Seminar: Reform der ErzieherInnenausbildung in B.W.

23.05.2000 21:38
avatar  Weinmann ( gelöscht )
#1
We
Weinmann ( gelöscht )

Vom 22.-23.Mai 2000 fand in der Fritz-Erler-Akademie in Freudenstadt ein Seminar zur ErzieherInnenausbildung in Baden-Württemberg statt. Unter dem Titel "Up to date?! Die Reform der ErzieherInnenausbildung in Baden Württemberg" veranstalteten der Bundesverband Ev. ErzieherInnen und SozialpädagogInnen (e+s), die GEW Baden-Württemberg, die Katholische Erziehergemeinschaft (KEG) und die ÖTV Baden-Württemberg in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung erstmals dieses Seminar gemeinsam.

Besondere Impulse für die Arbeitsgruppen gab das Referat von Dr. Gerwald Wallnöfer von der freien Universität Bozen, der das universitäre Ausbildungssystem der ErzieherInnenausbildung in Italien am Beispiel der Universität Bozen verdeutlichte.

Zur Diskussion und Information werden hier im Fachforum ErzieherInnenausbildung die von den Arbeitsgruppen verfassten Thesen veröffentlicht.

Hier die einzelnen Beiträge in der Übersicht:

AG 1 "Auf dem Weg zu einem neuen Berufsbild"
AG 2 "Formale und persönliche Eingangsvoraussetzungen"
AG 3 "Verzahnung von Theorie und Praxis"
AG 4 "Thesen zur Höherqualifizierung der ErzieherInnenausbildung"

Alle LeserInnen sind herzlich eingeladen Ihre Kommentare als Antworten zu den einzelnen Beiträgen zu verfassen.


 Antworten

 Beitrag melden
05.07.2000 10:20
avatar  Volker Elsenbast ( gelöscht )
#2
Vo
Volker Elsenbast ( gelöscht )

Gibt es das Referat über die Erzieherinnenausbildung in Bozen schriftlich? Wenn ja, wo?
Grüße
Volker Elsenbast

>Vom 22.-23.Mai 2000 fand in der Fritz-Erler-Akademie in Freudenstadt ein Seminar zur ErzieherInnenausbildung in Baden-Württemberg statt. Unter dem Titel "Up to date?! Die Reform der ErzieherInnenausbildung in Baden Württemberg" veranstalteten der Bundesverband Ev. ErzieherInnen und SozialpädagogInnen (e+s), die GEW Baden-Württemberg, die Katholische Erziehergemeinschaft (KEG) und die ÖTV Baden-Württemberg in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung erstmals dieses Seminar gemeinsam.
>Besondere Impulse für die Arbeitsgruppen gab das Referat von Dr. Gerwald Wallnöfer von der freien Universität Bozen, der das universitäre Ausbildungssystem der ErzieherInnenausbildung in Italien am Beispiel der Universität Bozen verdeutlichte.
>Zur Diskussion und Information werden hier im Fachforum ErzieherInnenausbildung die von den Arbeitsgruppen verfassten Thesen veröffentlicht.
>Hier die einzelnen Beiträge in der Übersicht:
>AG 1 "Auf dem Weg zu einem neuen Berufsbild"
>AG 2 "Formale und persönliche Eingangsvoraussetzungen"
>AG 3 "Verzahnung von Theorie und Praxis"
>AG 4 "Thesen zur Höherqualifizierung der ErzieherInnenausbildung"
>Alle LeserInnen sind herzlich eingeladen Ihre Kommentare als Antworten zu den einzelnen Beiträgen zu verfassen.


 Antworten

 Beitrag melden
02.08.2000 13:57
avatar  Weinmann ( gelöscht )
#3
We
Weinmann ( gelöscht )

Im Downloadbereich der Clara-Fey Fachschule befindet sich ein gezipptes Referat von Herrn Dr. Wallnöfer zur ErzieherInnenausbildung in Italien.
Clara-Fey, Fachschule Aachen Downloadbereich


 Antworten

 Beitrag melden
01.07.2000 20:02
avatar  weinmann ( gelöscht )
#4
we
weinmann ( gelöscht )

