Letztes Jahr der ErzieherInnenausbildung

15.09.2000 22:32
avatar  Marc Gautier ( gelöscht )
#1
Ma
Marc Gautier ( gelöscht )

Ich bin im letzten Jahr! Nur noch ein Praktikum hält mich von der Legitimation, mich "Erzieher"
nennen zu dürfen, fern! Endlich kann ich, darf ich dann arbeiten! Aber will ich auch? Wie einige
meiner Vorschreiberinnen schon bemerkt haben: Der Job ist hart, der Job kostet Zeit, der Job
kostet Nerven, die Ausbildung ist lang und vor allem unbezahlt(!!!!), die Öffentlichkeit unterschätzt
die Qualität der Ausbildung und somit auch die Qualität des Berufes, wir Abgänger unterstehen
einem enormen Konkurrenzdruck, denn Stellen sind rar (NUR DIE BESTEN GEWINNEN!!), die
Einrichtungen lassen Erzieher kaum noch in verantwortliche Positionen usw. usw.. Also warum nicht
studieren?? Warum nicht an die Fachhochshule und 6 Semester Sozialpädagogik gepaukt? Ganz
einfach: Weil ich endlich verantwortlich sein will!! Die Negativliste ist zwar lang und vielleicht, aber
nur ganz vielleicht, macht mir der Job in der sozialpädagogischen Wirklichkeit keinen Spaß, aber
trotzdem werde ich es versuchen! Ja, ich werde mit all meinem Idealismus (lacht nur!), an meine
Berufung (denn das ist dieser Job!!)herangehen.
In den Jahren der Ausbildung in Papenburg, habe ich festgestellt, wieviel sich in mir und auch in
meinen MitschülernInnen getan hat! Wir wurden offener, unsere Sensibilität ist gewachsen,
genauso wie unsere Fremd- und Eigenwahrnehmung. Wir haben gelernt, geflucht aber auch viel
gelacht. So mancher hat uns auf dem Weg zum Ziel verlassen, und trotzdem ging es weiter. Die
Fachschule hat uns gezeigt, das wir eben keine Basteltanten (-onkels) sind, die gemütlich ihren
Kaffee trinken, Bild lesen und ab und zu ein paar Schuhe zubinden!
Und ich bin mir sicher: Wir können dem Druck des Erzieherdaseins standhalten, mehr noch, für
können ihm etwas entgegensetzen: UNSERE FACHLICHE KOMPETENZ!! Denn wir haben LUST
AUF LEBEN und wir alle sind selbstbewußt!
Also zukünftige Basteltanten (-onkels) schreit der Öffentlichkeit ins Gesicht, wenn sie wiedermal vor
Euch steht und fragt was in Gottes Namen ihr eigentich den ganzen Tag tut,: WIR ARBEITEN MIT
BESTEN WISSEN UND GEWISSEN, MIT PÄDAGOGISCHER FACHKOMPETENZ MIT
GESCHULTER BEOBACHTUNG UND MIT MENSCHLICHKEIT!!

Marc


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31.10.2000 13:52
avatar  Frauke ( gelöscht )
#2
Fr
Frauke ( gelöscht )

>Ich bin im letzten Jahr! Nur noch ein Praktikum hält mich von der Legitimation, mich "Erzieher"
> nennen zu dürfen, fern! Endlich kann ich, darf ich dann arbeiten! Aber will ich auch? Wie einige
> meiner Vorschreiberinnen schon bemerkt haben: Der Job ist hart, der Job kostet Zeit, der Job
> kostet Nerven, die Ausbildung ist lang und vor allem unbezahlt(!!!!), die Öffentlichkeit unterschätzt
> die Qualität der Ausbildung und somit auch die Qualität des Berufes, wir Abgänger unterstehen
> einem enormen Konkurrenzdruck, denn Stellen sind rar (NUR DIE BESTEN GEWINNEN!!), die
> Einrichtungen lassen Erzieher kaum noch in verantwortliche Positionen usw. usw.. Also warum nicht
> studieren?? Warum nicht an die Fachhochshule und 6 Semester Sozialpädagogik gepaukt? Ganz
> einfach: Weil ich endlich verantwortlich sein will!! Die Negativliste ist zwar lang und vielleicht, aber
> nur ganz vielleicht, macht mir der Job in der sozialpädagogischen Wirklichkeit keinen Spaß, aber
> trotzdem werde ich es versuchen! Ja, ich werde mit all meinem Idealismus (lacht nur!), an meine
> Berufung (denn das ist dieser Job!!)herangehen.
> In den Jahren der Ausbildung in Papenburg, habe ich festgestellt, wieviel sich in mir und auch in
> meinen MitschülernInnen getan hat! Wir wurden offener, unsere Sensibilität ist gewachsen,
> genauso wie unsere Fremd- und Eigenwahrnehmung. Wir haben gelernt, geflucht aber auch viel
> gelacht. So mancher hat uns auf dem Weg zum Ziel verlassen, und trotzdem ging es weiter. Die
> Fachschule hat uns gezeigt, das wir eben keine Basteltanten (-onkels) sind, die gemütlich ihren
> Kaffee trinken, Bild lesen und ab und zu ein paar Schuhe zubinden!
> Und ich bin mir sicher: Wir können dem Druck des Erzieherdaseins standhalten, mehr noch, für
> können ihm etwas entgegensetzen: UNSERE FACHLICHE KOMPETENZ!! Denn wir haben LUST
> AUF LEBEN und wir alle sind selbstbewußt!
> Also zukünftige Basteltanten (-onkels) schreit der Öffentlichkeit ins Gesicht, wenn sie wiedermal vor
> Euch steht und fragt was in Gottes Namen ihr eigentich den ganzen Tag tut,: WIR ARBEITEN MIT
> BESTEN WISSEN UND GEWISSEN, MIT PÄDAGOGISCHER FACHKOMPETENZ MIT
> GESCHULTER BEOBACHTUNG UND MIT MENSCHLICHKEIT!!
> Marc


HEY MARC!
Du hast mir echt aus der Seele gesprochen! Ich bin (zum Glück) auch im letzten Jahr und mich kotzt es zB. tierisch an, dass wir für unsere Ausbildung kein Geld bekommen. Obwohl wir oft härter arbeiten und auch lernen müssen als andere Auszubildene! Ich bin auf einer Privatschule und darf deshalb auch noch jeden Monat Schulgeld bezahlen Aber naja, was macht man nicht alles für eine "gute" Ausbildung *g*!
Wünsche Dir auf jeden Fall viel Glück im letzten Jahr und viel Spaß später beim arbeiten! Und werd bloß kein bastelnder, kaffeetrinkender Märchenonkel...
Frauke


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