Einrichtung kontra Ausbildung

27.12.2002 11:47
avatar  Conny ( gelöscht )
#1
Co
Conny ( gelöscht )

Ich muss mich hier mal eben auskotzen. Meine Schüler befinden sich zur Zeit im Praktikum der Oberstufe: Jugendarbeit/Hortarbeit. Wir arbeiten an der Schule strang nach dem kondorientierten Ansatz! Nun sind meine Lieben in der Einrichtung und ich kriege an geplanten Handlungen ausschließlich BASTELARBEITEN für Weihnachten! Da kann es doch nciht sein, oder?! Auf die Frage, warum und wieso sowas, kommen dann die Anleiterinnen ins Spiel: Wir brauchen Tischkörbchen für die WEihnachtsfeier, wir brauchen Adventsschmuck, etc...Was soll das?! Die Kinder werden nicht gefragt! Anderseits sind die armen auch schon so darauf "getrimmt" WEihnachten, Ostern und die anderen "beliebten" Bastlfeste am Basteltisch zu verbringen, dass es sich kaum noch zu fragen lohnt.. Wenn ich schon in Einrichtungen gehe, die über und über mit Bastelkram vollgestopft sind, in denen der Bauteppich der einzige Platz auf dem Boden ist, frage ich mich, was wir eigentlich unterrichten sollen...
Wenn unsere Schüler "aufmucken", werden sie geplättet oder bekommen in die Beurteilung den Vermerk "nicht teamorientiert". Was soll das?!
Wie gehe ich damit um? Ich will auch meine Schüler nicht gegen die Praxis aufhetzen...


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29.12.2002 15:41
avatar  Sabrina ( gelöscht )
#2
Sa
Sabrina ( gelöscht )

Bei diesen ganzen Antworten stell ich mir die Frage warum wird so viel gebastelt??? Weil es einfach ist, nicht viel Arbeit und die Kinder beschäftigt sind? Sind die Erzieher zu faul, sich mal zu bewegen, oder mal mit den Kindern was zu kochen. Oder soll der Kindergarten schön aussehen, damit die Eltern sehen...aha mein Kind tut hier etwas. KLar sollte der Kindergarten schön aussehen, damit sich die Kinderwohlfühlen, dies kann aber mit anderen Methoden auch erreicht werden, wo keine Schablonen, Scheren und Kleber nötig sind. Klar viele denken jetzt was ist mit der Feinmotorik? Ich kenne einige Spiele wo die Feinmototrik gefördert wird und die Kreativität kommt bei Schablonenarbeit so wieso zu kurz.
Was meint ihr?
LG Sabrina


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29.12.2002 22:46
avatar  Hildegard Feldhaus ( gelöscht )
#3
Hi
Hildegard Feldhaus ( gelöscht )

Bin ganz Deiner Meinung. Dem ist nichts beizufügen. Bin 1972 als Erzieherin angefangen und habe so einige Entwicklungen mitgemacht. Ich bin ganz von dieser vorgefertigten Bastelei runter und es ist gut so. Für die Kids , wie für uns als Bezugspersonen der Kinder. Es ist ein viel besserer Umgang möglich. Jedes Kind ist ein Individium und so muß auch die "Produzierte" Arbeit am Ende aussehen: krumme Sterne, zittrig klein gemalte Sterne und auch schwarze und bunte. Lieben Gruß Hille


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28.12.2002 14:32
avatar  JoJo ( gelöscht )
#4
Jo
JoJo ( gelöscht )

MOMENT MAL!!!
Die Antowrten können doch wohl nicht alles sein. Das hört sich wirklich danach an, als hätte sich die Schule mit der Realität abgefunden. In der Weihnachtszeit wird halt gebastelt, gut, schicken wir unsere Schüler dann nicht ins Praktikum. Was ist mit der Osterzeit? Mit Halloween usw.? Es wird doch das gesamte Jahr über DURCHGEBASTELT. Okay, wer sich jetzt wirklich beschweren möchte, sollte zuvor einmal ganz genau den Jahresverlauf in Gedanken passieren lassen. Schade dass bei PISA nicht die Bastelqualitäten getesten worden sind....
Ich kann Conny da nur beipflichten; es ist schlimm. Vor allem, weil ich auch das Gefühl habe, das die Basteleien stets im Vordergrund stehen, auch wenn inhaltlich bedeutsame Themen anstehen. Ich red gar nicht weiter, sonst komm ich noch Teufels Küche.
EIne Lösung hab ich auch noch nicht gefunden und werde sie auch wohl nicht finden. Ich werde aber vielleicht dazu übergehen, Bastelangebote als geplante Aktivität einfach im Praktikum zu verbieten, da sowieso zu viel gebastelt wird.

