Hallo liebe Kollegen, ich vermisse eure Beiträge zum Lernfeldkonzept! Kann es vielleicht sein, dass Ihr auch die Nase so voll habt von dieser verpfuschten und unprofessionellen Reform, die zu einer Verschlechterung der Ausbildung führt?? Irgendeinen Grund muss es ja haben, dass sich in letzter Zeit kein Kollege mehr die Mühe macht, sich damit auseinanderzusetzen!
nun mal ein Beitrag eines "Studierenden" einer FSS.
Ich bin schlechtweg enttäuscht von der Haltung der "Fachkräfte" die das Lenfeldkonzept ähm, erarbeitet haben. Ich als Student, ich fühle mich zumindest so, habe genau unter dem Problem belitten. Bei uns an der Schule wurden die alten Fächer beibehalten und autonom unterrichtet. Am Ende des Jahres wurden die Noten nach Wochenschulstunden gewichtet zu einer Note zusammengefasst. Nun ergibt sich aber z.B. in STP, dass ich in Recht und Verwaltung eine sehr gut habe, in Methodik Didaktik eine 1 und in Erziehungswissenschaften eine 2. Ich bekomme somit eine 1 auf dem Zeugnis, da die "Herren Fachmänner" letzes Wochenende bekannt gemacht haben, das auf die Noten der UNterstufe eingearbeitet werden. Ich habe letztlich in STP nur eine 2 gekommen, da ich in der Unterstufe eine 3 hatte. Meine individuellen stärken werden nicht mehr erkannt. RV oder MD sich schließlich nicht grade unwichtige Fächer.
Nun schreibe ich am Montag Examen und schreibe nicht in dem Fach STP, sondern in Erziehungswissenschaften kombiniert mit Bewegungserziehung. Nicht ein STP Examen, sondern zwei Fächer, die nie vernetzt behandelt wurden. Warum war es nicht möglich, eine STP Prüfung zu machen? Okay, da die Umsetzung einer selbstangefertigten Aynalse eines Verhaltens und die ensprechenden Erlebnispädagogischen Methoden aus Bew. durchaus sinnvoller erscheint als eine vollkommen theoretische Wiedergabe von Wissen und möglichen Methoden.
Andererseits finde die einige Reformen in der Erzieherausbildung sehr gut. Das ein Eingangsvoraussetzungen gestiegen sind, finde ich eine gute Sache. Aber wer entscheidet sich schon nach dem ABI zwischen Erzieherausbildung mit schlechten Job, aber auch Geld aussichten, oder einem Studium eines inovativen, zukunftsträchtigen Studiengang mit weitaus potenteren Zukunftsaussichten? Also sollte man doch, wenn man schon das Studium hochsetzt, auch die Gehälter erhöhen? Ich hatte auchschon den Gedanken, dass dies eine verwzickte variante des senkens der Arbeitslosenquote.
Ich will nicht mehr drumrum reden. Ich weis was das für eine Arbeit ist diese Richtlinien umzusetzen. Und ich finde es eine Dreistigkeit, das die entsprechende Umsetzung im laufenden Betrieb stattfindet! Als ich die Ausbildung begann galten noch die alten Regeln. Nun bin ich in einem Wust von unwissenheit, da meine Lehrer auch den Durchblick verloren haben. Von seiten der Studierenden kann ich sagen, dass so innovativ das Vernetzen doch ist, es stellt über dem normalen Level der Erzieherausbildung hinnaus, eine unglaubliche Belastung dar.
Das Lernfeldkonzept ist der absolute Quatsch und zudem die Eintrittskarte in die Beliebigkeit. Wir reden alle immer wieder von Qualität und Evaluation usw. - nur sollten wir in diesem Fall einmal drigend eine ehrliche Evaluation durchführen. Wir schaffen durch die absurde Idee des Lernfeldkonzepts keine Qualität, sondern ersticken sie im Keim.
Habe leider erst heute deine Antwort gelesen. Bestärkt mich in meiner Auffassung, dass uns hier von Leuten, die keine Ahnung und keine Erfahrung als Lehrer haben, ein absolut unsinniges Konzept aufgezwungen wurde. Ich arbeite seit 25 Jahren als Lehrerin und war immer bereit, Neues zu lernen und zu erproben - es liegt nicht an meiner fehlenden Innovationsbereitschaft!! Eine Qualitätsüberprüfung / Evaluation würde sehr wahrscheinlich die Untauglichkeit des Lernfeldkonzeptes erweisen. Kein einziger Schüler an unserer Schule kann dem Ganzen etwas abgewinnen! Ein Fortschritt ist das Konzept vermutlich nur für diejenigen, die sturen, praxisfremden Theorieunterricht gemacht und noch nie etwas von fächerübergreifenden Projekten gehört haben! Warum verweigern wir uns dem Mist nicht einfach??
Liebe Jutta, wenn man bedenkt wie zuvor die Erzieherinnenausbildung heftigst dikutiert wurde, so wundert es tatsächlich wie sich momentan alle bedeckt halten und versuchen diesem aufgezwängten Anspruch gerecht zu werden. Jeder meint wohl es liegt an ihm/ihr es nicht so recht umgesetzt zu bekommen. Das einzige was ich derzeit dem ganzen abgewinnen kann ist, dass durch die generelle Umstellung der Ausbildung sich auch neue Gestaltungsräume ergeben, sofern das Kollegium an dieser stelle sich traut alte Zöpfe abzuschneiden.
