Findet ihr nicht auch, dass im Kindergarten immer mehr die Bildung zu kurz kommt? Ich bin seit 20 Jahren Erzieher und die jüngeren Kollegen, die gerade aus der Ausbildung kommen, die machen nichts anderes als Basteln und Spielen. Wie soll den Deutschland so wieder aus der Pisa-Krise kommen?
Ich finde deine Ansichten absolut veraltet. Diese wilhelminische Auffassung ist doch das, was unseren Staat so macht wie er ist, weil die Kinder von dem ganzen Druck zuhause einfach Freiräume brauchen. Ich halte freie Konzepte für viel förderlicher für die Charakterbildung. Ich versuche sogar bewußt, die Kinder in ihrer kindlichen Phantasie-Scheinwelt zu belassen.
Mit deiner Ansicht schädigst du nicht nur die Kinder, sondern auch unseren ganzen Berufsstand.
Ich absolviere nächstes Jahr die Erzieher/innenausbildung und ich vertrete die Meinung, dass die Kinder auf jeden Fall gebildet werden sollten. Aber anhand ihrer Interessen und Neigungen! Wenn sich die Kinder beispielsweise für das Weltall interessieren, dann denke ich, sollten Erzieher/innen die Kinder keine Sonnen oder Sterne gestalten lassen. Sie sollten auf kindlicher Ebene -ohne Überforderung oder Zwang- den Kindern dieses komplexe Thema nahe bringen, so dass es für sie be´greif´lich wird. Z.B. anhand von Projekten. Die Kinder werden spielerisch gebildet. Sie werden weder über- noch unterfordert, da sich die Erzieher/innen an den Kindern orientieren. Voraussetzung dafür ist natürlich eine gute Beobachtungsgabe, um die Bedürfnisse der Zielgruppe zu erkennen. Wichtig dafür ist natürlich bei Schulabsolventen eine gute schulische Ausbildung und generell wird von den Erzieher/innen Engagement benötigt.
MfG, Marienchen
PS.: Solche Projekte oder Angebote sind nicht abwegig, sondern können ohne Probleme entstehen! In meinen beiden Praktika habe ich selbst einige geleitet.
