Lange Ausbildung

  • Seite 1 von 2
23.07.2005 15:21
avatar  Lilo ( gelöscht )
#1
Li
Lilo ( gelöscht )

Hallo!
Ich bin gerade in der Erzieherinnenausbildung (komme jetzt ins zweite Studienjahr). Findet ihr auch, dass die lange Ausbildung (in meinem Fall 5 Jahre) ein bischen übertrieben ist? Ergotherapeuten die Menschen behandeln machen nur 3 Jahre Ausbildung zum Beispiel. Und wir, wo Bilderbücher vorlesen, basteln und allgemein Kinder betreuen machen 5 Jahre. Ich bin der Meinung, dass man für den Beruf charakterlich geeigent sein sollte und da helfen keine 5 Jahre Ausbildung.

Wie denkt ihr darüber?


 Antworten

 Beitrag melden
06.08.2005 10:53
avatar  Shani ( gelöscht )
#2
Sh
Shani ( gelöscht )

Schöne Diskussion!! :-)

Noch eins dazu: Wenn wir selbst nicht gebildet sind, wie wollen wir dann Kindern/Jugendlichen ihre Fragen beantworten??
Klar, wir können uns alles anlesen, müssen wir auch oft! Aber will man, ich sag's mal übertrieben, bei jeder Frage erstmal ein Buch lesen müssen um diese beantworten zu können?
Wir vermitteln Kindern/Jugendlichen viel von ihrem späteren Wissen, da kann man ihnen nichts fehlerhaftes erzählen........... Man kann schon MAL sagen "tut mir leid, das weiss ich jetz so nicht" aber wir sind die, die einen großen Wissensschatz mitbringen sollte! Und sagt man immer "ich weiss es nicht" wird man für die Kinder/Jugendlichen uninteressant! Sprüche wie "was weisst du überhaupt?" oder "war ja klar, dass du das nicht weisst", kommen dann gern einmal vor. Und wer will das hören?
Oder seh' ich das falsch? ;-)
Ohne jemandem auf den Schlips treten zu wollen!!!


 Antworten

 Beitrag melden
02.08.2005 22:03
avatar  Nova ( gelöscht )
#3
No
Nova ( gelöscht )

>Hallo!
>Ich bin gerade in der Erzieherinnenausbildung (komme jetzt ins zweite Studienjahr). Findet ihr auch, dass die lange Ausbildung (in meinem Fall 5 Jahre) ein bischen übertrieben ist? Ergotherapeuten die Menschen behandeln machen nur 3 Jahre Ausbildung zum Beispiel. Und wir, wo Bilderbücher vorlesen, basteln und allgemein Kinder betreuen machen 5 Jahre. Ich bin der Meinung, dass man für den Beruf charakterlich geeigent sein sollte und da helfen keine 5 Jahre Ausbildung.
>Wie denkt ihr darüber?


Hallo!
Also, wenn du davon ausgehst, dass du als "qualifizierte" Erzieherin bastelst, Bilderbücher vorliest und allgemein Kinder betreust,hast du denn Sinn und deine Aufgabe als pädagogische Fachkraft, selbst nach einem Jahr Ausbildung, noch nicht verstanden. Da stellt sich die Frage: Was erwartest du? und noch dringlicher: Was können Einrichtungen von dir, mit dieser Einstellung, erwarten!!?


 Antworten

 Beitrag melden
24.07.2005 18:57
avatar  Lilo ( gelöscht )
#4
Li
Lilo ( gelöscht )

Komm aus Bayern!! Nach der mittleren Reife sieht es so aus:

Das SPS
1. Jahr SPS: Praktikum im Kindergarten und monatlich ca. 3-5 Seminartage
2. Jahr SPS: Praktikum in einer anderen sozialpädagogischen Einrichtung (z.B. im heilpädagogischen Bereich und monatlich 5-7 Seminartage(Abschlussprüfung Kinderpflegerin)

Danach die eigentliche Erzieherinnenausbildung: 2 Studienjahre an der Faks

Dann ein Jahr Berufspraktikum!

