PISA- und die Kindergärten

23.12.2001 11:42
avatar  Corinna ( gelöscht )
#1
Co
Corinna ( gelöscht )

LIebe Leute, ich würde gerne mal diskutieren, was ihr davon haltet, dass angesichts der PISA-Studie der Auftrag des Kindergartens wieder mehr in den Vordergrund gerückt werden soll- Richtung Bildung! Welche Auswirkungen hat das für die Ausbildung? Soll sie nun doch an die FH? Wohin kommen wir, wenn wir die mühsam abgebauten Stundenpläne wieder einführen? Ist das Sinn? Wiederspricht das nicht dem GTK?!
Auf eine gute und vielleicht auch mal länger andauernde Diskussion..

Denn diese ganzen Schimpfereien über die verschiedenen Foren nützen nichts, wenn das Forum über die Ausbildung wenig genutzt wird...
;-)


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27.12.2001 18:04
avatar  Hans ( gelöscht )
#2
Ha
Hans ( gelöscht )

Als jemand, der seit fast 30 Jahren mit der Fachschulausbildung zur Erzieherin zu tun hat, bin ich der Auffassung, dass diese Ausbildungsform als Grundlage durchaus geeignet ist.
Ich sehe allerdings ein anderes Problem: Ich meine, dass in vielen Fällen die Voraussetzung des mittleren Bildungsabschlusses nicht hinreicht, um einen bestimmten intellektuellen Standard(Lesekompetenz, Arbeitsmethodik, Interesse an der Auseinandersetzung usw.)zu gewährleisten. Daher sollte überlegt werden, ob nicht grundsätzlich das Abitur als Zugangsvoraussetzung für die Erzieherinnenausbildung gefordert werden sollte.


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07.01.2002 22:49
avatar  Marianne ( gelöscht )
#3
Ma
Marianne ( gelöscht )

Es hätte mich doch auch sehr gewundert, wenn in diesem Bereich jemand nicht die falschen SchülerInnen hätte. Wie wäre es denn mit der Promotion als Eingangsvoraussetzung? Die können dann sicher selbständig arbeiten - oder?
Ob die dann auch noch mit Kindern umgehen können??

Marianne


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07.01.2002 23:40
avatar  Hans ( gelöscht )
#4
Ha
Hans ( gelöscht )

Liebe Marianne,
über deinen Vorschlag mit der Promotion habe ich herzlich gelacht. Ich weiß ja auch, dass die Sache mit dem Abitur zu einfach gesehen ist. Natürlich gibt es viele Studierende, mit denen die Arbeit sehr anregend und eine intensive und motivierte Auseinandersetzung möglich ist. ( Sonst wäre ich nicht so lange dabei.) Aber es gibt auch viele, bei denen man sich fragen muss, was der "mittlere Bildungsabschluss" überhaupt bedeutet. Übrigens kann man das auch an manchen sprachlich ziemlich schlampigen und fehlerhaften Beiträgen hier im Forum bemerken. Nichts für ungut...


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01.01.2002 15:47
avatar  Corinna ( gelöscht )
#5
Co
Corinna ( gelöscht )

Ich denke, man braucht vielleicht gar nicht die AUsbildungsvoraussetzungen anhand des Bildungsabschlusses festmachen. Wie wäre es denn, wenn jede einzelne Schule auf die Lese-Rechtschreib-und Grundrechenarten "prüft"? Viele private Träger haben doch das Einstellungsgespräch, warum dieses nicht gleich ausweiten? Und es gibt in Deutschland viele Weg an die verschiedenen Bildungsabschlüsse zu gelangen, ohne auch nur den Hauch von Kenntnis in DEutsch zu haben.


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28.12.2001 10:35
avatar  weinmann ( gelöscht )
#6
we
weinmann ( gelöscht )

Ich denke allein ein Abitur würde nicht das Problem lösen. Ich stimme aber mit Dir überein, dass der mittlere Bildungsabschluss nicht ausreicht.
Nachzudenken wäre über Maßnahmen, die vom mittleren Bildungsabschluß zu mindestens einer Fachhochschulreife führen und so den interessierten Frauen und Männern eine Anschlußmöglichkeit gibt (allerdings schon berufsbezogen).

Ich denke es ist insgesamt auch über das Eingangsalter nachzudenken. Interessant finde ich die dänische Ausbildungsstruktur. Dort beträgt das Durchschnittsalter an den Ausbildungsstellen auf Hochschulebene ca. 27 Jahre. Das bedeutet die meisten haben mehr Lebenserfahrung, haben das Thema "Jugend" und "Zögling sein" abgeschlossen und meistens bereits eine andere Berufsausbildung zuvor abgeschlossen.


