lediglich die Notwendigkeit wurde von ihr angesprochen).
Was meint Ihr dazu? Gibt es Rechtsgrundlagen? Vielleicht ist ja das neue Antidiskriminierungsgesetz hier anzuwenden?!
Viele Grüße und danke für Antworten,
Benjamin
Hallo Benjamin,
gibt es eine Regelung die etwas darüber besagt, ob Elternbriefe, Gesundheitsinformationen etc. die in Kiga/Kitas herausgegeben werden für Eltern ausländischer Kinder in die jeweilige Sprache übersetzt werden müssen?
Einen gesetzlichen Anspruch gibt es meines Wissens nicht. Was einzelne Träger verankert haben, weiß ich nicht.
Meines Erachtens sollte dies selbstverständlich sein, da ansonsten ja eine Diskriminierung vorliegen würde.
Das finde ich ein wenig hochgegriffen. Ich würd's eher als Ignornaz bezeichnen.
IM Sinne der Kinder ist's sicher sinnvoll. Wenn ich das Ganze unter dem reinen Dienstleistungsaspekt betrachte, bleibt fast nichts anderes übrig. Das Problem dürfte nur sein, daß die wenigsten Mitarbeiterinnen des Türkischen oder Griechischen mächtig sind. Wer soll das überstezen? Schon französisch dürfte eine ernste Hürde darstellen...
Man sollte sich aber nicht der Hoffnung ausliefern, daß man mit solchen - sinnvollen - Maßnahmen, zu mehr Engagment im KIndergarten bewegen kann...
Vielleicht ist ja das neue Antidiskriminierungsgesetz hier anzuwenden?!
Ich hoffe nicht...
Gruß
Neudinho pu316
Hallo Neudinho,
danke für die Rückmeldung.
>IM Sinne der Kinder ist's sicher sinnvoll. Wenn ich das Ganze unter dem reinen Dienstleistungsaspekt betrachte, bleibt fast nichts anderes übrig. Das Problem dürfte nur sein, daß die wenigsten Mitarbeiterinnen des Türkischen oder Griechischen mächtig sind. Wer soll das überstezen? Schon französisch dürfte eine ernste Hürde darstellen...
Stimmt, da sind dem ganzen schon Grenzen gesetzt. Allerdings wäre es hier möglich, Eltern (oder auch Kinder), die beide Sprachen ausreichend beherrschen/-frauschen um Hilfe zu bitten - zumindest bei den wichtigsten Infos.
>Man sollte sich aber nicht der Hoffnung ausliefern, daß man mit solchen - sinnvollen - Maßnahmen, zu mehr Engagment im Kindergarten bewegen kann...
Nein, das ist auch nicht der Grundgedanke dabei. Es geht (mir) vor allem darum, dass alle Familien auf den gleichen Informationsstand gebracht werden und die gleichen Chancen erhalten, Elternbriefe etc. zu verstehen.
Beispiel: Läuse in der Einrichtung und die Infobroschüre vom Gesundheitsamt wird nur auf Deutsch ausgeteilt. In der Folge war zu beobachten, dass vor allem bei einigen türkischen Kindern keine Besserung eintritt, diese Kinder trotz "Befalls" wieder in die Einrichtung geschickt werden oder typische "Hausmittel" - vor allem: radikal alle Haare ab - völlig überzogenener Weise Anwendung finden. In der Broschüre stand jedoch, wie man mit Läusen "fertig" werden kann. Auf Deutsch.
Viele Grüße, Benjamin
"Stimmt, da sind dem ganzen schon Grenzen gesetzt. Allerdings wäre es hier möglich, Eltern (oder auch Kinder), die beide Sprachen ausreichend beherrschen/-frauschen um Hilfe zu bitten - zumindest bei den wichtigsten Infos."
