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Bildungsdiskussion und ErzieherInnenausbildung
Überall wird verstärkt diskutiert, die Bildungsmöglichkeiten in den frühen Jahren mehr als bisher gezielt zu nutzen. Der Bildungsauftrag des Kindergartens wird "wiederentdeckt". "Jedes siebenjährige Kind sollte auf einer Nachtwanderung einige Sternenbilder kennengelernt haben. Oder es sollte mit der Blindenschrift oder Gehörlosensprache in Berührung gekommen sein oder einige Computerprogramme kennen. Es sollte Formen der Begrüßung in zwei Kulturen kennen oder die Chance haben, ein Musikinstrument zu bauen.", so wird es z.B. vom Deutschen Jugendinstitut gefordert. Andere verstehen unter einem angemessenen Bildungsangebot im Kindergarten auch die Möglichkeit, frühzeitig eine erste Fremdsprache zu erlernen.
Der Hintergrund dieser alten "neuen" Diskussion, ist in der gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Entwicklung der letzten 30 Jahre zu suchen. Bislang ging Bildung im Vorschulalter ein (und unter), im Begriff der Einheit von Erziehung, Bildung und Betreuung. "Bildung" wurde in der heute noch prägenden Grundsatzbestimmung der 70er Jahre nicht näher ausgewiesen. Aber genau dies wird zukünftig wieder nötig sein.
Doch gilt m.E. diese notwendige Bildungsbestimmung nicht nur für die Kinder, sondern vor allem auch für die Beschäftigten. Um den veränderten Anforderungen gerecht zu werden, muss auch die Erzieher/innen-Ausbildung auf Fachhoch-schulniveau gebracht werden. Der Stellenwert, den unsere Gesellschaft der Kindheit als Bildungszeit beimisst, sollte auch in der Ausbildung - der diese Bildung vermittelnden Fachkräfte - zum Ausdruck kommen. Sonst zäumt man das Pferd von hinten auf. Und das führt unweigerlich zum Absturz.
Kitanetzwerk
Ich stimme als Leiter einer monostrukturierten Fachschule für Sozialpädagogik, an der ausschließlich Erzieherinnen ausgebildet werden, den Aussagen voll zu, zumal in Deutschland ausgebildete Erzieherinnen - ob die KMK das wahr haben will oder nicht - aufgrund ihrer einzigartigen Ausbildung in Europa in Belgien, Niederlande, Luxemburg, Frankreich, Schweiz, Italien (Frankreich) und Polen weder ihr Berufspraktikum ausüben, noch ihr 8-wöchiges Praktikum durchführen können ! Ich kann es durch schriftliche Ablehnungen belegen - es berührt die Kultusminister jedoch nicht. Allerdings hoffe ich, daß auf verschiedenen Tagungen (September in Dresden, Oktober in München, Dezember in Freiburg und Anfang 2001 in Aachen) Bewegung in die Diskussion kommt.
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