Wechsel Lehramt zur Erzieherin

22.09.2004 14:14
avatar  isabel hennig ( gelöscht )
#1
is
isabel hennig ( gelöscht )

Hallo!
Ich suche dringend Hilfe! Ich bin im 7.Semester Lehramt für Grundschulen. Eigentlich läuft mein Studium ganz gut. Nächstes Jahr im Frühjahr habe ich Prüfungen.
Leider habe ich im Laufe meines Studiums für mich festgestellt, dass die Aufgaben einer Erzieherin für mich viel ansprechender sind, als zu unterrichten. Meine Frage ist folgende: Kann ich vom Studium aus in die Ausbildung zur Erzieherin wechseln? Könnte ich die Lehrzeit verkürzen damit mein bisheriges Studium zur Grundschulleherin nicht ganz umsonst war? An wen muss ich mich wenden? Über eine baldige Antwort würde ich mich sehr freuen.
Mit liebem Gruß Isabel


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23.09.2004 13:18
avatar  Maria ( gelöscht )
#2
Ma
Maria ( gelöscht )

Überleg dir gut, was du tust. Wenn das Studium kein Problem ist, mach es zuerst zu Ende, die Möglichkeiten (und auch Freizeiten), die du als Lehrerin hast, hast du als Erzieherin auf keinen Fall, zudem hier in NRW der Arbeitsmarkt gerade nicht so besonders ist, zumindest für Berufsanfänger. Wie Kolja schon richtig schreibt, kannst du dich für eine sog. Nichtschülerprüfung anmelden und so noch den Erzieherin-Abschluß machen, aber tu dir selbst einen Gefallen, mach erst dein Studium zu Ende.
Warum meinst du denn, der andere Arbeitsbereich läge dir mehr?


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24.09.2004 18:06
avatar  Kolja Richter ( gelöscht )
#3
Ko
Kolja Richter ( gelöscht )

Ich glaube nicht, dass eine Lehrerin mehr Freizeit hat als eine Erzieherin. Ganz im Gegenteil.


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24.09.2004 19:28
avatar  Maria ( gelöscht )
#4
Ma
Maria ( gelöscht )

Anfangs vielleicht nicht, aber nach einiger Erfahrung im Laufe der Jahre. Ausserdem kann sie mehr nachmittags zu Hause erledigen. Wenn man als Frau Familie plant, ist das mit dem Lehrerinnen-Job besser zu vereinbaren, berücksichtigt man allein, dass man immer mit seinen Kindern gemeinsam Ferien hat, find ich das im Verhältnis schon enorm mehr Freizeit. Dazu kommt, dass die Bezahlung besser ist.


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24.09.2004 19:48
avatar  Kolja Richter ( gelöscht )
#5
Ko
Kolja Richter ( gelöscht )

>Anfangs vielleicht nicht, aber nach einiger Erfahrung im Laufe der Jahre.
So lautet das gängige Vorurteil. Matheklausuren korregieren sich auch nach einigen Jahren nicht von selbst. Guter Unterricht muss vorbereitet werden, auch nach vielen Jahren Erfahrung.

>Ausserdem kann sie mehr nachmittags zu Hause erledigen.
Arbeit zu Hause ist keine Freizeit. Vielmehr ist es so, dass Lehrer dank ihrer Arbeitszeit in den eigenen 4 Wänden deutlich mehr arbeiten, als ihr Vertrag vorsieht.

>Wenn man als Frau Familie plant, ist das mit dem Lehrerinnen-Job besser zu vereinbaren,
Glaub ich erst recht nicht. Warum sollte ein 60 Stunden Job besser mit Familie zu vereinbaren sein? Als Erzieherin kann man eher Teilzeit arbeiten, und die Arbeitszeiten sind noch einigermaßen geregelt.

>berücksichtigt man allein, dass man immer mit seinen Kindern gemeinsam Ferien hat, find ich das im Verhältnis schon enorm mehr Freizeit.
Lehrer arbeiten auch in den Ferien. Im übrigen haben auch Erzieherinnen häufig Urlaub in den Schulferien, weil nämlich gerade in dieser Zeit viele Einrichtungen ihre Schließzeit haben. Für Kinderlose ist es kein Vorteil, seinen Urlaub nehmen zu müssen, wenn es dem Kultusministerium gefällt.

Hospitier mal in einer Grundschule. Danach kommt dir der Kindergarten als das reinste Paradies vor.