Auf keinen Fall die Kinder als Dolmetscher "missbrauchen"!!!!! Ich habe dies als Bitte heut wieder mitbekommmen. Ihr Kind (Junge) musste in einem Kindergarten immmer wieder Türkisch-Deutsch, Deutsch-Türkisch übersetzen, für ein zweites türkisches Kind in der Kindergartengruppe. Nach einiger Zeit hat sich der Junge geweigert türkisch zu sprechen!! Weder im Kiga noch zuhause, "er kann kein Türkisch".. Das ist schon einige Jahre her und er hat es mittlerweile auch schon etwas verlernt. Dies alles nur, weil Erzieher(innen) ihn gebeten hatten "mal kurz zu übersetzen".. Das würde ich auf jeden Fall lassen!!!! Bitte, tut das keinen Kind an! Denn das Kind kann nichts für Sprachprobleme, Kinder können sich im Übrigen auch recht gut mal (trotz unterschiedlicher Sprachen) kommunizieren, nur so nebenbei ;-)!
Ansonsten finde ich die Idee mit dem Übersetzen ganz gut. Aber wichtiger ist wohl einfach mal die Konzeption ("professionell") zu übersetzen (lassen)! Das ist nämlich die Grundlage für das tägliche Arbeiten!! Besser als alles zu übersetzen, wäre beispielsweise auch "Deutschkurse" anzubieten.. Die ELtern müssen leider auch Briefe (z.B. von Ämtern!!) lesen und beantworten.. Da wären Sprachkurse sicher auch langfristig einen gute Idee.. -meiner Meinung nach..
Soviel zu meiner Meinung ..
Liebe Grüße, Claudia
Ich finde nicht, dass das etwas mit Diskriminierung zu tun hat.
Es wäre eine nette Sache, ok, aber es ist keine Pflicht.
Überleg mal.. im Ausland übersetzt auch keiner die Elternbriefe auf deutsch, z.B.
Es ist nunmal wirklich so, wenn man einen deutschen Kindergarten besucht, ist der Schriftverkehrt auf deutsch.
Anders z.B. im Deutsch/Französischen KiGa. Da ist es doppelt.
Hallo Nina,
aber findest Du nicht auch, dass es zusätzlich auch was mit Qualitätsmanagement zu tun hat, wenn man auf die Bedürfnisse ALLER Eltern und Kinder eingeht?!
Außerdem wird nach den neuen Standards (nach PISA etc.) ja gerade auf die Bildung wert gelegt. Da sollte es doch möglich sein, Mehrsprachigkeit nicht mehr zu ignorieren, sondern darauf gezielt einzugehen.
Es ist auch durchaus nicht so, dass nur in mehrsprachigen Einrichtungen Elterninfos mehrsprachig herausgegeben werden. Ich bin als Erzieher in einer kommunalen Einrichtung tätig, bei uns werden Elterninfos in beinahe allen Kitas mehrsprachig herausgegeben, vom Träger ist dies auch gewünscht.
>Es ist nunmal wirklich so, wenn man einen deutschen Kindergarten besucht, ist
der Schriftverkehrt auf deutsch.
Diese Meinung sehe ich aber gerade als großes Problem an. Auf der einen Seite wird gefordert, dass ausländische Familien sich in die Gesellschaft integrieren sollen, andererseits jedoch vieles was möglich wäre unterlassen, um dieser Integration Hilfestellung zu leisten (eben durch Maßnahmen wie: Übersetzen von Elternbriefen, DolmetscherIn beim Elterngespräch im Bedarfsfall, evtl. mehrsprachige Elternabende, Offenheit für ausländische Feste u. Gebräuche).
Ich denke, es bringt nichts, wenn man mit der oben genannten Denkweise an die Familienarbeit mit ausländischen Eltern/Kindern herantritt - es lässt sich schwer integrieren, wenn mensch nichts versteht! Ein gewisses Maß an Bereitschaft zur Unterstützung sollte grundlegend vorhanden sein.
Grüße, Benjamin
>Hallo Nina,
>aber findest Du nicht auch, dass es zusätzlich auch was mit Qualitätsmanagement zu tun hat, wenn man auf die Bedürfnisse ALLER Eltern und Kinder eingeht?!
Dann frage ich mich, wieso in Schweden, England, etc darauf keine Rücksicht genommen wird.
