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Handlungsweisen reflektieren.
Hallo, ich bin Unterstufenschülerin und meine Didaktik/Methodik-Note steht auf der Kippe. Wenn ich meine Versetzung noch retten will, muss ich unter vielen anderen Aufgaben eine gute Reflexion für mein Situationsprotokoll schreiben. Darin soll ich niederlegen, welche alternativen pädagogischen Ziele ich in der Situation hätte haben können und welche alternativen Verhaltensstrategien ich hätte zeigen sollen - unter Berücksichtigung des Lernstoffes in Erziehungswissenschaft, versteht sich. (Erziehungsmaßnahmen und Kommunikation). Ich hab´s nicht so mit dem Reflektieren. Liest dies irgendwer? Kann mir jemand helfen? Ich wäre äußerst dankbar!
Sabrina
Und hier mein Situationsprotokoll:
Regeln durchsetzen
Christopher, ein ziemlich eigensinniger Junge (4;2 Jahre alt) hält sich ungerne an Gruppenregeln. Seine Eltern sind ziemlich locker und lassen ihm vieles durchgehen. Eine der Regeln in unserem Kindergarten lautet, dass die Kinder sich abmelden, wenn sie die Gruppe verlassen und einen anderen Raum aufsuchen.
Eines Vormittags saß ich mit sechs älteren Kikndern im Kreativraum, der ziemlich weit von unserer Gruppe entfernt liegt. Wir wollten Masken aus Ton formen, und ich hatte diese Kleingruppe schon längere Zeit auf die Aktivität vorbereitet. Wir waren bereits eine Dreiviertelstunde im Gange. Da erschien Christopher in der Tür und guckte uns über die Schulter. "Christopher, hast du dich bei Tanja (Gruppenleiterin) abgemeldet?" fragte ich. "Nöö, wieso denn", lautete die Antwort, "Du weißt doch, dass ich hier bin." Ich forderte ihn auf, zurück in die Gruppe zu gehen und Tanja Bescheid zu sagen, wo er sich aufhält. Er ging aber nicht, sondern griff sich auch einen Klumpen Ton. "Na gut, von mir aus kannst du gleich mitmachen, aber melde dich erst ab.", sagte ich und wendete mich Maja zu, die Hilfe bei ihrer Maske brauchte. Dann bekam ich mit, dass Christopher ziemlich chaotisch mit dem Ton herummatschte. Ich ärgerte mich sehr, dass er meiner Aufforderung, sich in der Gruppe abzumelden, nicht nachkam. "Christopher, wenn du dich nicht bald abmeldest, gibt´s echt Ärger!" sagte ich mit ziemlich aufgebrachtem Tonfall. Ich dachte, es wäre an der Zeit, ihn in die Gruppe zurückzubringen, aber die anderen Kinder bestürmten mich mit ihren Fragen und ich wollte sie nicht ohne Unterstützung werkeln lassen. Als ich aufstand, um Berams fertige Maske auf das Trockengestell zu legen, passierte es dann: Christopher muss seinen Tonklumpen genommen und quer durch den Raum geworfen haben. Dabei traf er eine Klemmlampe und zerschmetterte die Glühbirne. "So, jetzt reicht´s aber, Christopher!" rief ich aus, packte ihn am Arm und zog ihn aus dem Gruppenraum. "Wenn die anderen gleich draußen spielen dürfen, bleibst du im Gruppenraum und räumst die Kisten mit den Bauklötzen auf." Ich fand wirklich, das Christopher zu weit gegangen war und ein solche Verhalten nicht ohne Folgen bleiben sollte. Christopher nannte mich eine blöde Ziege und ließ sich den ganzen Tag nicht mehr auf mich ein. Aber da ich mit ihm im Gruppenraum blieb und ihn mit ernsthafter Mine beobachtete, räumte er tatsächlich die Bauklötze auf.
Reflexion:
Meine Gruppenleiterin meinte, dass mein Verbot für Christoph, am Freispiel draußen teilzunehmen, eine ziemlich harte Reaktion war. Aber da ich es ausgesprochen hatte, hat sie mich auch unterstützt.
Vielleicht habe ich mich am Anfang zu zögerlich verhalten. Wenn ich Christopher energischer aufgefordert hätte sich abzumelden, wäre er vielleicht gegangen und die Szene mit der Glühbirne wäre uns erspart geblieben.
Hallo liebe Sabrina!
Ich werd mal versuchen, dir wenigstens ein bischen weiter zu helfen und bitte hiermit alle anderen Schlauscheißer, von etwaigen studentischen Kommentaren Abstand zu nehmen, da die in den FSP-Unterstufen verlangten Planungen,Beobachtungen und Reflexionen in keinem gottverdammten Studium in DIESER Form verlangt werden.
Also: Die von dir gemachten Beobachtungen enthalten an vielen Stellen subjektive Wertungen. Unsere Didaktik-Drachen Lehrerin hat uns einige Male den Kopf fast abgerissen, wenn wir wertende Adjektive in Beobachtungen oder Situationsbeschreibungen benutzten.Ehrlich gesagt macht sie das immer noch...Darauf solltest du achten, denn diese Beobachtungen bilden ja die Grundlage für deine Reflexionen. Du solltest dich fragen, warum diese Situation eskaliert ist und welche Deiner Handlungsweisen dazu beigetragen haben. Dann ist es wichtig, sich klar zu werden, was du hättest anders machen können. Du als Praktikantin brauchst dich nur in Ansätzen fragen, was dieses Kind für familiäre Probleme hat, dafür fehlt uns als U-Schülerinnen einfach das Fachwissen. Du könntest z.B als alternative Handlungsweise in der Reflexion angeben, dass du die Situation im Keim hättest entschärfen können, wenn du mit Nachdruck und selbstbewußtem Auftreten verlangt hättest, dass der Junge den Raum wieder verlässt. Dadurch, dass du gezögert hast, hast du dir Unsicherheit anmerken lassen. Das hat er ausgenutzt. Deine Reaktion, ihm eine Auszeit zu verordnen bis er den Raum aufgeräumt hatte wäre dann vielleicht unnötig gewesen. In Anbetracht der Umstände, dass er dich auch noch beschimpft hat, fand ich persönlich die Sanktion aber auch richtig und unbedingt nötig und das würde ich auch so in die Reflexion schreiben.Als Praktikantin ist man oft Grenzkämpfen ausgesetzt, die ich dadurch versuchte zu entschärfen, dass ich direkt in den ersten brenzligen Situationen klare Grenzen setzte.Z.B hat mich ein Kind nachgeäfft als ich ihn bat, seinen Spielbereich aufzuräumen. Das hat er nach der nächsten Aufforderung noch ein mal getan.Ich habe ihm dann vorgeschlagen, dass er sich mal fünf Minuten auf die Fensterbank setzen könne, um über die Situation nachzudenken. Ich habe ihm dann erklärt, das es sinnvoll ist wenn die Kinder auch darauf hören, was ICH sage, und nicht nur auf die Erzieherin in der Gruppe. Das war der einzige Präzidenzfall und von da an hat es geklappt und die Kinder haben mich bedingungslos akzeptiert. Ich habe schon oft erlebt, dass Klaren Grenzen Kindern nicht schaden. Als Reflexionsmethode müssen wir jeden Satz einer ausgewählten Situation (so wie deine) Reflektieren im bezug auf unsere Handlungen.dabei gilt Learning by doing. Wenn du dir z.B deine Formulierungen noch mal anschaust, wird dir einiges klar werden. Oft geht man auf die lauten, rotzigen und frechen Kinder schon mit einer Erwartungshaltung- die können gar nicht anders sein. Versuche doch mal bewußt, gerade den vermeintlichen "Problemkindern" mit Anerkennung, Achtung und Annahme zu begegnen. Bei mir hats geklappt und diese Erfolge sind echt bereichernd. (Das könnte auch eine Alternative Handlungsweise sein.Reflexion!) Es geht doch immer nur darum, was du anders machen könntest, was du falsch gemacht hast und wie du es beim nächsten mal besser machen willst. Dieses Kind hat deine Aktivität boykottiert, da kann man schon mal sauer werden. Aber das ist unprofessionell- und darum gehen wir zur Schule. Das zu erkennen ist schon der beste weg. Mein EW-Lehrer sagt immer: Es gibt keine schwierigen Kinder, es gibt nur Kinder mit Schwierigkeiten! Ich hoffe ich konnte dir ein paar Tips geben und meine Hilfe kommt noch rechtzeitig! Schreib mir doch mal direkt per mail, falls du noch Hilfe brauchst.Gruß Sandra
>Hallo, ich bin Unterstufenschülerin und meine Didaktik/Methodik-Note steht auf der Kippe. Wenn ich meine Versetzung noch retten will, muss ich unter vielen anderen Aufgaben eine gute Reflexion für mein Situationsprotokoll schreiben. Darin soll ich niederlegen, welche alternativen pädagogischen Ziele ich in der Situation hätte haben können und welche alternativen Verhaltensstrategien ich hätte zeigen sollen - unter Berücksichtigung des Lernstoffes in Erziehungswissenschaft, versteht sich. (Erziehungsmaßnahmen und Kommunikation). Ich hab´s nicht so mit dem Reflektieren. Liest dies irgendwer? Kann mir jemand helfen? Ich wäre äußerst dankbar!
