Wer kann Stellung zu dieser Aussage nehmen?

01.02.2006 11:59
avatar  Katrin ( gelöscht )
#1
Ka
Katrin ( gelöscht )

Hallo.

Im Arbeitsfeld Jugendarbeit muss ich eine Ausarbeitung zum Thema Entwicklungsaufgaben, Alltag und Probleme Jugendlicher anfertigen.
Eine der Aufgaben ist die Stellungnahme zu dieser Aussage:

"Dreh- und Angelpunkt postmoderner Lebensführung ist nicht der Aufbau einer eigenen Identität, sondern das Vermeiden des Festgelegt - Werdens..."

Was wird eurer Meinung nach mit diesem Zitat ausgesagt? Freue mich über jede Meinung und Vorschläge.

MFG.


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03.02.2006 14:25
avatar  Katrin ( gelöscht )
#2
Ka
Katrin ( gelöscht )

Hallo.

Vielen Dank das ihr so fleißig geantwortet habt. Freue mich natürlich über weitere so gute Ideen.

Lg.


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01.02.2006 19:37
avatar  meryl ( gelöscht )
#3
me
meryl ( gelöscht )

Oh, das ist aber ein interessantes Zitat.

"Dreh- und Angelpunkt postmoderner Lebensführung ist nicht der Aufbau einer eigenen Identität, sondern das Vermeiden des Festgelegt-Werdens..."

Entwicklung, Weiterentwicklung gehört zum Menschsein dazu. Wird dem Jugendlichen vermittelt, eine eigene, festgelegte, unabänderliche Identität vermittelt könnte er Hemmungen, ja sogar Ängste entwickeln, sich zu verändern.


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02.02.2006 20:10
avatar  Imme ( gelöscht )
#4
Im
Imme ( gelöscht )

>"Dreh- und Angelpunkt postmoderner Lebensführung ist nicht der Aufbau einer eigenen Identität, sondern das Vermeiden des Festgelegt-Werdens..."

Frag mich, was genau mit "postmodern" gemeint ist. Ansonsten verstehe ich das Zitat so: im Gegensatz zu der Periode, in der es wichtig war, eine eigene Identität zu entwickeln, sich und seine unverwechselbare Persönlichkeit zu entdecken, scheint es (heute?) eher so zu sein, dass Angst davor herrscht, in Charakter und Meinung, vielleicht auch im Äußeren festgelegt zu sein, vorhersehbar zu sein. Statt Beständigkeit wird der Wechsel probiert, vielleicht sogar nach dem Motto "was geht mich an, was ich gestern gesagt habe"
Imme


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03.02.2006 09:21
avatar  René ( gelöscht )
#5
Re
René ( gelöscht )

Hallo und Moin Moin,

der Begriff "post..." heißt übersetzt (lat.) "nach" ;o)
Ich würde die Aussage so verstehen:
Menschen suchen nicht mehr so intensiv wie früher nach einer Identifikation, nach ihrer Rolle in der Gesellschaft(beruflich wie privat), vielmehr wollen Sie "offen" sein für alles - wollen sich nicht festlegen lassen in Ihrer Rolle z. B. als Familienvater, Mutter, etc... ("Denkst du quer, bist du wer").
Ironisch gemeint ist es das was Punks wollen: "Ich will nicht so sein, wie Ihr mich haben wollt" (Ernst Jandl)
Beste Grüße

René


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03.02.2006 11:50
avatar  Imme ( gelöscht )
#6
Im
Imme ( gelöscht )

>Ich würde die Aussage so verstehen:
>Menschen suchen nicht mehr so intensiv wie früher nach einer Identifikation, nach ihrer Rolle in der Gesellschaft(beruflich wie privat), vielmehr wollen Sie "offen" sein für alles - wollen sich nicht festlegen lassen in Ihrer Rolle z. B. als Familienvater, Mutter, etc... ("Denkst du quer, bist du wer").
>Ironisch gemeint ist es das was Punks wollen: "Ich will nicht so sein, wie Ihr mich haben wollt" (Ernst Jandl)
>Beste Grüße
>René

Hallo René,
war mir schon auch klar, dass "post" "nach" bedeutet, aber wann bitte soll postmoderne Lebensführung sein, heute, jetzt und hier? Oder doch der Postmoderne zugeordnet, also vor 40 Jahren? Auch egal.
Ich glaube, es kommt auch darauf an, wie du Identität für dich definierst, ist es eher positiv, eine eigene Identität zu haben?
Fest-Gelegt-Werden hat für mich schon auch einen Hauch von Negativem, geht in die Richtung Fest-Genagelt-Werden. Trotzdem glaube ich, dass die Autoren sich mit diesem Satz darauf beziehen, dass postmoderne Lebensführung auch Unverbindlichkeit bedeutet, auch Unverbindlichkeit in Beziehungen jeder Art.
Spannender Satz....

Imme


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01.02.2006 21:59
avatar  Gila ( gelöscht )
#7
Gi
Gila ( gelöscht )

oder wird hier eher die zunehmende Bindungsunfähigkeit angesprochen? Ist es nicht charakteristisch in unserer Zeit, dass es immer weniger Verlässliches gibt? wir können nicht mehr damit rechnen mit einem erlernten Beruf bzw. an einem Arbeitsplatz bis zur Pensionierung durchzukommen, Beziehungen werden - allen Treueschwüren zum Trotz - selten "bis dass der Tod euch scheidet" durchgehalten (ich möchte hier nicht moralisch urteilen, ich stelle nur fest).
Unabhängigkeit ist einer unserer größten Werte; hab auch nichts dagegen, solange nicht jemand oder die gemeinsame Sache drunter leidet. Spätestens bei einem Projekt wird sichtbar und spürbar, dass es neben Unabhängigkeit und Unverbindlichkeit auch noch andere Werte braucht, dass die Balance stimmt ...

ich würd Identität nicht mit Festgefahrenheit gleichsetzen, eher mit einmaliger Persönlichkeit, die nicht ständig ihre Maske wechselt, wo man weiß, wie man dran ist; für mich ist Identität was Positives und eher das Gegenstück dazu beängstigend - so eine diffuse Unklarheit, wer bin ich eigentlich

Interessiert mich sehr, wie andere noch dazu denken



>Oh, das ist aber ein interessantes Zitat.
>"Dreh- und Angelpunkt postmoderner Lebensführung ist nicht der Aufbau einer eigenen Identität, sondern das Vermeiden des Festgelegt-Werdens..."
>Entwicklung, Weiterentwicklung gehört zum Menschsein dazu. Wird dem Jugendlichen vermittelt, eine eigene, festgelegte, unabänderliche Identität vermittelt könnte er Hemmungen, ja sogar Ängste entwickeln, sich zu verändern.


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