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Aachen: Bistum schließt die Bischöfliche Clara-Fey-Schule!
Hallo an alle!
Sicher ist vielen von Euch die Clara-Fey-Schule in Aachen ein Begriff, wenn ihr aus der Umgebung kommt! Auf der Fachshcule für Sozialpädagogik werden ErzieherInnen ausgebildet. Diese Schule genießt im Umkreis den besten Ruf, nicht zuletzt, auf Grund ihrer persönlichen Art und dem großen Zusammenhalt unter den ca. 250 Schülern und 18 Lehrern!
Aber jetzt will das Bistum die Schule wegen Sparmaßnahmen schließen, da durch die erhöhten Ausbildungsvoraussetztungen weniger Bewerber zu erwarten sind und das, obwohl jedes Jahr die Hälfte aller Bewerber abgelehnt werden müssen und der Großteil von ihnen auch schon die Fachhochschulreife besitzt!
Doch die Schüler wollen dies nicht so hinnehmen und protestieren!
Hier ein Artikel aus der Aachener Zeitung zum Thema:
Quelle: AZ-web, Mittwoch, 22. Dezember 2004:
«Kalt lächelnd ins Aus befördert»
Aachen. Zwei Tage vor Heiligabend brennt der sprichwörtliche Baum in der Bischöflichen Clara-Fey-Schule lichterloh.
Empört und fassungslos haben die 17 Lehrkräfte und rund 250 angehenden Erzieherinnen und Erzieher den Beschluss der Bistumsleitung zur Kenntnis genommen - aus der Zeitung, wie sie verbittert betonen.
Mitte 2007 soll die Einrichtung geschlossen werden - «wegen fehlender Zukunftsperspektiven», heißt es wenig später in einer Pressemitteilung des Bistums. Durch Versetzungen könne beim Lehrpersonal «eine größere Zahl Kündigungen vermieden werden». Aufgrund neuer Gesetze zur Ausbildung und der eklatanten Finanzmisere der Diözese sei der harte Schnitt unumgänglich.
Spontan werden Fenster und Türen am Schuleingang in der Michaelsbergstraße mit Transparenten verhängt. Statt in die Klassen ziehen Schüler und Lehrer zum Generalvikariat am Klosterplatz. «Wir wollen den Bischof sehen», skandieren sie zornig. Erst vor knapp zwei Wochen habe Dr. Heinrich Mussinghoff betont, die Schulen würden nicht angetastet.
Von Pfarrer Rolf-Peter Cremer, Hauptabteilungsleiter für Pastoral, Schule und Bildung, erfahren die Protestierenden, dass der Bischof nicht in Aachen weile. Bei knapp über null Grad schlägt der eiskalte Sturm der Empörung nun also Cremer und dessen Abteilungsleiter Benno Groten entgegen, die sich an der Ecke Ritter-Chorus-Straße zum Gespräch stellen.
Keinesfalls, entgegnet Cremer, habe die Bistumsleitung einen kompletten Verzicht auf Streichungen an Schulen verkündet. Es gebe keine Alternative dazu. Andere Einrichtungen stünden allerdings nicht auf den Kürzungslisten.
In Burtscheid aber sei eine weitere Steigerung der Kosten für Personal und das «ohnehin sehr kostspielige» Gebäude zu erwarten. Das Bistum hatte die Clara-Fey-Schule 1991 von den Schwestern vom Armen Kinde Jesu übernommen und die Räume von ihnen gemietet.
«Jeder von Ihnen wird seine Ausbildung hier beenden können», beteuert Cremer auch beim neuerlichen Gespräch mit Lehrern und Schülern am Mittag in der Sporthalle der Schule.
Vergeblich versucht auch Groten nochmals, den Beschluss plausibel zu machen: Laut Landesgesetz müssten angehende Erzieher künftig den Abschluss einer zweijährigen Berufsfachschule bzw. Fachabitur vorweisen, bevor sie die Ausbildung an den Fachschulen antreten könnten. Daher sei mit einem erheblichen Rückgang der Anmeldezahlen zu rechnen - zumal der Bedarf sinke.
Und: «Allein die Landesmittel werden um 650.000 Euro reduziert. Wir haben mit den Verantwortlichen beim Ministerium, RP und Stadt lange gesprochen - auch uns tut die Entscheidung in der Seele weh, denn wir wissen, dass die Clara-Fey-Schule hervorragende Arbeit leistet.»
Die Schüler quittieren das mit verbitterter Widerrede: Für einen Rückgang der Bewerberzahlen gebe es keine Belege, statt dessen aber lange Wartelisten. Ihr Sprecher Marc Ohligschläger kündigt massive Proteste an: «Am 14. Januar veranstalten wir eine Demo mit den übrigen bischöflichen Schulen. Wir werden rund 10.000 Leute mobilisieren. Außerdem sammeln wir Unterschriften.»
Auch Leo Ernst, Vorsitzender der Mitarbeitervertretung der Bischöflichen Schulen im Bistum, geißelt den Beschluss als «fachlich nicht nachvollziehbar. Hier ist in typischer Wagenburg-Mentalität von ganz oben über alle Köpfe hinweg entschieden worden. Die Folge ist - neben erheblicher Verunsicherung in allen übrigen Schulen - ein weiterer massiver Imageverlust für das Bistum.»
Schulleiter Dr. Rudolf Nottebaum schließlich zeigt sich auch nach der offiziellen Verkündigung der Hiobsbotschaft äußerlich gefasst, aber tief erzürnt. «Ich finde es beschämend, dass wir in die Überlegungen nicht einbezogen wurden.»
Kurz vor Weihnachten müsse man erfahren, dass die seit 1991 erheblich ausgebaute Einrichtung «kalt lächelnd ins Aus befördert» werde.
Und dies, obwohl die vom Land geforderten Voraussetzungen für die künftige Ausbildung längst geschaffen seien: Rund 50 der insgesamt 250 Schüler besuchen die angegliederte Berufsfachschule für Sozial- und Gesundheitswesen, bevor sie ihre Ausbildung an der Fachschule für Sozialpädagogik beenden.
Nottebaum: «Man hat einfach das schwächste Glied genommen, weil man bei unserer kleinen Schule einen riesigen Elternprotest nicht erwartet.» Auch der aber werde sich jetzt formieren.
Die Aachener SPD hat das Bistum am Mittwoch aufgefordert, die Schließung zu «überdenken». Schon heute besitze ein Großteil der Schüler die Fachhochschulreife. SPD-Chef Karl Schultheis forderte das Bistum auf, mit der Katholischen Fachhochschule und der Clara-Fey-Schule «ein zukunftsgerichtetes Konzept zu entwickeln».
Weitere Artikel zum Thema unter folgenden Links:
Das Interesse an diesem Thema scheint ja enorm zu sein......
Im Gegensatz zu den Reaktionen hier haben wir ein enormes Presseecho in Aachen und darüber hinaus, unglaubliches Engagement in der Schüler- und Lehrerschaft, Unterstützung durch Politiker etc. und innerhalb der kurzen Zeit zusammen Unvorstellbares geleistet.
Der Kampf um die Schule ist noch lange nicht verloren, und wir erringen Stück für Stück neuen Boden für die weitere Existenz der Schule.
Welche andere Bildungseinrichtung kann so einen Einsatz für ihre Existenz vorzeigen?
- Wichtige Informationen zur neuen Foren-Software
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