Abschließend aber noch die gleiche Frage wie WEIMANN: Was ist ein "kondorientierter" Ansatz. Das neueste vom Neuesten? Wird dort nicht mehr gebastel *fg*.

Gruß und guten Rutsch
JoJo


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28.12.2002 16:36
avatar  Robby ( gelöscht )
#5
Ro
Robby ( gelöscht )

Na klar wird das ganze Jahr gebastelt(ich hasse Basteln!), aber zu Weihnachten ist es nun mal ganz besonders(schlimm)stark ausgeprägt. Das lässt sich nun mal in unserer Gesellschaft nicht ganz ausklammern.
Aber ist es denn nicht möglich trotz/mit Basteln auch andere Schwerpunkte zu finden? Thema: nicht das Basteln des Weihnachtsbaumschmucks, sondern das Sozialverhalten der Kinder dabei untereinander, oder das Sprachverhalten z.B......da ließe sich doch einiges finden, wenn man eine vernünftige Anleitung seitens der Schule bekommt. Das ist kein Angriff, sondern leider Realität an manchen Schulen.
Ich bin weder Lehrerin noch Schülerin, sondern stehe in der Praxis und beobachte die Seite der Berufskollegs nur von außen. Ein Miteinander wäre oft hilfreicher, als ein Gegeneinander.
Gruß, Robby


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28.12.2002 18:05
avatar  JoJo ( gelöscht )
#6
Jo
JoJo ( gelöscht )

Tja, basteln. Basteln ist ja im Grunde nicht ganz so schlimm; wenn es mehr mit Methode und insgesamt weniger eingesetzt würde.
Auch in der Schule wird "gebastelt". Aber vielfach mit einem anderen Hintergrund. Vielfach geht es um Techniken. Oft stehen auch kleine Experimente dahinter. Komischerweise sieht man davon dann anschließend im Kindergarten recht wenig. Ich würde gerne mal wissen woher das kommt?
JoJo


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28.12.2002 11:02
avatar  weinmann ( gelöscht )
#7
we
weinmann ( gelöscht )

Was ist ein kondorientierter Ansatz?

Der Zeitpunkt des Praktikums lässt leider nichts anderes erwarten. Deshalb haben wir bewußt nicht den Dezember als Praktikumszeit ausgewählt.


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03.12.2002 14:36
avatar  Conny ( gelöscht )
#8
Co
Conny ( gelöscht )

"Kindorientiert" sollte es heißen. Die Zeit habe ich unten schon erklärt. Aber was ist das für eine Aussage: deshalb gehen da die SChüler nichts ins Praktikum?! GErade dann sollten sie doch lernen und erkennen, dass aufgrund der äußeren Rahmenbedingungen kindorientiertes Arbeiten besonders wichtig ist. Baustellen in der NAchbarschaft werden als Anlass gekippt, nur weil nächste Woche die Eltern kommen..
!
Nicht falsch verstehen, ich finds klasse, wenn ich als geplante Handlung ne Bilderbuchbetrachtung zum Nikolaus (der WEihnachtsmann ist übrigens eine Erfindung von Coca-Cola und hat nichts mit dem Christkind zu tun!) gemacht wird, weil die moslemischen Kinder das nicht kennen! Ich finds nur affig, dass alle Kinder basteln müssen- ohne Rücksicht auf VErluste...


