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Unsere Ausbildung ist gut !!
>Ich selber habe "nur" einen Hauptschulabschluss.Ich mußte einige Hürden nehmen
um die Fachschule überhaupt besuchen zu dürfen.
Ich glaube trotzdem als Erzieher bisher meine Arbeit ganz gut gemacht zu haben.Ich bin mit Leib und Seele Pädagoge.
Wäre dieser Beruf eine Hochschulausbildung dann hätte ich diese Chance nie erhalten.Ich sehe das nicht nur aus meiner Sicht.Ich glaube es würde vielen
Kolleginnen und Kollegen so gehen wie mir.
Der Skandal ist doch, dass Leute wie Du in Deutschland von der Hochschulbildung ausgeschlossen werden. Die Lösung ist, Leuten wie dir in Zukunft ein Studium zu ermöglichen. Keine Lösung ist, an der formal schlechtesten Erzieherausbildung in Europa festzuhalten.
Einerseits gebe ich Dir Recht Kolja.
Ich habe in meiner Klasse eine 17 jährige Mitschülerinn gehabt die nur
einsen geschrieben hat.Die auch in der Praxis sehr gut war.Natürlich habe ich sie gefragt warum sie kein Abitur gemacht hat und jetzt studiert anstatt
hier die Schulbank zu drücken.
Tja.Das leidige Fach war Mathematik.
Das kann doch wohl nicht wahr sein.Bloss weil ein Mensch irgendwo eine Schwäche hat die er für sein Zielberuf gar nicht braucht hat er keine Chance zu
studieren.Na ja.Sagen wir mal kaum eine Chance.
Diese junge Frau wäre bestimmt eine gute studierte Pädagogin geworden .
Sowas ist es was mich immer wieder erzürnt.
Unser ganzes Bildungssystem muß viel mehr die individuellen Fähigkeiten eines
Menschen berücksichtigen.
Andererseits möchte ich einfach nicht einsehen warum die Qualität unsere
Ausbildung so schlecht sein soll.
Ist es den zwangsläufig das jemand der ein Hochschulstudium hat auch ein/e
bessere/r Pädagoge/inn ist.Mag sein das er mehr weiss aber das muß nicht immer besser sein.
Zugegeben ich kann nicht aus eigener Erfahrung vergleichen.Wie die Pädagogische
Arbeit in anderen Ländern aussieht weiß ich auch nur aus Bücher.
Versteht mich nicht falsch.Ich klammere mich jetzt nicht unbedingt an unsere
Ausbildungsform aber ich möchte überzeugt werden.
Zudem ärgert es mich immer wieder das man da verändern will wo es noch gar nicht so wichtig wäre.die IGLU Studie hat gezeigt das unsere Vorschul-und
Grundschulpädagogig gar nich soooo schlecht ist.
Das Problem fängt ja danach erst richtig an.
Also.Warum fängt man nicht im Sekundarbereich der Schulen an.Da brennt es doch.
>Tja.Das leidige Fach war Mathematik.
In anderen Ländern ist das Fach Mathematik nicht leidig. In England kann man auch mit Mathekenntnissen auf dem Niveau der mittleren Reife primary teacher oder early years teacher werden. Für die A-levels, die englische Entsprechung zum deutschen Abitur, muss man gar keine Mathematik belegen.
>Andererseits möchte ich einfach nicht einsehen warum die Qualität unsere
Ausbildung so schlecht sein soll.
Die Anhebung auf Hochschulniveau ist z.B. aus folgenden Gründen nötig:
1. Um den Erzieher-Beruf für Abiturienten attraktiver zu machen. Die Ausbildung dauert für sie mindestens 4 Jahre. In der Zeit könnten sie fast schon studieren. Stattdessen sollen sie eine Ausbildung machen, die formal betrachtet noch unter ihrem Schulabschluss rangiert.
2. Damit Erzieher endlich auf dem europäischen Arbeitsmarkt mobil sein können. Unsere Ausbildung ist im Ausland nichts wert.
3. Damit Erzieher für voll genommen werden. Den Experten für Frühpädagogik kaufen uns nämlich schon halbwegs gebildete Eltern nicht ab, und im Grunde haben sie damit recht.
4. Damit Erzieher mindestens so gut schreiben können, dass sie an einem
Konzept oder einem Qualitätshandbuch mitwirken können.
5. Damit Erzieher auch in Forschung und Lehre arbeiten können. Wie soll denn im Bereich der Frühpädagogik sinnvoll geforscht werden, wenn erfolgreiche Praktiker nicht wissenschaftlich publizieren können und Wissenschaftler nicht qualifiziert sind, den Job zu machen. Man stelle sich so etwas einmal für den Bereich der Medizin vor. Ist es denkbar, dass ernsthaft diskutiert würde, Ärzte künftig an der Fachschule ausbilden zu lassen, von Leuten, die selber keine Medizin praktizierten? Ist es denkbar, dass medizinische Forschung künftig nicht mehr in Krankenhäusern und an Patienten stattfände sondern nur noch theoretisch an der Uni? Nein, das wäre offensichtlicher Unsinn. Nur in der deutschen Frühpädagogik gilt so etwas als tolle Forschungs- und Ausbildungsstrategie.
>Ist es den zwangsläufig das jemand der ein Hochschulstudium hat auch ein/e
bessere/r Pädagoge/inn ist.
Nein. Es ist auch nicht zwangsläufig so, dass ein Diplom Informatiker besser mit dem Computer umgehen kann. Aber im allgemeinen gilt eine anspruchsvolle Ausbildung als guter Anhaltspunkt.
>Mag sein das er mehr weiss aber das muß nicht immer besser sein.
Für eine reflektierte Praxis ist mehr zu wissen in jedem Fall besser als wenig zu wissen.
>Versteht mich nicht falsch.Ich klammere mich jetzt nicht unbedingt an unsere
Ausbildungsform aber ich möchte überzeugt werden.
Wozu? Was wir Erzieher von unserer Ausbildung halten, interessiert sowieso keinen. Wenn irgendwelche Änderungen anstehen, wird man uns bestimmt nicht nach unserer Meinung fragen. Die Entscheidungen über unseren Beruf fällen die Experten, zu denen wir selbst nicht gehören wollen.
>Zudem ärgert es mich immer wieder das man da verändern will wo es noch gar nicht so wichtig wäre.die IGLU Studie hat gezeigt das unsere Vorschul-und
Grundschulpädagogig gar nich soooo schlecht ist.
Die Vorschulpädagogik ist mit IGLU nicht direkt erfasst.
>Das Problem fängt ja danach erst richtig an.
Also.Warum fängt man nicht im Sekundarbereich der Schulen an.Da brennt es doch.
Als Antwort auf Pisa braucht man keine Reform der Ausbildung. Man braucht sie im Interesse künftiger Erzieher. Die sollen endlich vergleichbare Chancen und Möglichkeiten wie ihre europäischen Kollegen erhalten.
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