>Sabrina
>Und hier mein Situationsprotokoll:
>Regeln durchsetzen
>Christopher, ein ziemlich eigensinniger Junge (4;2 Jahre alt) hält sich ungerne an Gruppenregeln. Seine Eltern sind ziemlich locker und lassen ihm vieles durchgehen. Eine der Regeln in unserem Kindergarten lautet, dass die Kinder sich abmelden, wenn sie die Gruppe verlassen und einen anderen Raum aufsuchen.
>Eines Vormittags saß ich mit sechs älteren Kikndern im Kreativraum, der ziemlich weit von unserer Gruppe entfernt liegt. Wir wollten Masken aus Ton formen, und ich hatte diese Kleingruppe schon längere Zeit auf die Aktivität vorbereitet. Wir waren bereits eine Dreiviertelstunde im Gange. Da erschien Christopher in der Tür und guckte uns über die Schulter. "Christopher, hast du dich bei Tanja (Gruppenleiterin) abgemeldet?" fragte ich. "Nöö, wieso denn", lautete die Antwort, "Du weißt doch, dass ich hier bin." Ich forderte ihn auf, zurück in die Gruppe zu gehen und Tanja Bescheid zu sagen, wo er sich aufhält. Er ging aber nicht, sondern griff sich auch einen Klumpen Ton. "Na gut, von mir aus kannst du gleich mitmachen, aber melde dich erst ab.", sagte ich und wendete mich Maja zu, die Hilfe bei ihrer Maske brauchte. Dann bekam ich mit, dass Christopher ziemlich chaotisch mit dem Ton herummatschte. Ich ärgerte mich sehr, dass er meiner Aufforderung, sich in der Gruppe abzumelden, nicht nachkam. "Christopher, wenn du dich nicht bald abmeldest, gibt´s echt Ärger!" sagte ich mit ziemlich aufgebrachtem Tonfall. Ich dachte, es wäre an der Zeit, ihn in die Gruppe zurückzubringen, aber die anderen Kinder bestürmten mich mit ihren Fragen und ich wollte sie nicht ohne Unterstützung werkeln lassen. Als ich aufstand, um Berams fertige Maske auf das Trockengestell zu legen, passierte es dann: Christopher muss seinen Tonklumpen genommen und quer durch den Raum geworfen haben. Dabei traf er eine Klemmlampe und zerschmetterte die Glühbirne. "So, jetzt reicht´s aber, Christopher!" rief ich aus, packte ihn am Arm und zog ihn aus dem Gruppenraum. "Wenn die anderen gleich draußen spielen dürfen, bleibst du im Gruppenraum und räumst die Kisten mit den Bauklötzen auf." Ich fand wirklich, das Christopher zu weit gegangen war und ein solche Verhalten nicht ohne Folgen bleiben sollte. Christopher nannte mich eine blöde Ziege und ließ sich den ganzen Tag nicht mehr auf mich ein. Aber da ich mit ihm im Gruppenraum blieb und ihn mit ernsthafter Mine beobachtete, räumte er tatsächlich die Bauklötze auf.
>Reflexion:
>Meine Gruppenleiterin meinte, dass mein Verbot für Christoph, am Freispiel draußen teilzunehmen, eine ziemlich harte Reaktion war. Aber da ich es ausgesprochen hatte, hat sie mich auch unterstützt.
>Vielleicht habe ich mich am Anfang zu zögerlich verhalten. Wenn ich Christopher energischer aufgefordert hätte sich abzumelden, wäre er vielleicht gegangen und die Szene mit der Glühbirne wäre uns erspart geblieben.
>Hallo, ich bin Unterstufenschülerin und meine Didaktik/Methodik-Note steht auf der Kippe. Wenn ich meine Versetzung noch retten will, muss ich unter vielen anderen Aufgaben eine gute Reflexion für mein Situationsprotokoll schreiben. Darin soll ich niederlegen, welche alternativen pädagogischen Ziele ich in der Situation hätte haben können und welche alternativen Verhaltensstrategien ich hätte zeigen sollen - unter Berücksichtigung des Lernstoffes in Erziehungswissenschaft, versteht sich. (Erziehungsmaßnahmen und Kommunikation). Ich hab´s nicht so mit dem Reflektieren. Liest dies irgendwer? Kann mir jemand helfen? Ich wäre äußerst dankbar!
>Sabrina
>Und hier mein Situationsprotokoll:
>Regeln durchsetzen
>Christopher, ein ziemlich eigensinniger Junge (4;2 Jahre alt) hält sich ungerne an Gruppenregeln. Seine Eltern sind ziemlich locker und lassen ihm vieles durchgehen. Eine der Regeln in unserem Kindergarten lautet, dass die Kinder sich abmelden, wenn sie die Gruppe verlassen und einen anderen Raum aufsuchen.
>Eines Vormittags saß ich mit sechs älteren Kikndern im Kreativraum, der ziemlich weit von unserer Gruppe entfernt liegt. Wir wollten Masken aus Ton formen, und ich hatte diese Kleingruppe schon längere Zeit auf die Aktivität vorbereitet. Wir waren bereits eine Dreiviertelstunde im Gange. Da erschien Christopher in der Tür und guckte uns über die Schulter. "Christopher, hast du dich bei Tanja (Gruppenleiterin) abgemeldet?" fragte ich. "Nöö, wieso denn", lautete die Antwort, "Du weißt doch, dass ich hier bin." Ich forderte ihn auf, zurück in die Gruppe zu gehen und Tanja Bescheid zu sagen, wo er sich aufhält. Er ging aber nicht, sondern griff sich auch einen Klumpen Ton. "Na gut, von mir aus kannst du gleich mitmachen, aber melde dich erst ab.", sagte ich und wendete mich Maja zu, die Hilfe bei ihrer Maske brauchte. Dann bekam ich mit, dass Christopher ziemlich chaotisch mit dem Ton herummatschte. Ich ärgerte mich sehr, dass er meiner Aufforderung, sich in der Gruppe abzumelden, nicht nachkam. "Christopher, wenn du dich nicht bald abmeldest, gibt´s echt Ärger!" sagte ich mit ziemlich aufgebrachtem Tonfall. Ich dachte, es wäre an der Zeit, ihn in die Gruppe zurückzubringen, aber die anderen Kinder bestürmten mich mit ihren Fragen und ich wollte sie nicht ohne Unterstützung werkeln lassen. Als ich aufstand, um Berams fertige Maske auf das Trockengestell zu legen, passierte es dann: Christopher muss seinen Tonklumpen genommen und quer durch den Raum geworfen haben. Dabei traf er eine Klemmlampe und zerschmetterte die Glühbirne. "So, jetzt reicht´s aber, Christopher!" rief ich aus, packte ihn am Arm und zog ihn aus dem Gruppenraum. "Wenn die anderen gleich draußen spielen dürfen, bleibst du im Gruppenraum und räumst die Kisten mit den Bauklötzen auf." Ich fand wirklich, das Christopher zu weit gegangen war und ein solche Verhalten nicht ohne Folgen bleiben sollte. Christopher nannte mich eine blöde Ziege und ließ sich den ganzen Tag nicht mehr auf mich ein. Aber da ich mit ihm im Gruppenraum blieb und ihn mit ernsthafter Mine beobachtete, räumte er tatsächlich die Bauklötze auf.
>Reflexion:
>Meine Gruppenleiterin meinte, dass mein Verbot für Christoph, am Freispiel draußen teilzunehmen, eine ziemlich harte Reaktion war. Aber da ich es ausgesprochen hatte, hat sie mich auch unterstützt.
>Vielleicht habe ich mich am Anfang zu zögerlich verhalten. Wenn ich Christopher energischer aufgefordert hätte sich abzumelden, wäre er vielleicht gegangen und die Szene mit der Glühbirne wäre uns erspart geblieben.
Liebe Sabrina,
Dein Verhalten gegenüber dem Jungen reflektiert in erster Linie, daß Du nur begrenzt Lage bist die Bedürfnisse von Kindern wahrzunehmen. Vielleicht solltest Du Dir bei der Beobachtung von Kindern mehr Zeit nehmen. Die Regeln eines Kindergartens sollten nicht als Gebrauchsanweisung für den Umgang mit Kindern verstanden werden. Schließlich ist ein Kindergarten kein Internierungslager. Gönn Dir und den Kindern also mehr Ruhe in der gemeinsamen Beziehung. Dann hast Du auch die Möglichkeit sie besser zu verstehen und ihre oft unbewußten Botschaften zu reflektieren. Vielleicht hat es auch etwas mit Deiner persönlichen Kindheitsgeschichte zu tun, daß Du schnell und ungeduldig reagierst. Vielleicht wiederholst Du in Deiner pädagogischen Arbeit all die Verhaltensmuster durch die Du selbst als Mensch geprägt wurdest. Handlungsweisen zu reflektieren bedeutet in erstet Linie, daß man sich als Person reflektiert. Das heißt, daß man sich einen Spiegel während des Umganges mit seinen Mitmenschen vor Augen hält.