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26.09.2004 19:53
avatar  Maria ( gelöscht )
#6
Ma
Maria ( gelöscht )

Ich habe in meinem Bekanntenkreis mehrere Lehrer, sowohl von der Grundschule als auch von den weiterführenden Schulen und daher stehe ich weiterhin zu meinen Aussagen. Wir haben im Sommer im Kiga 3 Wochen Schließungszeit, wo der Trend allerdings dahin geht, überhaupt nicht mehr zu schließen, sondern durch Personalumverteilung geöffnet zu halten.
Und wenn du als Lehrer einige Erfahrungszeit hast, kannst du den Ablauf lockerer handhaben. Diese Beispiele habe ich in meiner Umgebung. Klar hast du in deiner sog. Freizeit auch Arbeitszeit, aber die habe ich auch. Aber ich bin 38,5 Stunden an meinem Arbeitsplatz und Lehrer in der Regel, zumindest an der Grundschule (und das war die Ausgangssituation) weniger. Ich weiss auch, dass es dort auch immer Ausnahmen gibt, und das in den weiterführenden Schulen mehr Arbeitszeit anfällt. Aber wenn ich die Entscheidung hätte, das Lehramtstudium Grundschule zu beenden (wenn es eh nicht schwer fällt) oder die Nichtschülerprüfung abzulegen, ziehe ich eindeutig den ersten Weg vor. Danach kann ich immer noch überlegen, ob ich auf diesem Gebiet weiter arbeiten möchte. Ich kenne die heutigen Grundschulen, habe selbst drei Kinder dadurch gebracht, hatte sehr viel Einblick. Generell würde ich sagen, dass es ein anderes Arbeitsgebiet ist als der Kindergarten. Die Kinder sind schon wieder älter etc. Vor- und Nachteile findet man sowohl beim einen als auch beim anderen.
Und ich bleibe trotzdem bei meiner Aussage, dass der Lehrerberuf sich besser mit Familie vereinigen lässt. Klar kannst du als Erzieher halbtags arbeiten. Die Stellen werden dafür aber immer weniger. Und gesplittete Gruppenleitung gibt es immer noch sehr selten. Als Grundschullehrer hast du einen Stundenumfang von 10 bis 28 Stunden. Und du hast nie das Problem, wo du deine Kinder in den ganzen Ferienzeiten unterbringst.
Lieber Kolja, vielleicht ist bei uns beiden die Sichtweise schon deshalb eine andere, weil ich weiblich bin und drei Kinder habe. Ich kann nicht beurteilen, aus welchem Erfahrungshintergrund du schöpfst, aber ich fänd es ganz interessant, das zu lesen.


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27.09.2004 00:47
avatar  Kolja Richter ( gelöscht )
#7
Ko
Kolja Richter ( gelöscht )

Ich habe mal versucht, Zahlenmaterial zur Lehrerarbeitszeit zu besorgen, und siehe da: So einfach ist das alles gar nicht.

Die Lehrerarbeitszeit wird nämlich in der Regel über die Anzahl der zu unterrichtenden Stunden definiert. Hier liegt Deutschland im europäischen Vergleich an der Spitze. Allerdings müssen Lehrer in manchen europäischen Ländern zusätzlich zum Unterricht auch Aufgaben übernehmen, die eher in den sozial- und freizeitpädagogischen Bereich gehören. In manchen europäischen Ländern ist den Lehrern darüber hinaus eine Präsenzzeit an der Schule vorgegeben. So etwas haben wir in Deutschland nicht.

Die Frage ist nun, wieviel zusätzliche Arbeit erfordern Vor- und Nachbereitung des Unterrichts, Korrekturen, Elternarbeit, Verwaltungstätigkeiten und sonstige Pflichten der Lehrer. Je nach Einschätzung dieses Arbeitsaufwandes landet man bei über 3000 Arbeitsstunden pro Jahr oder eben auch nur bei 1000. Informationen findet man auf Seiten der Lehrerverbände, die die Arbeitzeit und -belastung natürlich hoch einschätzen. Oder auf Seiten der Landesregierungen, die sie niedrig einschätzen. Wieviel Lehrer in Deutschland nun genau arbeiten, ist offenbar schwer zu bestimmen. Das gilt zum Teil auch für die Arbeitzeit von Erzieherinnen, denn die Verfügungszeit reicht nicht aus, um die Bildungsarbeit im Kindergarten vernünftig vorzubereiten, so dass auch manche Erzieherinnen in ihrer Freizeit arbeiten.

An objektive Zahlen ist also schwer heranzukommen, weshalb wir uns gegenseitig unsere Erfahrungen aus dem Bekanntenkreis zum besten geben. Ja, auch ich habe im Bekanntenkreis Lehrer, und die haben viel weniger Freizeit als ich. Ich habe auch schon mit Grundschulkindern im Hort gearbeitet und sogar mit Jugendlichen aus einem sozialen Brennpunkt, und trotzdem war ich immer der Ansicht, dass mein Job leichter ist als der eines Lehrers. Ich käme nicht im Traum auf die Idee, tauschen zu wollen.

