Das Ansehen einer Erzieherin

27.06.2004 21:15
avatar  Lilli ( gelöscht )
#1
Li
Lilli ( gelöscht )

ich weiss meine Frage ist vielleicht seltsam, aber mich würde mal interessieren wie ihr über den Beruf der Erzieherin denkt. Ich meine, ich wollte immer einen Beruf mit einer hohen Anerkennung, da wo die Menschen mir Respekt entgegenbringen. Aber ist er wirklich so hoch, oder ist das nur ein lächerlicher Beruf, den man so nebenbei lernen kann und der kein Ansehen bringt.


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28.06.2004 21:08
avatar  Kolja Richter ( gelöscht )
#2
Ko
Kolja Richter ( gelöscht )

Seltsame Frage. Über Respekt und Anerkennung habe ich mir bei meiner Berufswahl keine Gedanken gemacht. Mir ging es darum, was ich gerne den ganzen Tag tun würde und wo meine Begabungen liegen. Überhaupt, was kümmert mich, was die Leute denken. Menschen, die mich respektieren, habe ich im Freundes- und Bekanntenkreis, und denen ist egal, welchen Beruf ich ausübe.

Also wenn du einen Beruf haben willst, wo die Leute dir mit Respekt begegnen, dann werd doch Pfarrer, Richter oder Polizist.

Der Erzieherberuf ist jedenfalls nicht sehr angesehen. Überhaupt haben pädagogische Berufe in Deutschland ein schlechtes Image. Die Lehrer haben es auch nicht viel besser. Das ist übrigens einer der Punkte, die Deutschland von erfolgreichen Teilnehmerstaaten der Pisastudie unterscheidet. Ob nun die Anerkennung der Lehrer den Erfolg des Bildungssystems bedingt oder ob es sich genau umgekehrt verhält, ist eine interessante Frage.


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28.06.2004 18:14
avatar  Neudinho ( gelöscht )
#3
Ne
Neudinho ( gelöscht )

Moin Lilli,

ich antworte Dir mit einer Gegenfrage:
Soll Dir der Beruf Spaß machen, oder geht es Dir nur ums Ansehen?

Mir ist es wichtig, im Freundeskreis anerkannt zu sein. Der Beruf spielt dabei keine Rolle.

Um Dir dann doch noch eine Antwort auf Deine Frage zu geben. Laß es, weil

das Ansehen besch... und
das Gehalt miserabel ist
Ersteres liegt größtenteils an uns, Letzteres ist wohl eine (logische?) Konsequenz aus 1...


Gruß


Neudinho pu316


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28.06.2004 18:56
avatar  Kolja Richter ( gelöscht )
#4
Ko
Kolja Richter ( gelöscht )

> das Ansehen besch... und
> das Gehalt miserabel ist
>Ersteres liegt größtenteils an uns, Letzteres ist wohl eine (logische?) Konsequenz aus 1...

Ich denke, das schlechte Ansehen des Berufes ist politisch gewollt und forciert. Das trifft übrigens auch auf eine Reihe anderer Berufe zu, z.B. auf Lehrer, die sich von unserem Bundeskanzler schon als faule Säcke bezeichnen lassen durften.


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28.06.2004 19:38
avatar  Neudinho ( gelöscht )
#5
Ne
Neudinho ( gelöscht )

Moin Kolja,

Ich denke, das schlechte Ansehen des Berufes ist politisch gewollt und forciert.

Das mag schon sein; es ist aber m.E. nur die eine Seite der Medaille. Ich erkenne so gut wie keine Bestrebungen, das Ansehen durch die Protagonisten (also uns) zu verbessern. Da leistet ja der Deutsche Beamtenbund bessere Lobby-Arbeit...

Das trifft übrigens auch auf eine Reihe anderer Berufe zu, z.B. auf Lehrer, die sich von unserem Bundeskanzler schon als faule Säcke bezeichnen lassen durften.
Aber dafür hat der Kanzler (damlas noch MP) ordentlich verbale Prügel bezogen, unter anderem von der Lehrer-Lobby...