Viele Grüße
Heide Blomke
Hallo Sabrina.
Auch wenn ich ein Uni-Student bin, und daher nicht genau eure Aufgabenstellungen kenne, will ich mal schreiben was mir so eingefallen ist.
„Christopher muss seinen Tonklumpen genommen und quer durch den Raum geworfen haben.“
Dies bildet sicherlich den Höhepunkt des Konflikts. Die erste Assoziation die ich bei diesem Satz hatte war ein Märchen der Brüder Grimm( ich glaube „Die Prinzessin und die Kugel“). Eine Prinzessin lässt ihre Kugel in den Brunnen fallen. Ein Frosch holt sie wieder, dafür musste die Prinzessin ihm einiges Versprechen. Sie will diese Versprechen nicht einhalten, wird aber von ihrem Vater (dem König) dazu gezwungen diese einzulösen. Als der Frosch in ihr Bett zum Schlafen will, nimmt die Prinzessin ihn und schmeißst ihn gegen die Wand. Beim Aufschlag verwandelt sich der Frosch in einen Prinzen und sie heiraten. (vgl. auch Bruno Bettelheim; „Kinder brauchen Märchen“; Seite konnte ich auf anhieb nicht finden)
Auf folgende Fragen will ich versuchen subjektive Antworten zu geben. Ob ich mit meinen Thesen richtig liege, du mit ihnen was anfangen kannst und ob es auf die Personen (und die Konstellationen) zutrifft, kannst nur du entscheiden.
1. Welche Rolle spielt er in und für der Gruppe?
2. Wie könnte ein verändertes Agieren von dir aussehen?
Ich will Christophers „aggressives“ Verhalten, als ein aktives Bemühen um Aufmerksamkeit interpretieren. Dies denke ich sollte nicht übersehen werden, so ist es doch bemerkenswert, dass er sich anscheinend noch nicht mir seiner Rolle abgefunden hat. Dies muss als ausdrücklich positiv gewertet werden, zeigt es doch seine Ressourcen und seine Möglichkeiten zum Lernen.
Bereits von zu Hause schein er wenig Aufmerksamkeit, Anerkennung usw. mitzubringen. „Seine Eltern sind ziemlich locker und lassen ihm vieles durchgehen.“
Bereits in deiner Art wie du ihn „begrüßt“, lässt du eine ablehnende Haltung durchblicken.
„Du weißt doch, dass ich hier bin ....“ Könnte auch als Frage verstanden werden: „Weißt du das ich hier bin? – Symbolisch; „Nimmst du mich war?“
„...von mir aus....“ .... und wendest dich Maja zu. Nicht nur, dass du den latenten Konflikt nicht beendest, vermittelst du Christoph wie ich finde nicht das Gefühl angenommen zu werden.
Der Konflikt kommt auf eine höhere Stufe. „Dann bekam ich mit, dass Christopher ziemlich chaotisch mit dem Ton herummatschte.“
Dies finde ich, ist ein weiterer „Ruf“, „Hallo ich bin da“.
Jetzt passiert etwas sehr interessantes. Du willst Christopher zurück bringen, da bestürmen dich die Kinder. Vorher waren sie eher passiv, du berichtest kein aktives Verhalten. Immer bist du zu den Kindern gegangen.
Ich will folgende Thesen aufstellen:
Christopher der bereits von zu Hause Erfahrungen mitbringt, übernimmt für die Gruppe den „Ausgeschlossen“ und „Verlassenden“. Auf ihn werden die Ängste der anderen Kinder projiziert. Kein Kind scheint ihn wahrzunehmen. Er wird nicht aufgefordert mitzumachen, noch stößt er auf ablehnende Äußerungen. Als du mit ihm gehen willst, werden die Kinder auf einmal Aktiv. Sie drücken dort ihre Ängste aus verlassen zu werden. Du gehst darauf ein und bleibst bei der Gruppe. Dadurch ermöglichst du das die Gruppenkonstellation beibehalten wird. Christopher wird keine neuen Erfahrungen machen und die Kinder können ihre Ängste weiterhin verschieben.
Nun stehst du auf um eine „Maske“ wegzubringen. Andere Kinder sind in der Lage sich Masken aufzusetzen und eine andere Persönlichkeit zu werden. Diese Option scheint Christoph nicht zu haben. Auch er würde gerne seine Rolle ablegen und lieber jetzt als gleich (auch wenn das Real nicht möglich ist) ein Prinz zu werden.
Am Ende räumt er die Bauklötze auf. Aufmerksamkeit bekommt er nun, allerdings sicherlich nicht in einem fördernden Dialog.
Wie könnte nun ein verändertes Agieren von dir aussehen?
Sicherlich trägt eine sehr kritische Reflexion bereits zu einem veränderten Verhalten bei.
Die Regel mit der du dich ja sehr beschäftigst muss sicherlich durchgesetzt werden. Sie ist notwendig um mit Hilfe äußerer Struktur innere Strukturbildung zu fördern. Christoph schein hier Nachhohlbedarf zu haben (chaotisch, eigensinnig). Du musst aber gleichzeitig neben der Setting auch eine Holding Funktion übernehmen. (vgl. Urte Finger-Trescher und Hans-Georg Trescher; Aggression und Wachstum; Seite 90ff)
Mit Hilfe eingrenzendem, klarem Verhaltens von deiner Seite, zum Beispiel eine dämpfende Geste oder ein unmissverständlicher Blick, gekoppelt mit einer vermittelten Form der Annahme Christophers als Person, hätten zu einer Deeskalation beitragen können.(vgl. Volkmar Baulig; Förderschulmagazin 12/1998; Seite 8)
Nicht nur Christopher könnte profitieren. Die anderen Kinder müssten sich ihren Ängsten stellen und sie bearbeiten.
So jetzt reicht`s aber.
Vielleicht trifft auch nichts von dem zu und ich liege völlig daneben, hoffe trotzdem ich konnte dir ein wenig helfen.
Gruß Helge
>Hallo Sabrina.
>Auch wenn ich ein Uni-Student bin, und daher nicht genau eure Aufgabenstellungen kenne, will ich mal schreiben was mir so eingefallen ist.
>„Christopher muss seinen Tonklumpen genommen und quer durch den Raum geworfen haben.“
>Dies bildet sicherlich den Höhepunkt des Konflikts. Die erste Assoziation die ich bei diesem Satz hatte war ein Märchen der Brüder Grimm( ich glaube „Die Prinzessin und die Kugel“). Eine Prinzessin lässt ihre Kugel in den Brunnen fallen. Ein Frosch holt sie wieder, dafür musste die Prinzessin ihm einiges Versprechen. Sie will diese Versprechen nicht einhalten, wird aber von ihrem Vater (dem König) dazu gezwungen diese einzulösen. Als der Frosch in ihr Bett zum Schlafen will, nimmt die Prinzessin ihn und schmeißst ihn gegen die Wand. Beim Aufschlag verwandelt sich der Frosch in einen Prinzen und sie heiraten. (vgl. auch Bruno Bettelheim; „Kinder brauchen Märchen“; Seite konnte ich auf anhieb nicht finden)
>Auf folgende Fragen will ich versuchen subjektive Antworten zu geben. Ob ich mit meinen Thesen richtig liege, du mit ihnen was anfangen kannst und ob es auf die Personen (und die Konstellationen) zutrifft, kannst nur du entscheiden.
>1. Welche Rolle spielt er in und für der Gruppe?
>2. Wie könnte ein verändertes Agieren von dir aussehen?
>Ich will Christophers „aggressives“ Verhalten, als ein aktives Bemühen um Aufmerksamkeit interpretieren. Dies denke ich sollte nicht übersehen werden, so ist es doch bemerkenswert, dass er sich anscheinend noch nicht mir seiner Rolle abgefunden hat. Dies muss als ausdrücklich positiv gewertet werden, zeigt es doch seine Ressourcen und seine Möglichkeiten zum Lernen.
>Bereits von zu Hause schein er wenig Aufmerksamkeit, Anerkennung usw. mitzubringen. „Seine Eltern sind ziemlich locker und lassen ihm vieles durchgehen.“
>Bereits in deiner Art wie du ihn „begrüßt“, lässt du eine ablehnende Haltung durchblicken.