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27.12.2001 20:01
avatar  Angela ( gelöscht )
#7
An
Angela ( gelöscht )

Ich bin der Meinung, daß ein mittlerer Bildungsabschluß ausreicht, um Erzieherin zu werden. Aufgabe der Lehrer an den Fachschulen für Sozialpädagogik ist es doch, den Schülern/Studenten u.a. Lesekompetenzen und Arbeitsmethodik "beizubringen" und das Interesse an der Auseinandersetzung zu wecken.


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28.12.2001 10:08
avatar  weinmann ( gelöscht )
#8
we
weinmann ( gelöscht )

M.E. kann es in der Fachschule nicht mehr darum gehen jemand die Kompetenz zum eigenständigen Erarbeiten von Texten zu vermitteln, was momentan leider noch oft so notwendig ist.
Bei den gestiegenen Anforderungen an unseren Beruf der ErzieherIn, ist die Ausbildungszeit viel zu knapp für die verschiedenen Themenbereiche bemessen, so dass die verbleibende Zeit nicht noch mit solchen Nacharbeiten reduziert werden darf.


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28.12.2001 11:44
avatar  Angela ( gelöscht )
#9
An
Angela ( gelöscht )

Grundsätzlich stimme ich dir zu; es wird jedoch von den Schülern/Schülerinnen heute nicht mehr oder zu wenig verlangt, sich Sachen selbst zu erarbeiten. Das hat dann natürlich auch Konsequenzen für die Ausbildungszeit und nicht nur für Erzieher/Erzieherinnen. Nun sind die Charaktere derjenigen, die unseren Beruf erlernen,höchst unterschiedlich. Manche 16 jährige ist in jedem Fall reif für den Beruf, andere sind mit 22 noch nicht so weit.


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23.12.2001 19:49
avatar  Jens ( gelöscht )
#10
Je
Jens ( gelöscht )

Ich glaub, dass die Ausbildung ruhig an der FSP bleiben kann. Schließlich bedeutet eine Ausbildung an der FH nicht gleichzeitig, dass dadurch auch mehr Bildung im Kindergarten landet.
Vielleicht reicht es aber auch schon, sich das KJHG mehr zu Gemüte zu führen. Sprich, den Auftrag genauer zu nehmen: BILDUNG u.a. Aber diesen bitte nicht mit irgendwelchen kurzen "Feuerwerkskörpern" zu füllen; z.B. Englisch im Kindergarten. Sich mal etwas genauer mit dem Situationsansatz auseinander zusetzen und mehr Wert auf ganzheitliche Bildung legen. Das folgende soll nicht ubedingt abwertend gegenüber allen Kigas gemeint sein, aber schaut euch die Kigas im Winter doch mal an. Was erfahren Kinder über den Winter? Weihnachtsmänner werden gebastelt, Tannenbäume und was weiß ich hängen von den Decken und den Schnee draußen können die Kindern vor lauter Malereien an den Fenstern kaum sehen, denn geschweige fühlen. Hier mal mehr ganzheitlich ansetzen und ein wenig Abstand vom "basteln" nehmen.
Ein frohes Weihnachtsfest.


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27.12.2001 16:09
avatar  Angela ( gelöscht )
#11
An
Angela ( gelöscht )

Ich denke auch, daß die Ausbildung an der Fachschule bleiben sollte. Letztendlich ist eine FH keine Garantie für gute Fachkräfte....Die Studie hat gezeigt, daß wir alle uns um den BILDUNGSauftrag des Kindergartens mehr Gedanken machen müssen. Erzieherinnen sollten sich Gedanken machen, WIE Kinder lernen.Kinder sind keine Wesen , in die man etwas hineinpauken kann, sondern sie wollen aktiv am Lernen beteiligt sein. Kinder sind von grundauf neugierig und wißbegierig und wir alle sind aufgefordert, sie darin zu unterstützen. Das schließt sicherlich das Basteln nicht aus, doch gibt es auch Lernbereiche darüber hinaus. Abschließend möchte ich Euch noch folgendes Buch empfehlen: " Erzieherin-Berufsbild mit neuen Konturen"
( Hedi Colberg-hrader/Don Bosco Verlag) in dem es genau um dieses Thema geht.


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23.12.2001 15:52
avatar  weinmann ( gelöscht )
#12
we
weinmann ( gelöscht )

Für alle die sich selbst informieren wollen scheint mir der folgende Link für geeignet.
Pisa-Studie


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