Gruß


Neudinho pu316


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28.06.2004 21:00
avatar  Kolja Richter ( gelöscht )
#6
Ko
Kolja Richter ( gelöscht )

Ich bin zum Beispiel in der GEW. Das ist eben nicht nur eine Lehrergewerkschaft, sondern auch eine Lobby für Erzieher. Es sind aber sehr wenige Erzieher in der Gewerkschaft, und darum spielen wir natürlich auch in der GEW nicht die erste Geige. Meine Kolleginnen sagen immer, sie würden gerne in die Gewerkschaft eintreten, wenn es nur nicht so teuer wäre. Nun, eine Gewerkschaft, die kein Geld hat, kann auch nicht erfolgreich für meine Interessen kämpfen.

Insofern ist unser Berufsstand schon mitverantwortlich für sein schlechtes Ansehen. Wer ein Problem mit Gewerkschaften hat, könnte z.B. auch dem Kinderschutzbund beitreten. Die setzen sich indirekt auch für unsere Belange ein. Kenn ich leider keine einzige Erzieherin, die da Mitglied ist. Urlaub in Südfrankreich ist aber (noch) drin. Wenn die nächsten Kürzungen kommen, wird wieder gejammert. Hast schon irgendwo recht.


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28.06.2004 21:55
avatar  Neudinho ( gelöscht )
#7
Ne
Neudinho ( gelöscht )

Moin Kolja,

um die GEW schwänzel ich schon seit ca. 3 Jahren. Das Argument, nicht einzutreten warenn allerdings nicht die 0,55% vom Bruttogehalt, sondern eher der Umstand, daß ich mich (gesellschafts)politisch nicht sonderlich wohlfühlen würde. Und verdi (bzw. früher ÖTV) scheidet aufgrund der Größe für mich aus...
Aber vielleicht hast Du vielleicht ein paar Argumente, die mich überzeugen...

--- Wer ein Problem mit Gewerkschaften hat, könnte z.B. auch dem Kinderschutzbund beitreten. Die setzen sich indirekt auch für unsere Belange ein. Kenn ich leider keine einzige Erzieherin, die da Mitglied ist.

Ich bin in einem Verein, der sich für die Integration von Menschen mit Behinderung einsetzt, was auch im weiteren Sinne mit meinem Arbeitsfeld zu tun hat...

--- Urlaub in Südfrankreich ist aber (noch) drin.

MIst, da habe ich wohl was falsch gemacht. Mein letztes Urlaubsziel war Balkonien... ;-)


Gruß


Neudinho pu316


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28.06.2004 22:07
avatar  Kolja Richter ( gelöscht )
#8
Ko
Kolja Richter ( gelöscht )

>Aber vielleicht hast Du vielleicht ein paar Argumente, die mich überzeugen...

Berufshaftpflichtversicherung. Berufsrechtsschutzversicherung. Ist im Mitgliedsbeitrag inclusive.

>Ich bin in einem Verein, der sich für die Integration von Menschen mit Behinderung einsetzt, was auch im weiteren Sinne mit meinem Arbeitsfeld zu tun hat...

Das ist auch eine Lobby. Es ist wichtig, solche Orgs zu unterstützen. Wenn das nicht einmal wir Profis machen, wer soll es dann machen?

>MIst, da habe ich wohl was falsch gemacht. Mein letztes Urlaubsziel war Balkonien... ;-)

Ich war auch seit mehreren Jahren nicht mehr weg, was gar nicht gut ist. Gerade Erzieher sollten ihren Horizont erweitern und auch mal schauen, wie es im Ausland läuft. Aber den Trip nach Südfrankreich könnte ich mir auch nicht leisten. Im erwähnten Fall ist es wohl eher so, dass Frau einen finanziell potenten Ehemann hat, der für die wesentlichen Dinge sorgt. Das Erziehergehalt ist dann eher so etwas wie ein Taschengeld. Muss wohl auch so intentiert sein, wenn ich mir manche Stellenanzeigen ansehe. Wer nimmt z.B. eine 8h Stelle an?