>„Du weißt doch, dass ich hier bin ....“ Könnte auch als Frage verstanden werden: „Weißt du das ich hier bin? – Symbolisch; „Nimmst du mich war?“
>„...von mir aus....“ .... und wendest dich Maja zu. Nicht nur, dass du den latenten Konflikt nicht beendest, vermittelst du Christoph wie ich finde nicht das Gefühl angenommen zu werden.
>Der Konflikt kommt auf eine höhere Stufe. „Dann bekam ich mit, dass Christopher ziemlich chaotisch mit dem Ton herummatschte.“
>Dies finde ich, ist ein weiterer „Ruf“, „Hallo ich bin da“.
>Jetzt passiert etwas sehr interessantes. Du willst Christopher zurück bringen, da bestürmen dich die Kinder. Vorher waren sie eher passiv, du berichtest kein aktives Verhalten. Immer bist du zu den Kindern gegangen.
>Ich will folgende Thesen aufstellen:
>Christopher der bereits von zu Hause Erfahrungen mitbringt, übernimmt für die Gruppe den „Ausgeschlossen“ und „Verlassenden“. Auf ihn werden die Ängste der anderen Kinder projiziert. Kein Kind scheint ihn wahrzunehmen. Er wird nicht aufgefordert mitzumachen, noch stößt er auf ablehnende Äußerungen. Als du mit ihm gehen willst, werden die Kinder auf einmal Aktiv. Sie drücken dort ihre Ängste aus verlassen zu werden. Du gehst darauf ein und bleibst bei der Gruppe. Dadurch ermöglichst du das die Gruppenkonstellation beibehalten wird. Christopher wird keine neuen Erfahrungen machen und die Kinder können ihre Ängste weiterhin verschieben.
>Nun stehst du auf um eine „Maske“ wegzubringen. Andere Kinder sind in der Lage sich Masken aufzusetzen und eine andere Persönlichkeit zu werden. Diese Option scheint Christoph nicht zu haben. Auch er würde gerne seine Rolle ablegen und lieber jetzt als gleich (auch wenn das Real nicht möglich ist) ein Prinz zu werden.
>Am Ende räumt er die Bauklötze auf. Aufmerksamkeit bekommt er nun, allerdings sicherlich nicht in einem fördernden Dialog.
>
>Wie könnte nun ein verändertes Agieren von dir aussehen?
>Sicherlich trägt eine sehr kritische Reflexion bereits zu einem veränderten Verhalten bei.
>Die Regel mit der du dich ja sehr beschäftigst muss sicherlich durchgesetzt werden. Sie ist notwendig um mit Hilfe äußerer Struktur innere Strukturbildung zu fördern. Christoph schein hier Nachhohlbedarf zu haben (chaotisch, eigensinnig). Du musst aber gleichzeitig neben der Setting auch eine Holding Funktion übernehmen. (vgl. Urte Finger-Trescher und Hans-Georg Trescher; Aggression und Wachstum; Seite 90ff)
>Mit Hilfe eingrenzendem, klarem Verhaltens von deiner Seite, zum Beispiel eine dämpfende Geste oder ein unmissverständlicher Blick, gekoppelt mit einer vermittelten Form der Annahme Christophers als Person, hätten zu einer Deeskalation beitragen können.(vgl. Volkmar Baulig; Förderschulmagazin 12/1998; Seite 8)
>Nicht nur Christopher könnte profitieren. Die anderen Kinder müssten sich ihren Ängsten stellen und sie bearbeiten.
>So jetzt reicht`s aber.
>Vielleicht trifft auch nichts von dem zu und ich liege völlig daneben, hoffe trotzdem ich konnte dir ein wenig helfen.
>Gruß Helge
Hi,
hehe, ja, das merkt man, daß Du Student bist. Versteh das nicht falsch, ich studiere selbst Sozialpädagogik und Sozialarbeit; ich hab aber auch eine Erzieherausbildung.
Ich gehe mal davon aus, daß Du nicht viel Praxis hast, sonst würdest Du nicht auf solche Gedanken "verfallen". Wenn man das bißchen nimmt, was an Information zum Fall da ist, dann erscheint es nicht sehr wahrscheinlich, daß das Kind vernachlässigt wird oder so, sondern eher, daß es zu sehr bei seinen Eltern im Mittelpunkt steht. Darum hat der Junge Probleme mit Grenzsetzungen, da er so etwas von seinen Eltern nicht kennt. Sein Verhalten würde ich eher so deuten, daß er unsicher ist, wie weit er gehen kann. Das wiederum deutet auf eine ungünstig verlaufee Autonomieentwicklung hin, das Matschen kann mit der analen Phase zusammenhängen, leider wissen wir nichts über seine Reinlichkeitserziehung - aber es würde mich nicht wundern zu hören, daß das Kind bis vor kurzem noch Windeln getragen hat.
Was Du über das Gruppengeschehen sagst ist zwar psychologisch recht nett, aber die Praktikantin befand sich in einem geplanten Angebot, das zur Ausbildung gehört, und hat auch bestimmt keine Zeit gehabt, solche Erwägungen in Betracht zu ziehen. Mal davon abgesehen möcht eich bezweifeln, daß sie dazu überhaupt in der Lage gewesen wäre, denn solcherlei gehört kaum mit zu den Ausbildungsinhalten im ersten Jahr.
Übrigens ist es eine Sache, aus der Literatur zu zitieren, oder solche Situationen in natura zu erleben, da sieht das nämlich alles ganz anders aus. Falls Du Deine eigenen Handlungskompetenzen erweitern willst geb ich Dir den Rat, mach einfach mal auch so ein Praktikum, und laß Dir vor allem mal dabei ähnliche Aufgabenstellungen geben. Ich bin sicher, Du wirst erstaunt sein, was dann beim Reflexionsgespräch rauskommt ...
"zum Beispiel eine dämpfende Geste oder ein unmissverständlicher Blick, gekoppelt mit einer vermittelten Form der Annahme Christophers als Person"
Würdest Du mir bitte mal erklären, was Du damit meinst? Was soll eine vermittelnde Form sein, und wie soll das gekoppelt werden? Und was soll eine "dämpfende Geste" sein?
Übrigens scheinst Du da was falsch verstanden zu haben: Christopher sagte "Du weißt doch daß ich hier bin" nicht deshalb, weil er Aufmerksamkeit wollte, sondern als Argument dafür, daß er sich eben nicht abgemeldet hat. Denkbar wäre hier ebenfalls auch eine Grenzauslotung (Was passiert, wenn ich die Regel brache?).
Im übrigen können wir nur raten, wie die Stellung des Jungen in der Gruppe ist, da dies von vielen Faktoren abhängt, z.B. von der Altersverteilung, offene oder halboffene Arbeit, Verweildauer in der Einrichtung, Spielgruppenkollusion usw. ...
Viel Spaß noch beim Studieren, trotz der netten Studiengebühren.
Bye, UJ
Agenda 21 & more ...
>>Hallo Sabrina.
>>Auch wenn ich ein Uni-Student bin, und daher nicht genau eure Aufgabenstellungen kenne, will ich mal schreiben was mir so eingefallen ist.
>>„Christopher muss seinen Tonklumpen genommen und quer durch den Raum geworfen haben.“
>>Dies bildet sicherlich den Höhepunkt des Konflikts. Die erste Assoziation die ich bei diesem Satz hatte war ein Märchen der Brüder Grimm( ich glaube „Die Prinzessin und die Kugel“). Eine Prinzessin lässt ihre Kugel in den Brunnen fallen. Ein Frosch holt sie wieder, dafür musste die Prinzessin ihm einiges Versprechen. Sie will diese Versprechen nicht einhalten, wird aber von ihrem Vater (dem König) dazu gezwungen diese einzulösen. Als der Frosch in ihr Bett zum Schlafen will, nimmt die Prinzessin ihn und schmeißst ihn gegen die Wand. Beim Aufschlag verwandelt sich der Frosch in einen Prinzen und sie heiraten. (vgl. auch Bruno Bettelheim; „Kinder brauchen Märchen“; Seite konnte ich auf anhieb nicht finden)
>>Auf folgende Fragen will ich versuchen subjektive Antworten zu geben. Ob ich mit meinen Thesen richtig liege, du mit ihnen was anfangen kannst und ob es auf die Personen (und die Konstellationen) zutrifft, kannst nur du entscheiden.
>>1. Welche Rolle spielt er in und für der Gruppe?
>>2. Wie könnte ein verändertes Agieren von dir aussehen?
>>Ich will Christophers „aggressives“ Verhalten, als ein aktives Bemühen um Aufmerksamkeit interpretieren. Dies denke ich sollte nicht übersehen werden, so ist es doch bemerkenswert, dass er sich anscheinend noch nicht mir seiner Rolle abgefunden hat. Dies muss als ausdrücklich positiv gewertet werden, zeigt es doch seine Ressourcen und seine Möglichkeiten zum Lernen.