Mir ist nicht bekannt, dass das Referat in schriftlicher Form vorliegt. Unter "http://www.unibz.it/" kann jedoch die Uni Bozen erreicht werden. Anfrage sind auch an Dr. Gerwald Wallnöfer direkt möglich unter: Gerwald.Wallnoefer@unibz.it
Freie Universität Bozen


 Antworten

 Beitrag melden
23.05.2000 21:53
avatar  Wigbert Draude ( gelöscht )
#5
Wi
Wigbert Draude ( gelöscht )

1. Die Eingangsvoraussetzungen garantieren in der Regel noch nicht die notwendigen Bildungs- und Lebenserfahrungen für die berufliche Kompetenzentwicklung.
Daraus folgt, dass die Zulassungsvoraussetzungen angehoben werden müssen:
a. Fachhochschulreife
b. Mittlerer Bildungsabschluss + 2- jährige Ausbildung oder
einschlägige Tätigkeit

gegebenenfalls muss ein Auswahlverfahren stattfinden.


2. Die Struktur der Berufsschule entspricht nicht den Anforderungen des Berufsfeldes der ErzieherIn.
Das Tätigkeitsprofil umfasst Bildung, Erziehung und Betreuung, wobei der Bildungsaspekt in den Vordergrund rücken muss.
Es muss eine Vermittlung und Verknüpfung von beruflicher Handlungskompetenz, Fach- Methoden- Sozial- und Selbstkompetenz stattfinden.
Eine Vernetzung der Tätigkeitsfelder in Grundschule, Jugendhilfe und Kindergarten ist anzustreben.
Dies kann nur auf Hochschulebene gewährleistet werden.

Die zuständigen Ministerien sind aufgefordert, die in Frage kommenden Hochschultypen zu diskutieren und die Kompetenzen festzulegen.

3. Durchlässigkeit auf allen Ebenen und flexible Ausbildungsmodule sind notwendig. Lebenslanges Lernen als Grundprinzip erfordert darüber hinaus Möglichkeiten zur berufsbegleitenden Fort- und Weiterbildung.


 Antworten

 Beitrag melden
23.05.2000 21:50
avatar  Wigbert Draude ( gelöscht )
#6
Wi
Wigbert Draude ( gelöscht )

These 1:
Eine zweijährige Vorbildungsphase mit der Integration der Fachhochschulreife ist Voraussetzung für die dreijährige ErzieherInnenausbildung.
Dabei ist das Vorpraktikum in die Vorbildungsphase einzubeziehen.
Dies erfordert eine Gesamtkonzeption der Ausbildung.


These 2:
Der Kindergarten ist auch Ausbildungsbetrieb. AnleiterInnen müssen für ihre Arbeit
qualifiziert werden. Die zeitliche Freistellung der LehrerInnen und AnleiterInnen und eventuell eine Höhergruppierung der AnleiterInnen sind Rahmenbedingungen und Folgen.


These 3:
Das Theorie - Praxis - Verhältnis soll ausgeglichen sein. Ein sinnvoller Dreimonatsrhythmus von Theorie und Praxis ist hier vorstellbar unter Einbindung des Vorpraktikums und des Anerkennungsjahres. Voraussetzungen sind:
a. Der Status der PraktikantInnen muss geklärt sein.
b. Die Entwicklung der Studierenden muss angemessen berücksichtigt werden.
c. Die Praxisbegleitung muss neu überlegt werden.


These 4:
Die Vorbereitung und Reflexion der Praxisphasen sollten in fächerübergreifender Zusammenarbeit geschehen. Voraussetzung ist eine zeitliche Gestaltung dieser Zusammenarbeit (Deputat u. s. w. ).


 Antworten

 Beitrag melden
23.05.2000 21:47
avatar  Blank-Mathieu ( gelöscht )
#7
Bl
Blank-Mathieu ( gelöscht )

Gedanken aus der Diskussion:
1. Schulsozialisation
Schulmüde Schülerinnen kommen schon wieder in eine verschulte Ausbildung. Entspricht diese Form den Anforderungen der Erzieherinnen in den verschiedenen Praxisfeldern?
Wie können Schülerinnen lernen Spass und Neugier für die Berufsausbildung in diesem festen Rahmen neu zu erleben. Kann dies Schule heute noch leisten?