Wollte auch nicht in Frage stellen das die Erzieherausbildung nicht anspruchsvoll ist!
Dann zwei Stud


 Antworten

 Beitrag melden
23.07.2005 21:06
avatar  Shani ( gelöscht )
#5
Sh
Shani ( gelöscht )

Hallöle...
Also ich lern 4 Jahre insgesamt und finde diese 4 Jahre hilfreich, nützlich und vollkommen notwendig! Der Beruf beinhaltet so viele Arbeitsbereiche und somit so viele Alters- und Entwicklungsstufen, die ein/e Erz. meiner Meinung nach alle kenn muss! Er/Sie muss diese begleiten, unterstützen und Defiziete erkennen!
-Stärken und Schwächen,
-motorische Fähigkeiten,
-Entwicklungsprozesse,
-Handlungsalternativen,
-Fördermaßnahmen,
-fachgerechter und kompetenter Umgang mit Kinder, Eltern, Ämtern
-usw........
Wie will man selbst alles in kurzer Zeit lernen und damit praktisch arbeiten, wenn man in den Jahren nicht kompetent und professionell angeleitet wird??
Ich bin der Meinung, dass die ErziehrInnenausbildung an Hochschulen oder Universitäten erlernt werden sollten, an denen ausschließlich Sozialpädagogen, Pädagogen, Psychologen und Therapeuten mit praktischer Erfahrung und Lehramtstudium unterrichten sollten! Der Beruf wird, wie man wieder sieht, völlig in seiner Wichtigkeit unterschätzt.
WIR sind ein wichtiges Fundament in der Entwicklung der Kinder und Jugendlichen! Das was zu Hause schief läuft können oft nur WIR erkennen... Und auch WIR sind es, die wissen müssen, wie wir damit umgehen und das Beste für die Kinder und Jugendlichen erreichen können!!!
Allein aus dem Herzen und Verstand raus hilft nicht immer!!


 Antworten

 Beitrag melden
23.07.2005 17:00
avatar  Alex ( gelöscht )
#6
Al
Alex ( gelöscht )

In anderen Ländern werden Erzieher gemeinsam mit Lehrern an der Hochschule ausgebildet. Man benötigt also zunächst eine Hochschulzugangsberechtigung. Gut finde ich das englische Modell. Dort studiert man zunächst für einen BA oder BSc Hons, was ca. drei Jahre in Anspruch nimmt. Mindestens die Hälfte des Studiums soll relevant für Fächer des nationalen Curriculums sein. Geeignete Fächer sind: Englisch, Mathematik, Geschichte, Geographie, Naturwissenschaften, moderne Fremdsprachen (vor allem Französisch), Religionswissenschaften, Kunst, Musik, Informationstechnologie. Fächer wie Entwicklungspsychologie, Childhood and Youth Studies oder Early Childhood Studies empfehlen sich für diejenigen, die mit Kindern im Vorschulalter von 3-5 arbeiten möchten. Es ist möglich, mehrere Fächer zu kombinieren, aber eine gewisse Spezialisierung sollte erkennbar sein, damit man später im Kollegium die Führung in einem bestimmten Fachgebiet übernehmen kann. An das BA Studium schließt sich ein einjähriger teacher training course an, der zum PGCE Primary (Postgraduate Certifikate in Education) führt. Nach insgesamt 4 Jahren ist man fertig ausgebildet.

Ich sehe dabei folgende Vorteile:
- Vorschullehrer haben im Gegensatz zu deutschen Erziehern ein viel besseres Image, weil sie einen Hochschulabschluss haben.
- Sie werden genauso bezahlt wie Grundschullehrer.
- Sie unterrichten nicht selten auch die ersten Jahrgänge der Grundschule.
- Von den Grundschullehrern werden sie als Experten für Frühpädagogik ernst genommen. Im Kollegium sind sie anerkannte Spezialisten.
- Mit dem BA stehen den Absolventen auch andere hoch qualifizierte Berufe offen. Wer zum Beispiel einen Schwerpunkt auf Mathematik oder Fremdsprachen gelegt hat, findet auch gutbezahlte Jobs in Unternehmen.
- Vorschullehrer können in einem berufsbegleitenden postgradualen Studiengang den MA in Education oder auch in anderen Fächern erwerben. Das eröffnet ihnen neue Möglichkeiten innerhalb und außerhalb des Bildungssystems. Sie können forschen und lehren oder Führungspositionen in Wirtschaft und Verwaltung besetzen.
- Bei all diesen Vorteilen kann ein englischer Vorschullehrer dennoch im Alter von 21-22 Jahren in den Beruf eintreten, also kaum später als ein deutscher Erzieher.