>>Bereits von zu Hause schein er wenig Aufmerksamkeit, Anerkennung usw. mitzubringen. „Seine Eltern sind ziemlich locker und lassen ihm vieles durchgehen.“
>>Bereits in deiner Art wie du ihn „begrüßt“, lässt du eine ablehnende Haltung durchblicken.
>>„Du weißt doch, dass ich hier bin ....“ Könnte auch als Frage verstanden werden: „Weißt du das ich hier bin? – Symbolisch; „Nimmst du mich war?“
>>„...von mir aus....“ .... und wendest dich Maja zu. Nicht nur, dass du den latenten Konflikt nicht beendest, vermittelst du Christoph wie ich finde nicht das Gefühl angenommen zu werden.
>>Der Konflikt kommt auf eine höhere Stufe. „Dann bekam ich mit, dass Christopher ziemlich chaotisch mit dem Ton herummatschte.“
>>Dies finde ich, ist ein weiterer „Ruf“, „Hallo ich bin da“.
>>Jetzt passiert etwas sehr interessantes. Du willst Christopher zurück bringen, da bestürmen dich die Kinder. Vorher waren sie eher passiv, du berichtest kein aktives Verhalten. Immer bist du zu den Kindern gegangen.
>>Ich will folgende Thesen aufstellen:
>>Christopher der bereits von zu Hause Erfahrungen mitbringt, übernimmt für die Gruppe den „Ausgeschlossen“ und „Verlassenden“. Auf ihn werden die Ängste der anderen Kinder projiziert. Kein Kind scheint ihn wahrzunehmen. Er wird nicht aufgefordert mitzumachen, noch stößt er auf ablehnende Äußerungen. Als du mit ihm gehen willst, werden die Kinder auf einmal Aktiv. Sie drücken dort ihre Ängste aus verlassen zu werden. Du gehst darauf ein und bleibst bei der Gruppe. Dadurch ermöglichst du das die Gruppenkonstellation beibehalten wird. Christopher wird keine neuen Erfahrungen machen und die Kinder können ihre Ängste weiterhin verschieben.
>>Nun stehst du auf um eine „Maske“ wegzubringen. Andere Kinder sind in der Lage sich Masken aufzusetzen und eine andere Persönlichkeit zu werden. Diese Option scheint Christoph nicht zu haben. Auch er würde gerne seine Rolle ablegen und lieber jetzt als gleich (auch wenn das Real nicht möglich ist) ein Prinz zu werden.
>>Am Ende räumt er die Bauklötze auf. Aufmerksamkeit bekommt er nun, allerdings sicherlich nicht in einem fördernden Dialog.
>>
>>Wie könnte nun ein verändertes Agieren von dir aussehen?
>>Sicherlich trägt eine sehr kritische Reflexion bereits zu einem veränderten Verhalten bei.
>>Die Regel mit der du dich ja sehr beschäftigst muss sicherlich durchgesetzt werden. Sie ist notwendig um mit Hilfe äußerer Struktur innere Strukturbildung zu fördern. Christoph schein hier Nachhohlbedarf zu haben (chaotisch, eigensinnig). Du musst aber gleichzeitig neben der Setting auch eine Holding Funktion übernehmen. (vgl. Urte Finger-Trescher und Hans-Georg Trescher; Aggression und Wachstum; Seite 90ff)
>>Mit Hilfe eingrenzendem, klarem Verhaltens von deiner Seite, zum Beispiel eine dämpfende Geste oder ein unmissverständlicher Blick, gekoppelt mit einer vermittelten Form der Annahme Christophers als Person, hätten zu einer Deeskalation beitragen können.(vgl. Volkmar Baulig; Förderschulmagazin 12/1998; Seite 8)
>>Nicht nur Christopher könnte profitieren. Die anderen Kinder müssten sich ihren Ängsten stellen und sie bearbeiten.
>>So jetzt reicht`s aber.
>>Vielleicht trifft auch nichts von dem zu und ich liege völlig daneben, hoffe trotzdem ich konnte dir ein wenig helfen.
>>Gruß Helge
>Hi,
>hehe, ja, das merkt man, daß Du Student bist. Versteh das nicht falsch, ich studiere selbst Sozialpädagogik und Sozialarbeit; ich hab aber auch eine Erzieherausbildung.
>Ich gehe mal davon aus, daß Du nicht viel Praxis hast, sonst würdest Du nicht auf solche Gedanken "verfallen". Wenn man das bißchen nimmt, was an Information zum Fall da ist, dann erscheint es nicht sehr wahrscheinlich, daß das Kind vernachlässigt wird oder so, sondern eher, daß es zu sehr bei seinen Eltern im Mittelpunkt steht. Darum hat der Junge Probleme mit Grenzsetzungen, da er so etwas von seinen Eltern nicht kennt. Sein Verhalten würde ich eher so deuten, daß er unsicher ist, wie weit er gehen kann. Das wiederum deutet auf eine ungünstig verlaufee Autonomieentwicklung hin, das Matschen kann mit der analen Phase zusammenhängen, leider wissen wir nichts über seine Reinlichkeitserziehung - aber es würde mich nicht wundern zu hören, daß das Kind bis vor kurzem noch Windeln getragen hat.
>Was Du über das Gruppengeschehen sagst ist zwar psychologisch recht nett, aber die Praktikantin befand sich in einem geplanten Angebot, das zur Ausbildung gehört, und hat auch bestimmt keine Zeit gehabt, solche Erwägungen in Betracht zu ziehen. Mal davon abgesehen möcht eich bezweifeln, daß sie dazu überhaupt in der Lage gewesen wäre, denn solcherlei gehört kaum mit zu den Ausbildungsinhalten im ersten Jahr.
>Übrigens ist es eine Sache, aus der Literatur zu zitieren, oder solche Situationen in natura zu erleben, da sieht das nämlich alles ganz anders aus. Falls Du Deine eigenen Handlungskompetenzen erweitern willst geb ich Dir den Rat, mach einfach mal auch so ein Praktikum, und laß Dir vor allem mal dabei ähnliche Aufgabenstellungen geben. Ich bin sicher, Du wirst erstaunt sein, was dann beim Reflexionsgespräch rauskommt ...
>"zum Beispiel eine dämpfende Geste oder ein unmissverständlicher Blick, gekoppelt mit einer vermittelten Form der Annahme Christophers als Person"
>Würdest Du mir bitte mal erklären, was Du damit meinst? Was soll eine vermittelnde Form sein, und wie soll das gekoppelt werden? Und was soll eine "dämpfende Geste" sein?
>Übrigens scheinst Du da was falsch verstanden zu haben: Christopher sagte "Du weißt doch daß ich hier bin" nicht deshalb, weil er Aufmerksamkeit wollte, sondern als Argument dafür, daß er sich eben nicht abgemeldet hat. Denkbar wäre hier ebenfalls auch eine Grenzauslotung (Was passiert, wenn ich die Regel brache?).
>Im übrigen können wir nur raten, wie die Stellung des Jungen in der Gruppe ist, da dies von vielen Faktoren abhängt, z.B. von der Altersverteilung, offene oder halboffene Arbeit, Verweildauer in der Einrichtung, Spielgruppenkollusion usw. ...
>Viel Spaß noch beim Studieren, trotz der netten Studiengebühren.
>Bye, UJ
Liebe UJ,
bitte hör auf Dich hier aufzuspielen. Von der analen Phase hast Du als Sozialnase sowenig Ahnung wie Scharping vom Bund.
Mit freundlichen Grüßen
Dein Peter
>Liebe UJ,
>bitte hör auf Dich hier aufzuspielen. Von der analen Phase hast Du als Sozialnase sowenig Ahnung wie Scharping vom Bund.
>Mit freundlichen Grüßen
>Dein Peter
Hm,
ich überlege immer noch wie uns dieser Kommentar weiterbringt. Bisher hab ich aber noch keine Idee *fg*.
JoJo
>>>Hallo Sabrina.
>>>Auch wenn ich ein Uni-Student bin, und daher nicht genau eure Aufgabenstellungen kenne, will ich mal schreiben was mir so eingefallen ist.
>>>„Christopher muss seinen Tonklumpen genommen und quer durch den Raum geworfen haben.“
>>>Dies bildet sicherlich den Höhepunkt des Konflikts. Die erste Assoziation die ich bei diesem Satz hatte war ein Märchen der Brüder Grimm( ich glaube „Die Prinzessin und die Kugel“). Eine Prinzessin lässt ihre Kugel in den Brunnen fallen. Ein Frosch holt sie wieder, dafür musste die Prinzessin ihm einiges Versprechen. Sie will diese Versprechen nicht einhalten, wird aber von ihrem Vater (dem König) dazu gezwungen diese einzulösen. Als der Frosch in ihr Bett zum Schlafen will, nimmt die Prinzessin ihn und schmeißst ihn gegen die Wand. Beim Aufschlag verwandelt sich der Frosch in einen Prinzen und sie heiraten. (vgl. auch Bruno Bettelheim; „Kinder brauchen Märchen“; Seite konnte ich auf anhieb nicht finden)
>>>Auf folgende Fragen will ich versuchen subjektive Antworten zu geben. Ob ich mit meinen Thesen richtig liege, du mit ihnen was anfangen kannst und ob es auf die Personen (und die Konstellationen) zutrifft, kannst nur du entscheiden.