2. Was lernen Schülerinnen noch in Familie?
Muß Schule FSP Kulturtechniken weitergeben? Eltern geben den FSP auch einen Erziehungsauftrag mit

3. Wie sieht die Qualifikation der Fachlehrer aus?
Wo gibt es gute Weiterbildungsmöglichkeiten für die Fachlehrer? Altersstruktur der Lehrer

4. Die Praxis braucht neugierige und aufgeweckte junge Menschen in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen!

Daraus ergeben sich folgende Forderungen:
1. Die Eingangsvoraussetzungen müssen verändert werden. Es braucht Kriterien für ein Auswahlverfahren. Der Notendurchschnitt sagt noch nichts über die zukünftigen Schülerinnen aus!
Da dies eine wichtige Aufgabe ist müssen dafür entsprechende Deputatsstunden zur Verfügung stehen

2. Durch einen begleitenden Vorlauf von zwei Jahren (statt dem Vorpraktikum), muß vor allem an der Motivation der Schülerinnen und deren Reflektionsfähigkeit gearbeitet werden. Damit soll auch erreicht werden, das die notwendigen Bildungs- und Lebenserfahrungen vergrößert werden können. Entsprechende Praxiszeiten müssen eingebaut werden

3. Klare Kriterien zur Ablehnung oder zur frühzeitigen Beendigung der Ausbildung sollen verhindern, daß Schülerinnen erst im Berufspraktikum merken/gesagt bekommen, das sie für den Beruf nicht geeignet sind. Noten können dies oftmals nicht leisten

4. Die Beratungen an den Arbeitsämtern müssen deutlich machen, welche Anforderungen an den Beruf der Erzieherin gestellt werden. So kann hier schon eine Vorentscheidung gefällt werden.

5. In der engen Zusammenarbeit zwischen FSP und Praxis muß eine aufrichtige Kommunikation vorhanden sein.


 Antworten

 Beitrag melden
23.05.2000 21:44
avatar  Blank-Mathieu ( gelöscht )
#8
Bl
Blank-Mathieu ( gelöscht )

Auf dem Weg zu einem neuen Berufsbild:


1. Qualitatives Beratungsgespräch, begleitend zur Ausbildung
Forderung: im Stundendeputat berücksichtigen

2. Reflexionskompetenzen werden innerhalb der Ausbildung vermittelt


3. Wahrnehmung und Beurteilung von gesellschaftlichen Zusammenhängen, in Handlung umsetzen können ( Einrichtungskonzeption, Bedürfnisse von Kindern)

Forderung:Rahmenbedingungen und Flexibilität von seiten des Kultusministeriums und
des Sozialministerums)

4. Politische Handlungsstrategien erlernen (Schülerkonferenzen, demokratische Schulstrukturen, politische Aktionen, Öffentlichkeitsarbeit, Kontakt zu politische Personen).

5. Kommunikationskompetenz (Eltern-Team-Träger-Öffentlichkeit)

6. Interkulturelle Kompetenz ( im Kindergarten unterschiedlichen Kulturen begegnen, Sprachkompetenzen vermitteln, durch kleine Gruppen, aber auch gegenseitige Anerkennung Deutschland- und EG-weit)
Forderung: KMK muss Voraussetzungen schaffen

7. Umgestaltung der Ausbildungsabfolge (Abschaffung oder begleitetes Praktikum)
Forderung: Neustruktur der ErzieherInnenausbildung

8. Durchlässiges Ausbildungssystem, Finanzierung der lebenslangen Fort- und Weiterbildung.
Forderung an die politisch Verantwortlichen und die Einrichtungsträger die Finanzierung zu übernehmen

9. Adressatenorientierung von 0 - 90 Jahren (Grundlagen)

10. Unterrichtsformen verändern (Seminarform, Fächerverbindend, Auflösen der 45 Minuten-Einheiten, themenorientiert, selbstorganisiert) Vermitteln von Lerntechniken zur Ermöglichung von selbständigem Wissenserwerb.

11. Hospitationen in unterschiedlichen sozialpädagogischen Einrichtungen und Beratungsstellen (Ergotherapie ec.)

12. Wissen und Experimentierfreudigkeit im Bereich Naturwissenschaften/Technik fördern. Erfahrungen aus erster Hand selbst machen.


13. Sicherung von Qualitätsstandards für Anleitung, qualifizierte Anleitung durch Freistellung von anderen Aufgaben oder höherer Vergütung belohnen.


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!