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28.06.2004 22:28
avatar  Neudinho ( gelöscht )
#9
Ne
Neudinho ( gelöscht )

Berufshaftpflichtversicherung. Berufsrechtsschutzversicherung. Ist im Mitgliedsbeitrag inclusive.

Das ist in der Tat nicht schlecht... *grübel*


Gruß


Neudinho pu316


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28.06.2004 18:27
avatar  Neudinho ( gelöscht )
#10
Ne
Neudinho ( gelöscht )

...aber viele Firmen gehen pleite, trotz staatlicher Subventionen und hoch angesehener Berufsdisziplinen wie BWL, VWL und Jura...

Viel Spaß bei der Berufsfindung!


Gruß


Neudinho pu316


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27.06.2004 21:40
avatar  Anna ( gelöscht )
#11
An
Anna ( gelöscht )

>ich weiss meine Frage ist vielleicht seltsam, aber mich würde mal interessieren wie ihr über den Beruf der Erzieherin denkt. Ich meine, ich wollte immer einen Beruf mit einer hohen Anerkennung, da wo die Menschen mir Respekt entgegenbringen. Aber ist er wirklich so hoch, oder ist das nur ein lächerlicher Beruf, den man so nebenbei lernen kann und der kein Ansehen bringt
Ja das kannst du laut sagen das deine Frage seltsam ist, was willst du damit bezwecken?Wenn jetzt jemand sagt das es ein anspruchsvoller Beruf ist(was er auch ist) dann wirst du Erzieherin und wenn jemand das gegenteil schreibt dann nicht oder was?Wenn das so ist dann hoffe ich das du keine erzieherin wirst.Und noch zu deiner Frage ich finde das der Erzieher Beruf mit einer der anstrengensten, anspruchsvollsten und interessanten Berufen ist


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28.06.2004 18:20
avatar  sandra ( gelöscht )
#12
sa
sandra ( gelöscht )

Hallo,

also wenn Du überall großes Ansehen und Anerkennung haben möchtest, ist Erzieherin garantiert der flasche Beruf für dich, denn man muss oft mit Vorurteilen kämpfen und alle denken das du denn ganzen Tag nur spielst. Deshalb denke ich, das es nur Sinn macht diesen Beruf zu lernen wenn man selbst sehr viel von dem Beruf hält und weiß für wen und was man ihn tut (und ehrlich gesagt habe ich bei dir nicht den Eindruck !?).
Erzieherin ist gewiss auch kein Beruf den man so nebenbei lernt, wie du das schreibst. Es wird sehr viel Angagement verlangt und die Lehrer sieben die "schwarzen Schafe" ganz schnell aus. Mit deiner jetzigen Einstellung hättest Du also keine Chance.

Ich wünsche Dir trotzdem das du für dich die richtige Entscheidung triffst und hoffe du bist dir darüber bewußt, das du sehr viel Verantwortung haben wirst.

Viel Glück,

Sandra



>>ich weiss meine Frage ist vielleicht seltsam, aber mich würde mal interessieren wie ihr über den Beruf der Erzieherin denkt. Ich meine, ich wollte immer einen Beruf mit einer hohen Anerkennung, da wo die Menschen mir Respekt entgegenbringen. Aber ist er wirklich so hoch, oder ist das nur ein lächerlicher Beruf, den man so nebenbei lernen kann und der kein Ansehen bringt
>Ja das kannst du laut sagen das deine Frage seltsam ist, was willst du damit bezwecken?Wenn jetzt jemand sagt das es ein anspruchsvoller Beruf ist(was er auch ist) dann wirst du Erzieherin und wenn jemand das gegenteil schreibt dann nicht oder was?Wenn das so ist dann hoffe ich das du keine erzieherin wirst.Und noch zu deiner Frage ich finde das der Erzieher Beruf mit einer der anstrengensten, anspruchsvollsten und interessanten Berufen ist


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