>>>1. Welche Rolle spielt er in und für der Gruppe?
>>>2. Wie könnte ein verändertes Agieren von dir aussehen?
>>>Ich will Christophers „aggressives“ Verhalten, als ein aktives Bemühen um Aufmerksamkeit interpretieren. Dies denke ich sollte nicht übersehen werden, so ist es doch bemerkenswert, dass er sich anscheinend noch nicht mir seiner Rolle abgefunden hat. Dies muss als ausdrücklich positiv gewertet werden, zeigt es doch seine Ressourcen und seine Möglichkeiten zum Lernen.
>>>Bereits von zu Hause schein er wenig Aufmerksamkeit, Anerkennung usw. mitzubringen. „Seine Eltern sind ziemlich locker und lassen ihm vieles durchgehen.“
>>>Bereits in deiner Art wie du ihn „begrüßt“, lässt du eine ablehnende Haltung durchblicken.
>>>„Du weißt doch, dass ich hier bin ....“ Könnte auch als Frage verstanden werden: „Weißt du das ich hier bin? – Symbolisch; „Nimmst du mich war?“
>>>„...von mir aus....“ .... und wendest dich Maja zu. Nicht nur, dass du den latenten Konflikt nicht beendest, vermittelst du Christoph wie ich finde nicht das Gefühl angenommen zu werden.
>>>Der Konflikt kommt auf eine höhere Stufe. „Dann bekam ich mit, dass Christopher ziemlich chaotisch mit dem Ton herummatschte.“
>>>Dies finde ich, ist ein weiterer „Ruf“, „Hallo ich bin da“.
>>>Jetzt passiert etwas sehr interessantes. Du willst Christopher zurück bringen, da bestürmen dich die Kinder. Vorher waren sie eher passiv, du berichtest kein aktives Verhalten. Immer bist du zu den Kindern gegangen.
>>>Ich will folgende Thesen aufstellen:
>>>Christopher der bereits von zu Hause Erfahrungen mitbringt, übernimmt für die Gruppe den „Ausgeschlossen“ und „Verlassenden“. Auf ihn werden die Ängste der anderen Kinder projiziert. Kein Kind scheint ihn wahrzunehmen. Er wird nicht aufgefordert mitzumachen, noch stößt er auf ablehnende Äußerungen. Als du mit ihm gehen willst, werden die Kinder auf einmal Aktiv. Sie drücken dort ihre Ängste aus verlassen zu werden. Du gehst darauf ein und bleibst bei der Gruppe. Dadurch ermöglichst du das die Gruppenkonstellation beibehalten wird. Christopher wird keine neuen Erfahrungen machen und die Kinder können ihre Ängste weiterhin verschieben.
>>>Nun stehst du auf um eine „Maske“ wegzubringen. Andere Kinder sind in der Lage sich Masken aufzusetzen und eine andere Persönlichkeit zu werden. Diese Option scheint Christoph nicht zu haben. Auch er würde gerne seine Rolle ablegen und lieber jetzt als gleich (auch wenn das Real nicht möglich ist) ein Prinz zu werden.
>>>Am Ende räumt er die Bauklötze auf. Aufmerksamkeit bekommt er nun, allerdings sicherlich nicht in einem fördernden Dialog.
>>>
>>>Wie könnte nun ein verändertes Agieren von dir aussehen?
>>>Sicherlich trägt eine sehr kritische Reflexion bereits zu einem veränderten Verhalten bei.
>>>Die Regel mit der du dich ja sehr beschäftigst muss sicherlich durchgesetzt werden. Sie ist notwendig um mit Hilfe äußerer Struktur innere Strukturbildung zu fördern. Christoph schein hier Nachhohlbedarf zu haben (chaotisch, eigensinnig). Du musst aber gleichzeitig neben der Setting auch eine Holding Funktion übernehmen. (vgl. Urte Finger-Trescher und Hans-Georg Trescher; Aggression und Wachstum; Seite 90ff)
>>>Mit Hilfe eingrenzendem, klarem Verhaltens von deiner Seite, zum Beispiel eine dämpfende Geste oder ein unmissverständlicher Blick, gekoppelt mit einer vermittelten Form der Annahme Christophers als Person, hätten zu einer Deeskalation beitragen können.(vgl. Volkmar Baulig; Förderschulmagazin 12/1998; Seite 8)
>>>Nicht nur Christopher könnte profitieren. Die anderen Kinder müssten sich ihren Ängsten stellen und sie bearbeiten.
>>>So jetzt reicht`s aber.
>>>Vielleicht trifft auch nichts von dem zu und ich liege völlig daneben, hoffe trotzdem ich konnte dir ein wenig helfen.
>>>Gruß Helge
>>Hi,
>>hehe, ja, das merkt man, daß Du Student bist. Versteh das nicht falsch, ich studiere selbst Sozialpädagogik und Sozialarbeit; ich hab aber auch eine Erzieherausbildung.
>>Ich gehe mal davon aus, daß Du nicht viel Praxis hast, sonst würdest Du nicht auf solche Gedanken "verfallen". Wenn man das bißchen nimmt, was an Information zum Fall da ist, dann erscheint es nicht sehr wahrscheinlich, daß das Kind vernachlässigt wird oder so, sondern eher, daß es zu sehr bei seinen Eltern im Mittelpunkt steht. Darum hat der Junge Probleme mit Grenzsetzungen, da er so etwas von seinen Eltern nicht kennt. Sein Verhalten würde ich eher so deuten, daß er unsicher ist, wie weit er gehen kann. Das wiederum deutet auf eine ungünstig verlaufee Autonomieentwicklung hin, das Matschen kann mit der analen Phase zusammenhängen, leider wissen wir nichts über seine Reinlichkeitserziehung - aber es würde mich nicht wundern zu hören, daß das Kind bis vor kurzem noch Windeln getragen hat.
>>Was Du über das Gruppengeschehen sagst ist zwar psychologisch recht nett, aber die Praktikantin befand sich in einem geplanten Angebot, das zur Ausbildung gehört, und hat auch bestimmt keine Zeit gehabt, solche Erwägungen in Betracht zu ziehen. Mal davon abgesehen möcht eich bezweifeln, daß sie dazu überhaupt in der Lage gewesen wäre, denn solcherlei gehört kaum mit zu den Ausbildungsinhalten im ersten Jahr.
>>Übrigens ist es eine Sache, aus der Literatur zu zitieren, oder solche Situationen in natura zu erleben, da sieht das nämlich alles ganz anders aus. Falls Du Deine eigenen Handlungskompetenzen erweitern willst geb ich Dir den Rat, mach einfach mal auch so ein Praktikum, und laß Dir vor allem mal dabei ähnliche Aufgabenstellungen geben. Ich bin sicher, Du wirst erstaunt sein, was dann beim Reflexionsgespräch rauskommt ...
>>"zum Beispiel eine dämpfende Geste oder ein unmissverständlicher Blick, gekoppelt mit einer vermittelten Form der Annahme Christophers als Person"
>>Würdest Du mir bitte mal erklären, was Du damit meinst? Was soll eine vermittelnde Form sein, und wie soll das gekoppelt werden? Und was soll eine "dämpfende Geste" sein?
>>Übrigens scheinst Du da was falsch verstanden zu haben: Christopher sagte "Du weißt doch daß ich hier bin" nicht deshalb, weil er Aufmerksamkeit wollte, sondern als Argument dafür, daß er sich eben nicht abgemeldet hat. Denkbar wäre hier ebenfalls auch eine Grenzauslotung (Was passiert, wenn ich die Regel brache?).
>>Im übrigen können wir nur raten, wie die Stellung des Jungen in der Gruppe ist, da dies von vielen Faktoren abhängt, z.B. von der Altersverteilung, offene oder halboffene Arbeit, Verweildauer in der Einrichtung, Spielgruppenkollusion usw. ...
>>Viel Spaß noch beim Studieren, trotz der netten Studiengebühren.
>>Bye, UJ
>Liebe UJ,
>bitte hör auf Dich hier aufzuspielen. Von der analen Phase hast Du als Sozialnase sowenig Ahnung wie Scharping vom Bund.
>Mit freundlichen Grüßen
>Dein Peter
Interessantes Statement von jemandem, der ansonsten gar nichts zu sagen hat. Da Dein Posting genauso informatv wie sinnvoll ist, und damit der Spitzenreiter auf der Liste "Postings, die die Welt nicht braucht" sein dürfte, sollte es dahin wandern, wohin auch persönliche Spitzen von jemandem gehören, der anscheinend gar keine eigene Meinung hat.