>Außerdem wird nach den neuen Standards (nach PISA etc.) ja gerade auf die Bildung wert gelegt. Da sollte es doch möglich sein, Mehrsprachigkeit nicht mehr zu ignorieren, sondern darauf gezielt einzugehen.
Für Mehsprachigkait nach PISA ist esrst einmal erforderlich EINE Sprache (bei PISA Deutsch) einwandfrei zu erlernen.
>Es ist auch durchaus nicht so, dass nur in mehrsprachigen Einrichtungen Elterninfos mehrsprachig herausgegeben werden. Ich bin als Erzieher in einer kommunalen Einrichtung tätig, bei uns werden Elterninfos in beinahe allen Kitas mehrsprachig herausgegeben, vom Träger ist dies auch gewünscht.
Also ich arbeite in einem Städt. Kindergarten, in dem 80% türkische Kinder sind und bei uns gibt es den Elternbrief und alles andere auch nur in einer Sprache.
Die Stadt macht keine Auflagen.
>>Es ist nunmal wirklich so, wenn man einen deutschen Kindergarten besucht, ist
> der Schriftverkehrt auf deutsch.
>Diese Meinung sehe ich aber gerade als großes Problem an. Auf der einen Seite wird gefordert, dass ausländische Familien sich in die Gesellschaft integrieren sollen, andererseits jedoch vieles was möglich wäre unterlassen, um dieser Integration Hilfestellung zu leisten (eben durch Maßnahmen wie: Übersetzen von Elternbriefen, DolmetscherIn beim Elterngespräch im Bedarfsfall, evtl. mehrsprachige Elternabende, Offenheit für ausländische Feste u. Gebräuche).
Wir feiern auch alle muslimischen Feste, Zuckerfest, Ramadan usw. Auch die Eltern werden eingebunden und dAS ist das gute. Der Zusammenhalt unter den Eltern ist so gross, dass Eltern die gut Deutsch sprechen andere Eltern unetrstützen und übersetzen, oder dolmetschen.
>Ich denke, es bringt nichts, wenn man mit der oben genannten Denkweise an die Familienarbeit mit ausländischen Eltern/Kindern herantritt - es lässt sich schwer integrieren, wenn mensch nichts versteht! Ein gewisses Maß an Bereitschaft zur Unterstützung sollte grundlegend vorhanden sein.
Siehe oben. Die Frage ist auch, wer die Elternbriefe übersetzen soll? Die Einrichtung und die Stadt haben kein Geld, dafür extra einen Übersetzer zu engagieren. Das Geld ist knapp! Würde ein Elternteil überstzen, braucht sich der KiGa ja nicht einschalten, der Elternbeirat kann das dann ja unter sich ausmachen, ob sie das einführen wollen.
Auch eine Frage von Integration. Und irgendwann MÜSSEN sie ja mal Deutsch lernen. Das klingt hart, ist aber so. Gehe ich in ein fremdes Land werde ich mich doch auch bemühen und nicht hoffen, dass mir alles in meiner Sprache "zufliegt"? Zur ot bitte ich jemanden, der das kann... so sehe ich das.
Und Nein, ich bin nicht ausländerfeindlich, sonst wäre ich in DIESEM Kindergarten wirklich falsch aufgehoben.
Im Gegenteil, selbst viele türkische Eltern legen sehr viel Wert darauf,d ass ihre Kinder einwandfrei Deutsch lernen.
>Grüße, Benjamin
Hallo Nina;
danke für Deine ausführliche Rückmeldung.
Sicherlich sollen Ausländer Deutsch lernen, das gehört für mich grundlegend zur Integration. Wenn ich im Ausland bin/wäre würde ich auch gerne die Landessprache können/lernen. Um Unterstützung bin ich dann immer dankbar.
Allerdings kann das Erlernen der Landessprache ja nicht von "heute auf morgen" stattfinden (nicht alle ausländischen Familien leben schließlich schon seit Jahren in Deutschland) und ein gewisses Maß an Unterstützung ist doch immer recht hilfreich, wenn Neues erlernt werden soll.
Grüße, Benjamin
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