Facharbeitsthema offene Gruppe o. geschlossene Gruppe

19.11.2004 13:36
avatar  Sabrina ( gelöscht )
#1
Sa
Sabrina ( gelöscht )

Hallo Ihr!

Ich möchte meine Facharbeit über das Thema offene Gruppen und geschlossene Gruppen schreiben. Ich wollte verschiedene Meinungen zu dem Thema darstellen (Vor- und Nachteile). Hat jemand zu diesem Thema Anregungen? Literaturhinweise?
Danke für die Hilfe.
Gruß Sabrina


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26.11.2004 01:25
avatar  Heinz Kemper ( gelöscht )
#2
He
Heinz Kemper ( gelöscht )

Hallo Sabrina
Ich komme leider jetzt erst dazu eine Antwort zu schreiben.
Wir müßen erst einmal die Bezeichnungen klären."Offene Gruppe" oder "offen arbeiten" sagen viele Kindergärten von sich.Es ist ein dehnbarer Begriff.Die "Offenen Gruppenarbeit" ist ein päd.Ansatz.Also hier ist schon allgemein festgelegt wie gearbeitet wird.Erkennbar ist dieser päd.Ansatz
durch die Funktionsräume.Die klassichen Gruppenräume gibt es nicht mehr.Alle Räume haben eine Funktion.Es gibt dann einen Bauraum,einen Verkleidungsraum,
einen Werkraum u.s.w. .Alle Kinder können also überall hin.Ich habe mir so einen Kindergarten mal angesehen.Ich fand den echt scharf.Ich habe aber noch nicht in so einem Kindergarten gearbeitet.Es gibt auch kritische Stimmen die
sagen das die Kinder keine richtige Orientierung mehr haben.Heute glaube ich
das auch aber dazu später.
Ich selber arbeite in einem zweigruppigen Kindergarten.In so einem kleinen Kindergarten bietet sich ein "Offenes Arbeiten" ja an.Das sieht bei uns so aus
das die Kinder,nach Absprache, natürlich in die jeweils andere Gruppe gehen
können.Morgens gibt es den Morgenkreis oder den Gesprächskreis.Hier geht erst einmal jedes Kind in die eigene Gruppe.Danach steht es den Kindern offen.
Ich persönlich finde hier nur vorteile.Angebote finden Gruppenübergreifend statt.Wenn ich z.B.eine Ritterburg aus Holz baue und die Kinder können sägen,
hämmern u.s.w.dann kommen auch Kinder aus der anderen Gruppe.Während meine
Kolleginn in der anderen Gruppe gerade Gemüse säht,können dann aus unserer Gruppe Kinder mitmachen.Das funktioniert echt gut.
Wir haben auch unterschiedliches Spielmaterial.Wenn also ein Kind mit unserer Ritterburg spielen möchte dann kommt es zu uns rüber und umgekehrt.Es gibt schon mal Tage dann ist bei uns recht viel los und in der anderen Gruppe
ist Ruhe.Ein andermal ist es umgekehrt.Das gleicht sich eigentlich aus.
Also das Angebot ist für die Kinder breiter und sie lernen sich zu entscheiden
(förderung der Selbstkompetenz).
Für die Kinder stehen mehr direkte Bezugspersonen zur Verfügung.Die Kinder haben also mehr Auswahl bezüglich einer Bezugsperson.Umgekehrt fühlt sich
jede/r Erzieher/inn für jedes Kind verantwortlich.Es gibt bei uns Betreuern nicht dieses ausgeprägte Gruppendenken,also das ist euer Kind also geht mich das nichts an.Vier Personen nehmen mehr Wahr wie zwei Personen.Also der Austausch über die Kinder ist viel intensiever.Uns entgeht fast nichts.Vom
Knickfuß bis zur Stimmungslage eines Kindes,welche Stärken und welche schwächen ein Kind hat und deren Veränderungen.Und wie gesagt es ist egal zu welcher
Gruuppe das Kind gehört.Auch für uns ist es angenehmer Beziehungen aufzubauen.
Ich habe vorher in einem fünfgruppigen Kindergarten gearbeitet.Was machst du wenn du ein Kind aus einer anderen Gruppe besonders gerne magst.Bei uns kein Problem.
Allerdings mußt Du Dir das jetzt nicht wie ein Taubenschlag vorstellen.Wir haben am Tag vielleicht fünf oder sechs Kinder aus der anderen Gruppe bei uns.
Und das ist das was ich eben meine.Die jüngeren Kinder orientieren sich im ersten Jahr an der eigenen Gruppe.Diese Orientierung ist einfach wichtig.Und
das hast du bei Funktionsräumen so nicht.
Schwierig könnte es allerdings werden wenn sich die Kinder über einen längeren
Zeitraum auf eine Gruppe oder an einer Person orientiert.Hier könnte dann Neid entstehen.Ist die Arbeit der einen Gruppe etwa interessanter für die Kinder???
Wieso gehen denn alle zur ..... das Kind gehört doch eigentlich in meine Gruppe...oder ähnliches .Bis jetzt habe ich das Glück gehabt das so etwas bei uns noch nicht passiert ist.
Es gibt allerdings immer auch noch Gruppeninterne Aktivitäten.Unser Bewegungs-
stunde mnachen wir noch Gruppenweise.Aber auch hier habe ich schon die Bewegungsplanung meiner Koleginn übernommen da erfolgreich und umgekehrt.Das geht natürlich auch in einem größeren Kindergarten,aber in einem kleineren Kindergarten eben öfter und wahrscheinlicher.Wir überlegen uns zwar auch immer mal wieder ob wir Funktionsräume einrichten sollen aber bis jetzt konnten wir
uns noch nicht dazu entscheiden.
So.Zum Schluß noch ein Buchtipp.
Der offene Kindergarten-Vielfalt der Formen,Ingeborg Becker-Textor
Martin R.Textor
Verlag Herder ISBN 3-451-26290-8
Gruß Heinz


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