In Anbetracht der Tatsache, dass die deutsche Erzieherausbildung formal betrachtet nicht einmal das Niveau der allgemeinen Hochschulreife erreicht, finde ich 5 Jahre Ausbildungsdauer zu lang. Ich bin davon überzeugt, dass dadurch viele begabte Bewerber abgeschreckt werden.


 Antworten

 Beitrag melden
24.07.2005 10:36
avatar  Umi ( gelöscht )
#7
Um
Umi ( gelöscht )

Ich fänd es nicht gut, wen die ganz Sache an eine Hochschule ginge. Ich kenne viele super Erzieheinen, die im theoetischen Teil nur mittelmäßig waren und diese würden aus dem Raster rausfallen. Außerdem finde ich, was man auch an vielen Lehrern sieht, dass während eines Studiums der praktische Teil viel zu kurz kommt. Um viele Lerninhalte aber wirklich verstehen und verinnerlichen zu können, braucht man diese Erfahrung.


 Antworten

 Beitrag melden
24.07.2005 23:38
avatar  Alex ( gelöscht )
#8
Al
Alex ( gelöscht )

>Ich fänd es nicht gut, wen die ganz Sache an eine Hochschule ginge. Ich kenne viele super Erzieheinen, die im theoetischen Teil nur mittelmäßig waren und diese würden aus dem Raster rausfallen.

Dafür fallen heute andere Leute durch das Raster. Viele begabte Schulabgänger werden durch das formal niedrige Niveau und durch das damit verbundene schlechte Image des Erzieherberufes abgeschreckt.

>Außerdem finde ich, was man auch an vielen Lehrern sieht, dass während eines Studiums der praktische Teil viel zu kurz kommt.

Muss man also davon ausgehen, dass finnische Erzieher schlechte Praktiker sind, weil sie an der Hochschule ausgebildet wurden?

>Um viele Lerninhalte aber wirklich verstehen und verinnerlichen zu können, braucht man diese Erfahrung.

Praxiserfahrung ist kein Wert an sich. In vielen deutschen Kindergärten kann man gar nicht lernen, wie man ein guter Erzieher wird. Nicht wenige Fachschüler müssen sich in ihren Praktika mit Ansichten aus den 70er und 80er Jahren herumschlagen, werden von ihren Teams ausgebremst und auf die niedrigen deutschen Standards zurechtgetrimmt.


 Antworten

 Beitrag melden
31.07.2005 14:33
avatar  Marie ( gelöscht )
#9
Ma
Marie ( gelöscht )

Ich bin auch der Meinung, dass die Erzieherinnenausbildung nicht an die Hochschule sollte. Die die heute "durch das Raster fallen" weil ihnen die Ausbildung nich gut genug anerkannt oder zu "niedrig" ist, könnten sich, wenn sie dass wirklich wollen auf dieses Niveau "herabbegeben". Anders herum ist es dagegen sehr viel schwieriger. Viele gute Erzieher/innen kommen von der Realschule oder aus der Kinderpflegeschule und viele von ihnen hätten kaum eine Chance ihre Ausbildung an einer Hochschule zu absolvieren.

Marie


 Antworten

 Beitrag melden
02.08.2005 06:41
avatar  Alex ( gelöscht )
#10
Al
Alex ( gelöscht )

>Die die heute "durch das Raster fallen" weil ihnen die Ausbildung nich gut genug anerkannt oder zu "niedrig" ist, könnten sich, wenn sie dass wirklich wollen auf dieses Niveau "herabbegeben". Anders herum ist es dagegen sehr viel schwieriger. Viele gute Erzieher/innen kommen von der Realschule oder aus der Kinderpflegeschule und viele von ihnen hätten kaum eine Chance ihre Ausbildung an einer Hochschule zu absolvieren.

Die Erzieherausbildung ist kein Beschäftigungsprogramm für unvermittelbare Jugendliche. Berufspolitik sollte von realistischen Erwartungen und Zielen bestimmt werden. Will man, dass sich gute Schulabgänger für diesen Beruf entscheiden, dann kommt man Verzichtsideologie nicht weiter.


 Antworten

 Beitrag melden
06.08.2005 10:38
avatar  Mandy ( gelöscht )
#11
Ma
Mandy ( gelöscht )

Vielen Dank. Ich fühle mich damit persönlich angegriffen. Denn mit dieser Aussage befinde ich mich gerade in einem Beschäftigungsprogramm und bin eine unvermittelbare Jugendliche. An deiner Stelle würde ich mir mal überlegen ob du im Sozialen bereich richtig bist, nachdem du jeden der anscheinend nicht deinen Bildungsstandart erreicht beleidigst. Du bist auch kein besserer Mensch und eher schädlich für Kinder als sonstwas!