Übrigens: Wenn ich als "Sozialnase" keine Ahnung davon habe, dann gilt das ja wohl auch für alle anderen "Sozialnasen", also Sozialpädagogen/Sozialarbeiter und Erzieher gleichermaßen. Aber es ist ja gut, daß es noch echte Experten wie Dich gibt, die uns an ihrer grenzenlosen Weisheit teilnehmen lassen ...
Gehab Dich also wohl, mein lieber "Peter", und beglücke uns auch weiterhin mit Deinen tiefsinnigen Weisheiten ... ;-)
Bye, UJ
HI UJ.
Du hasst vollkommen Recht mit deiner Aussage, das die Information nicht ausreichen. Daher habe ich meine Ausführungen auch deutlich in Frage gestellt.
Sabrina schreibt folgendes: „Seine Eltern sind ziemlich locker und lassen ihm vieles durchgehen.“ Sicherlich kann man daraus auch schließen, dass das Kind im Mittelpunkt steht, adäquate Grenzziehung fehlt auf jeden Fall. Für mich sieht es so aus, als wenn die Eltern nicht in der Lage sind eine haltende Umwelt zu gewährleisten. Also bleibe ich auf meinem Standpunkt, aber im Grund wissen wir es nicht und beide Überlegungen könnten zutreffen.
Das meine Theorie von der Praxis meilenweit entfernt sein mag will ich nicht bezweifeln. Nichts desto trotz bin ich der Meinung, dass jeder an einer sehr selbstkritischen Reflexion nur Lernen und Wachsen kann.
Ein kleiner Spruch: „Wer aufhöret besser zu werden, hört auf gut zu sein!“
Das die Praxis meistens anders aussieht, des bin ich mir sehr bewusst. So arbeite ich, neben anderen Pädagogischen Tätigkeiten seit nun mehr fast drei Jahren mit verhaltensaufälligen Kindern.
Ich will nicht behaupten, dass ich die Situation besser gelöst hätte, dass ist auch nicht das Entscheindäne, wichtig ist eine ausführliche Auseinandersetzung.
Eine „dämpfende Geste“ wäre hier sicherlich schwierig.
Ich könnte mir ein agieren in Form eines deutlichen Blickkontaktes, mit den Hinweisen das die Regel besteht, weil...... und der unmissverständlichen Aussage das nach einem Abmelden, er gerne in die Gruppe aufgenommen wird, vorstellen.
Auf den Punkt will ich noch einmal bringen, dass die Informationen völlig unzureichend sind. Ob du oder ich, oder sonst wer die Situation auch nur ansatzweise trifft, können wir nicht entscheiden.
Achja, mach dir mal über meine Studiengebühren keine Sorgen!!!
Gruß Helge
"Achja, mach dir mal über meine Studiengebühren keine Sorgen!!!"
Über Deine mach ich mir auch keine Sorgen, aber dafür allgemein, schließlich betrifft das auch mich! Z.B. hätte ich später noch gerne ein Supervisionsstudium drangehängt - das werd ich dann wohl knicken können!
Es wundert mich überhaupt, wie wenig Resonanz diese Unverschämtheit von Seiten des Staates in der Öffentlichkeit findet. Wenn die Spritpreise um ein paar Pfennig raufgehen, schreien alle Zeter und Mordio, daß hier aber ganz eindeutig versucht wird, eine Zwei-Klassen-Gesellschaft nach amerikanischem Muster zu errichten, in dem Eltern schon bei der Geburt des Kindes anfangen müssen zu sparen, damit es später studieren kann, das scheint keinen zu interessieren!
Wir dürfen uns freuen auf die vielen Studienabbrecher, die sich dann ins Heer der Arbeitslosen einreihen, auf eine Geldelite mit akadamischem Abschluß, auf erfrischend leere Hörsäle, und endlich ist die Cafete auch mal so leer, daß man einen Platz bekommt ...
Das war damit gemeint.
Bye, UJ
Hallo Helge,
nimms jetzt nicht persönlich, aber die "Uni" merkt an. Sicherlich sehr interessante theoretische Überlegungen, für den Alltag direkt in der Situation aber kaum zu gebrauchen. Ansonsten wäre es interessant über Christophers Verhalten genauer nachzudenken.
Mal ´ne Frage. Was studierst du? Etwas im päd. Bereich?
JoJo
>Hallo, ich bin Unterstufenschülerin und meine Didaktik/Methodik-Note steht auf der Kippe. Wenn ich meine Versetzung noch retten will, muss ich unter vielen anderen Aufgaben eine gute Reflexion für mein Situationsprotokoll schreiben. Darin soll ich niederlegen, welche alternativen pädagogischen Ziele ich in der Situation hätte haben können und welche alternativen Verhaltensstrategien ich hätte zeigen sollen - unter Berücksichtigung des Lernstoffes in Erziehungswissenschaft, versteht sich. (Erziehungsmaßnahmen und Kommunikation). Ich hab´s nicht so mit dem Reflektieren. Liest dies irgendwer? Kann mir jemand helfen? Ich wäre äußerst dankbar!
>Sabrina
>Und hier mein Situationsprotokoll:
>Regeln durchsetzen
>Christopher, ein ziemlich eigensinniger Junge (4;2 Jahre alt) hält sich ungerne an Gruppenregeln. Seine Eltern sind ziemlich locker und lassen ihm vieles durchgehen. Eine der Regeln in unserem Kindergarten lautet, dass die Kinder sich abmelden, wenn sie die Gruppe verlassen und einen anderen Raum aufsuchen.
>Eines Vormittags saß ich mit sechs älteren Kikndern im Kreativraum, der ziemlich weit von unserer Gruppe entfernt liegt. Wir wollten Masken aus Ton formen, und ich hatte diese Kleingruppe schon längere Zeit auf die Aktivität vorbereitet. Wir waren bereits eine Dreiviertelstunde im Gange. Da erschien Christopher in der Tür und guckte uns über die Schulter. "Christopher, hast du dich bei Tanja (Gruppenleiterin) abgemeldet?" fragte ich. "Nöö, wieso denn", lautete die Antwort, "Du weißt doch, dass ich hier bin." Ich forderte ihn auf, zurück in die Gruppe zu gehen und Tanja Bescheid zu sagen, wo er sich aufhält. Er ging aber nicht, sondern griff sich auch einen Klumpen Ton. "Na gut, von mir aus kannst du gleich mitmachen, aber melde dich erst ab.", sagte ich und wendete mich Maja zu, die Hilfe bei ihrer Maske brauchte. Dann bekam ich mit, dass Christopher ziemlich chaotisch mit dem Ton herummatschte. Ich ärgerte mich sehr, dass er meiner Aufforderung, sich in der Gruppe abzumelden, nicht nachkam. "Christopher, wenn du dich nicht bald abmeldest, gibt´s echt Ärger!" sagte ich mit ziemlich aufgebrachtem Tonfall. Ich dachte, es wäre an der Zeit, ihn in die Gruppe zurückzubringen, aber die anderen Kinder bestürmten mich mit ihren Fragen und ich wollte sie nicht ohne Unterstützung werkeln lassen. Als ich aufstand, um Berams fertige Maske auf das Trockengestell zu legen, passierte es dann: Christopher muss seinen Tonklumpen genommen und quer durch den Raum geworfen haben. Dabei traf er eine Klemmlampe und zerschmetterte die Glühbirne. "So, jetzt reicht´s aber, Christopher!" rief ich aus, packte ihn am Arm und zog ihn aus dem Gruppenraum. "Wenn die anderen gleich draußen spielen dürfen, bleibst du im Gruppenraum und räumst die Kisten mit den Bauklötzen auf." Ich fand wirklich, das Christopher zu weit gegangen war und ein solche Verhalten nicht ohne Folgen bleiben sollte. Christopher nannte mich eine blöde Ziege und ließ sich den ganzen Tag nicht mehr auf mich ein. Aber da ich mit ihm im Gruppenraum blieb und ihn mit ernsthafter Mine beobachtete, räumte er tatsächlich die Bauklötze auf.
>Reflexion:
>Meine Gruppenleiterin meinte, dass mein Verbot für Christoph, am Freispiel draußen teilzunehmen, eine ziemlich harte Reaktion war. Aber da ich es ausgesprochen hatte, hat sie mich auch unterstützt.
>Vielleicht habe ich mich am Anfang zu zögerlich verhalten. Wenn ich Christopher energischer aufgefordert hätte sich abzumelden, wäre er vielleicht gegangen und die Szene mit der Glühbirne wäre uns erspart geblieben.
Hi,
klingt vielleicht etwas hart, aber ich mach das nicht, um Dich zu ärgern.
