In der Entwicklungspsychologie wird gesagt, dass es keine Kinderfreundschaften (im Alter von 3-6 Jahren)gibt (Freundschaft im dem Sinne, wie es Erwachsene verstehen), sondern dass Kinder sich ihre "Freunde" danach aussuchen, wer gerade mit dem Kind spielt, welches Kind vom Erzieher gelobt wird, wer das schönste Spielzeug hat etc. Nach meiner Erfahrung haben Kinder aber echte Freundschaften. Wenn es im Kindergartenalter echte Freundschaften gibt, kann man sie als ErzieherIn fördern oder sogar herbeiführen?
Schreibt mir eure Meinung!
Viele Grüße
Britta

Halte ich für ausgemachten Quatsch. Die Medizin hat bis in die 70er jahre auch behauptet, daß Neugeborene keinen Schmerz empfinden.
Natürlich sind die Freundschaften nicht so wie bei Erwachsenen, aber Kinder wissen auch sehr genau, wen sie mögen, wen nicht.
Mit Sicherheit nicht so'n Stuß wie "der, der gerade gelobt wurde" - hätten wohl manche gerne.
Marianne

Das ist wieder so ein Beispiel für den Blick von ERwachsenen auf Kinder, anstatt den Blick unter Kindern...Ich denke schon, dass da Freundschaften sind.Aber mit anderen Maßstäben und Ansätzen wie die in späteren Jahren. Wie in allen Dingen entwickeln sich auch Intensität und Kriterien von Freundschaft bei Kindern. Lockere Kindergartenfreundschaften werden im Jugendalter zu handfesten Vertrauensfreundschaften - auch mit gegenseitigen ERwartungen und Bedingungen.
Inwieweit aber diese Freundschaften gefördert werden sollen oder nicht, hängt auch vom Erziehungsziel ab. Wenn ein Kind offen für Kontakte gefördert werden soll, ist es wenig hilfreich, es immer nur in seinem gewohnten Freundeskreis agieren zu lassen. Da ist dann das Einfühlungsvermögen der jeweiligen Erzieherin gefragt, inwieweit sie eingreift oder auch nicht.