 Antworten

 Beitrag melden
09.08.2005 17:40
avatar  Alex ( gelöscht )
#12
Al
Alex ( gelöscht )

>Vielen Dank. Ich fühle mich damit persönlich angegriffen. Denn mit dieser Aussage befinde ich mich gerade in einem Beschäftigungsprogramm und bin eine unvermittelbare Jugendliche. An deiner Stelle würde ich mir mal überlegen ob du im Sozialen bereich richtig bist, nachdem du jeden der anscheinend nicht deinen Bildungsstandart erreicht beleidigst. Du bist auch kein besserer Mensch und eher schädlich für Kinder als sonstwas!

Liebe Mandy,

ich habe dich nicht beleidigt.

Vielleicht liest du dir den Thread einfach noch einmal in Ruhe durch. Rückfragen beantworte ich gerne.

Viele Grüße

Alex


 Antworten

 Beitrag melden
02.08.2005 15:57
avatar  Elena Pfuhl ( gelöscht )
#13
El
Elena Pfuhl ( gelöscht )

ich stimme dir 100 % zu. Mann kan die Erzieherausbildung nicht auf diesem Niveau lassen, nur damit gesichert wird, dass auch Realschueler "die auch ganz gut mit Kindern koennen" weiterhin ihre Ausbildung bekommen. Wenn die wirklich Erzieher/In werden wollen, sollten sie auch in der Lage sein ein Fachabitur dranzuhaengen oder Aehnliches. Und sie sollten sich freuen, dass sie sich weiterbilden koennen, damit sie spaeter mal angesehene Erzieher/In werden...und endlich mal Schwung in die Sache kommt. Damit wir nicht immer Letzter im Europaeischen Vergleich sind. De Skandinavischen Laender haben das alle schon vor 50 Jahren geschnallt und sieh an....sie fuehren die Top Pisa Liste an.Waehrend alle anderen Laender nachgezogen haben, ist das traege Deutschland auf den traditionellen Ausbildungen haengen geblieben. Und heute? Heute ist Deutschalnd tatsaechlich das EINZIGE Land in Europa mit dieser minderwertigen Ausbildung. Ich selbst studiere Berufsschullehramt fuer Sozialpaedagogik und mache im Moment Praktikum in England.
Es gibt so einige Unterschiede!!!!
Elena


 Antworten

 Beitrag melden
19.08.2005 21:14
avatar  Susi ( gelöscht )
#14
Su
Susi ( gelöscht )

Hallo Lilo!

Um auf deine ursprüngliche Frage zurückzukommen:
Ja, im Grunde ist die Ausbildung (ich habe sie auch in Bayern gemacht) lange. (Wenn man nur den Zeitraum betrachtet und mit manchen Studiengängen vergleicht.)
So im 3. oder 4. Ausbildungsjahr hatte ich einen ziemlichen Durchhänger und habe mir die selbe Frage gestellt, wie du es eben tust.
Im Nachhinein denke ich, dass die 5 Jahre durchaus sinvoll und notwendig sind.

Das eigentliche Problem an den 5 Jahren ist (zumindest für mich) der Verdienstausfall bzw. das Gehalt wärhrend der Praktikumsjahre, das zum Leben nicht reicht. Noch dazu kommt, dass ich pro halbes Jahr an der FakS 130 Euro Schulgeld zahlen musste. Für mich damals kaum erschwinglich. In fast allen Ausbildungen verdient man, warum also nicht auch während der theoretischen Erz.ausbildung?

Aber die Frage lässt sich natürlich LEIDER von selbst klären...

Liebe Grüße!
Susi


 Antworten

 Beitrag melden
23.07.2005 16:08
avatar  Umi ( gelöscht )
#15
Um
Umi ( gelöscht )

Wo kommst du denn her? Bei uns dauer die Ausbildung an sich nur drei Jahre plus seit neustem HSg vornweg. Aber mal abgesehen davon, wenn du den beruf der Erzieherin nur auf Bilderbücher vorlesen und basteln beschränkst hast du im ersetn Jahr deiner Ausbildung noch nicht viel gelernt. Ich find 5 Jahre zwar auch lang, aber kommt ja auch imer drauf an, wie die aufgebaut sind. Die Praxisjahre halte ich zum Beispiel für sehr wichtig


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!