Deine gesamte Reflexion besteht aus lediglich zwei Sätzen; das ist zumindest für mich persönlich nichts, was man eine Reflexion nennen könnte. Für die Kürze könnte man zwei Gründe vermuten, nämlich einerseits Faulheit (was ich mal nicht vermute) und andererseits wie auch immer geartete Probleme, sich mit sich selbst und seinem Handeln tiefergehend auseinanderzusetzen. Dieses Problem haben viele, und das ist auch nicht ganz leicht, denn nur die wenigsten haben das Glück schon vorher zu lernen, eigene Fehler einzugestehen; hat ja auch viel mit dem Selbstbild zu tun ...
Aber jetzt mal zur Situation:
"Eines Vormittags saß ich mit sechs älteren Kikndern im Kreativraum, der ziemlich weit von unserer Gruppe entfernt liegt."
Aus der weiteren Situationsbeschreibung wird nicht ganz deutlich, ob Du dort allein warst. Falls ja, Deine Anleiterin hat ihre Aufsichtspflicht vernachlässigt.
"Wir wollten Masken aus Ton formen, und ich hatte diese Kleingruppe schon längere Zeit auf die Aktivität vorbereitet. Wir waren bereits eine Dreiviertelstunde im Gange."
Zum Didaktischen: Wie alt waren die Kinder? 45 Minuten sind schon etwas lang, falls Du es mit jüngeren Kindern zu tun hattest, da sollten 20 Minuten ausreichen.
"Da erschien Christopher in der Tür und guckte uns über die Schulter. "Christopher, hast du dich bei Tanja (Gruppenleiterin) abgemeldet?" fragte ich. "Nöö, wieso denn", lautete die Antwort, "Du weißt doch, dass ich hier bin."
Vor der Aufforderung hättest Du ihn fragen können, ob er nicht etwas vergessen hat. Vielleicht wäre er von allein drauf gekommen. Weiter oben schreibst Du, die Eltern würden ihm viel durchgehen lassen (vorsichtig sein mit solchen Äußerungen, so etwas enthält immer einen versteckten Vorwurf!). Bei solchen Kindern kommt es oft vor, daß sie klare Anweisungen aufgrund unklarer Grenzen oft als Autonomiebedrohung auffassen können (dazu gibt es aber auch noch andere Meinungen). Mit anderen Worten, Du hättest ihn motivieren können, selbst auf sein Versäumnis aufmerksam zu werden.
(Hast Du Dich später erkundigt, ob er wirklich nicht Bescheid gesagt hat?)
"Ich forderte ihn auf, zurück in die Gruppe zu gehen und Tanja Bescheid zu sagen, wo er sich aufhält."
Hier wäre eine Beschreibung der Art der Aufforderung angebracht gewesen.
"Er ging aber nicht, sondern griff sich auch einen Klumpen Ton. "Na gut, von mir aus kannst du gleich mitmachen, aber melde dich erst ab.", sagte ich und wendete mich Maja zu, die Hilfe bei ihrer Maske brauchte."
Ich dachte, das war ein geplantes Angebot mit einer Kleingruppe? Man sollte Angebote zwar flexibel halten, aber wenn es geplant war, warum hast Du ihn dann mitmachen lassen? Wäre das mit Deinen Angebotszielen vereinbar gewesen?
Immer erst eine Situation bereinigen, bevor man seine Aufmerksamkeit abzieht.
"Dann bekam ich mit, dass Christopher ziemlich chaotisch mit dem Ton herummatschte."
Subjektiv. Was heißt "chaotisch? Beschreibung ...
"Ich ärgerte mich sehr, dass er meiner Aufforderung, sich in der Gruppe abzumelden, nicht nachkam."
Warum hast Du Dich geärgert? Weil er Deine Autorität in Frage gestellt hat, weil Du Dich nicht sofort durchsetzen konntest, weil er die Regeln nicht eingehalten hat, weil er gematscht hat?
Wieso ärgerst Du Dich erst über ihn, nachdem er den Ton "chaotisch" behandelt hat?
"Christopher, wenn du dich nicht bald abmeldest, gibt´s echt Ärger!"
Ärger welcher Art; hast Du ihm erklärt, warum es Ärger gibt? Das ist nicht im Satz impliziert, denn nur die Tatsache des Abmeldens verrät noch nichts über den Sinn der Regel.
"... sagte ich mit ziemlich aufgebrachtem Tonfall. Ich dachte, es wäre an der Zeit, ihn in die Gruppe zurückzubringen, aber die anderen Kinder bestürmten mich mit ihren Fragen und ich wollte sie nicht ohne Unterstützung werkeln lassen."
Nicht Deine Aufgabe in diesem Fall. Die aufsichtsführende Person ist dafür zuständig.
"Als ich aufstand, um Berams fertige Maske auf das Trockengestell zu legen, passierte es dann: Christopher muss seinen Tonklumpen genommen und quer durch den Raum geworfen haben. Dabei traf er eine Klemmlampe und zerschmetterte die Glühbirne."
Wenn Du mit Ärger bei diesem Jungen rechnen konntest, hättest Du ihn mehr beobachten müssen; ich weiß leicht gesagt, schwer getan, aber später hast Du nicht nur sechs Kinder, sondern 25, und die mußt Du auch alle im Blick haben.
""So, jetzt reicht´s aber, Christopher!" rief ich aus, packte ihn am Arm und zog ihn aus dem Gruppenraum."
Könnte man als Gewaltanwendung auslegen. Für Dich ist es nur ein "am Arm packen", aber stell Dir das mal aus der Sicht des Kindes vor - Du bist viel größer und stärker, das Kind ist hilflos und ohnmächtig.
Warum der plötzliche Ausbruch?
"Wenn die anderen gleich draußen spielen dürfen, bleibst du im Gruppenraum und räumst die Kisten mit den Bauklötzen auf." Ich fand wirklich, das Christopher zu weit gegangen war und ein solche Verhalten nicht ohne Folgen bleiben sollte."
Seh ich auch so. Allerdings steht das Aufräumen der Bauklötze in keinem sinnvollen Zusammenhang mit seiner "Tat". Das Wegräumen der Glasscherben scheidet natürlich aus, aber den Ton hätte er aufsammeln können. Außerdem hätte er in der nächsten Zeit (hättest Du ihm natürlich erklären müssen) an einem solchen Angebot nicht teilnehmen können, als logische Folge davon, daß er sich dabei eben nicht an die Regeln hält (nächste Zeit in diesem Alter: An diesem Tag nicht mehr).
"Christopher nannte mich eine blöde Ziege und ließ sich den ganzen Tag nicht mehr auf mich ein."
Wie war das für Dich? Wäre ein wichtiger Reflexionspunkt gewesen ...
Hast Du Dich später mit ihm noch einmal über das Vorkommnis unterhalten? Wenn nein, warum nicht, wenn ja, was kam dabei heraus?
"Aber da ich mit ihm im Gruppenraum blieb und ihn mit ernsthafter Mine beobachtete, räumte er tatsächlich die Bauklötze auf."
Na also. Er räumt auf aus Angst, nicht aus Einsicht - Strafe hat ihren Zweck verfehlt.
Insgesamt gesehen hättest Du nur einfach konsequent bleiben müssen.
Bei Deiner "Reflexion" hättest Du die oben genannten Dinge berücksichtigen sollen (es gibt auch noch mehr).
Bye, UJ
Agenda21 & more ...
Tja,
was soll ich sagen... Ich muss zugeben, ich hab mich nicht getraut harte Worte zu finden. Gut. Jetzt aber noch etwas härteres.
Wenn ich jemanden am Ende des Jahres habe der auf der Kippe steht - dann noch im m.E. wichtigsten Fach - muss doch entschieden sein: magelhaft oder nicht. Diese schlechte Note kommt doch auch irgendwie über ein Jahr zustande.
Von daher sollte selbst überlegt werden, bin ich schon soweit mit meiner Ausbildung, dass ich ins zweite Jahr gehen kann.
Es werden hier keine 2 Jahre Schule wie im allgemeinbildenden Bereich "abgerissen". Hier wird ein Beruf erlernt. Ein Beruf mit hoher Verantwortung kompetent zu handeln - im übrigen: in der Fallgeschichte und bei der Formulierung der Fallgeschichte (dort besonders) vermisse ich sehr viel Kompetenz - vielleicht noch mal bei Gruschka "Aus der Praxis lernen" nachlesen.
Die Handlung findet mit Kindern statt. Verantwortung wird dort später für 25 Kinder übernommen. Das muss gekonnt werden. Zur Not muss hier in den sauren Apfel gebissen werden und das Jahr wird wiederholt.
Warum sagt eigentlich kaum eine Schülerin freiwillig: Ich wiederhole. Warum gehen alle auch mit einen "Vierer-Zeugnis" in die nächste Klasse oder beenden sogar die Ausbildung. Ich glaube kaum, dass jemand mit einer vier in der Praxis schnell eine Stelle bekommt; wenn überhaupt.
Das muss in die Köpfe rein: hier findet keine "Schule" ansich statt, sondern AUSBILDUNG.
So, genug jetzt, sonst fress ich noch den Monitor.
JoJo
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