Deiner Aussage, an Teilzeitjobs für Erzieherinnen sei nicht mehr heranzukommen, kann ich leider nicht zustimmen. In meiner Gegend finde ich in erster Linie Angebote für Teilzeitarbeit, die kein existenzsicherndes Einkommen erlaubt. Offenbar setzen viele Arbeitgeber voraus, dass Erzieherinnen ohnehin verheiratet sind und hauptsächlich vom Einkommen ihres Mannes leben. Ich kenne einige unverheiratete Erzieherinnen, die ihre Teilzeitstelle mit Nebenjobs ergänzen müssen. Die würden lieber Vollzeit arbeiten, aber sie finden keine entsprechende Stelle.

Zu deiner Frage: Ich bin männlich und habe keine Kinder.


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27.09.2004 17:40
avatar  Maria ( gelöscht )
#8
Ma
Maria ( gelöscht )

ich glaube, wir könnten endlos dikutieren. Vor einiger Zeit mußte eine ausgewählte Lehrerschaft ihre Arbeitszeit erfassen. Natürlich auch ihren Arbeitsaufwand am Nachmittag. Also, was würdest du dann aufschreiben, wenn dich keiner kontrollieren kann? Ist auch egal, aber ich persönlich fände es angenehmer, kurz nach Mittag zu Hause zu sein und mir dann die restliche Arbeit einteilen zu können (Vor- und Nachbereitung etc.), als 8,5 std. täglich im Kiga zu sein und trotzdem noch Arbeit zu Hause zu haben. Und Ferienzeiten und Bezahlung und evtl. Beamtendasein. Aber letztendlich muß jeder für sich entscheiden, mit welcher Altersgruppe er arbeiten möchte und in welchem Aufgabenbereich.
Aber noch eine Frage: Die Erziehrinnen, die du kennst und die in Teilzeit arbeiten, haben die denn dann im Kiga auch den Status der Erzieherin oder den der Kinderpflegerin? Hier (im Raum Aachen) ist es nämlich wirklich die Ausnahme, eine gesplittete Stelle als Gruppenleitung zu bekommen, weil in der Regel das Landesjugendamt dies blockiert. Ich kenne nämlich einige, die möchten lieber Teilzeit arbeiten, was dann eben nur als Ergänzungskraft geht. Zumindest im Kiga.


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28.09.2004 00:16
avatar  Kolja Richter ( gelöscht )
#9
Ko
Kolja Richter ( gelöscht )

Ich kenne ein paar Gruppenleiterinnen, die Teilzeit arbeiten. Allerdings bedeutet dann Teilzeit immer noch 30 Stunden. Das geht dann, wenn die Einrichtung neben Kita-Gruppen auch eine reine Kiga-Gruppe hat. Teilzeitstellen gibt es häufig in der Schulkindbetreuung. In der offenen Kinder- und Jugendarbeit ist es dagegen sehr schwierig, eine Vollzeitstelle zu bekommen. Auch in Bonn sind Gruppenleiterstellen im Kiga meist Vollzeitstellen, und splitten wird nicht so gerne gesehen.

Wie sieht es denn zur Zeit in Aachen mit Erzieherstellen aus? Ich sehe von Bonn aus nur das, was beim Arbeitsamt gemeldet ist. Aber es wird ja beileibe nicht alles beim AAmt gemeldet. Wo würdest du dich in Aachen nach Stellen umschauen?


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29.09.2004 22:19
avatar  Maria ( gelöscht )
#10
Ma
Maria ( gelöscht )

Gute Frage, nächste Frage. In Aachen sieht es z.Zt. so aus, dass alle befristeten stellen nicht verlängert werden. Horte werden alle geschlossen, die meisten eingruppigen Einrichtungen auch. Inwieweit sich jetzt der Stellenmarkt durch die offenen Ganztagsschulen öffnet, ist noch nicht zu durchschauen, weil viele Schulen kein ausgereiftes Konzept besitzen. Hier an meinem Wohnort ist man bemüht, die Kräfte der Horte in der Schulbetreuung einzusetzen. Ich bezweifle allerdings, dass man sich auf Dauer über die Kosten wirklich im Klaren ist.
Wenn Stellen frei werden, gehen sie meist durch Mund-zu-Mund-Propaganda weg. Der Stellenmarkt generell ist im Moment eher bescheiden. Jeder ist froh, wenn er seine Stelle halten kann, denn hier in der Region sind die Kinderzahlen für die nun relevanten Jahrgänge rückläufig.
Eine Freundin wohnt in Konstanz. Dort werden sogar noch Kindergärten eröffnet und andere erweitert. Die haben dort jede Menge Kinder.


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22.09.2004 14:56
avatar  Katja ( gelöscht )
#11
Ka
Katja ( gelöscht )

hi,
einfach mal bei den fachschule direkt anfragen!

gruss...


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22.09.2004 17:37
avatar  Kolja Richter ( gelöscht )
#12
Ko
Kolja Richter ( gelöscht )

Bei der Fachschule nach einer Nichtschülerprüfung fragen. Diese Prüfung erspart dir den fachschulischen Teil der Ausbildung und du kannst sofort ins Anerkennungsjahr gehen. Mit deinem Studium solltest du die Prüfung spielend schaffen.


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