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28.12.2002 10:47
avatar  Robby ( gelöscht )
#9
Ro
Robby ( gelöscht )

Hallo Conny,
ich bin selbst Erzieherin(Jugendhilfe)und bekomme die heutige Ausbildungssituation durch meine Tochter mit, die gerade im Berufspraktikum ist.
Warum schickt ihr eure Schüler denn ausgerechnet in der Weihnahctszeit ins Praktikum? Es ist doch klar, dass da der Schwerpunkt auf den Weihnachtsaktivitäten legt, das ist doch fast überall so. Meine Tochter war im ersten Prtaktikum auch in dieser Zeit in ihrem Kindergartenpraktikum und da gab es eben nichts anderes.
Versteh das nicht falsch, aber man sollte sich mit den Realitäten abfinden und wenn andere Erwartungen seitens der Lehrer da sind, dann schickt man die Schüler halt im Januar in die Einrichtungen.
Liebe Grüße, Robby


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03.12.2002 14:33
avatar  Conny ( gelöscht )
#10
Co
Conny ( gelöscht )

Ist ist eine Oberstufe, die den Schwerpunkt Jugendarbeit hat. Und da doch tatsächliche einige im Heim sind, sollen die SChüler durch flexible Regelungen in die Lage kommen, auch mal Weihnachten so kennen zu lernen. Ich find es wirklich sehr praktisch, denn bei manchen Schülern kommt da einiges in Gang, wenn die in der offenen Jgendarbeit oder ähnlichen Einrichtungen mal Weihnachten anders erleben.
Trotzdem sollte Weihnachten, Ostern oder was weiß ich nicht als Anlass genommen werden, die Kinder zu überhaufen! Was ist mit dem Pädagogischen Anlass?!
Kindorientiertes Arbeiten?!


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27.12.2002 14:38
avatar  Sabrina ( gelöscht )
#11
Sa
Sabrina ( gelöscht )

Hallo! Ich bin zur Zeit in der Oberstufe als Schülerin und kenne diese Situation nur zu gut. Habe mich auch unter anderem aus diesem Grund nicht für den Elementarbereich entschieden, sondern möchte lieber im behinderten Bereich arbeiten. Unsere Schule hat dieses Problem mit Druck behandelt, indem sie den Schülern einnfach vorgegebne hat, z.B. eine Aktivität im Bewegungsbreich, eine im Hauswirstschaftlichen Breich, eine im Literaturbereich usw. durchzuführen. Wobei wir bei jeder Ausarbeitung immer ein Punkt dabei war, was die Bedürfnisse der Kinder sind und wie man diese in die vorgegebenen Bereichen umsetzen kann. Gibt die schule solche Aktivitäten als Pflicht vor, kann die Einrichtung nichts sagen. Es ist einfach sinnlos die Schüle in solche Praktikas zu schicken, wenn sie nur den ganzen Tag basteln und nichts mit den Kindern zu tun haben. Ich hoffe das konnte dir/ihnen :-) ein wenig helfen. Liebe Grüße Sabrina


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27.12.2002 20:22
avatar  Conny ( gelöscht )
#12
Co
Conny ( gelöscht )

Wir haben auch diese UNterteilung, aber was nützt es, wenn der pädagogische Anlass für das Bastelangebot "Nikolausfeier des Kigas" ist...


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29.12.2002 22:39
avatar  Hildegard-Feldhaus ( gelöscht )
#13
Hi
Hildegard-Feldhaus ( gelöscht )

Hallo Conny, ich kann Dich sehr gut verstehen....bin Gruppenleiterin und arbeite zur Zeit mit einer Schülerin im Anerkennungsjahr, habe grad eine Unterstufenschülerin in Ihrem ersten Praktikum gehabt und so sehr regen Kontakt mit der örtlichen Fachschule. Bitte wende Dich an die Einrichtungen, wende Dich an die Schulleitung und mach mit Deinen Kolleginnen Druck!!!!! Es kann nicht angehen das so etwas noch passiert. Bin selbst 16 Jahre im Beruf, habe in verschd. Einrichtungen gearbeitet und so was gab es früher mal! Wer sind wir denn? Basteltanten von Anno T U C K !!!! Es geht wirklich auch anders. Aber da muß man ehrlich miteinander umgehen und die Wahrheit vertragen können. Ehrliche Absprachen, an die sich jeder halten muß. Lieben Gruß Hille


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